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BVB-Coach Favre bekommt Gnadenfrist

Gibt es bei Dortmund nach der Blamage gegen Paderborn personelle Konsequenzen?

BVB-Coach Favre bekommt Gnadenfrist Foto: © getty

In der deutschen Bundesliga zeichnet sich der nächste Trainerwechsel ab. Statt einer Wiedergutmachung für die klare Schlappe gegen Bayern München stecken die Dortmunder nach einer Heim-Blamage gegen den SC Paderborn noch tiefer in der Krise.

Nach 0:3-Rückstand zur Pause gelingt zwar noch eine Aufholjagd, das 3:3 ist aber zu wenig. Die Fans verabschieden die Mannschaft mit einem Pfeifkonzert.

Kann Trainer Lucien Favre das überstehen? BVB-Sportdirektor Michael Zorc meint danach nur, "dass die erste Halbzeit komplett indiskutabel war".

Wie nun "Bild" und "Sportbild" berichten, wird es keine unmittelbaren Konsequenzen geben. Laut den Medienberichten soll der 62-jährige Schweizer im Champions-League-Spiel am Mittwoch beim FC Barcelona auf der Bank sitzen und damit ein "Schicksalspiel" bekommen.

Dies sei dies das Ergebnis der Krisengespräche nach dem 3:3 gegen den Bundesliga-Aufsteiger in der Nacht auf Samstag. Knapp zwei Stunden habe die BVB-Führung um Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und sportdirektor Michael Zorc nach dem Spiel getagt. Von den Dortmundern gab es dazu noch keine Stellungnahme.

"Bei Zuschauern entschuldigen"

Nach dem Spiel am Freitag meinte Sportdirektor Zorc, dass man sich "bei den Zuschauern dafür entschuldigen" müsse.

Selbst die erfolgreiche Aufholjagd des Teams, das sich nach einem 0:3-Rückstand zur Pause noch ein Remis erkämpfte, konnte seine Laune nicht aufhellen.

Viel mehr wollte Zorc aber nicht sagen, außer: "Morgen ist auch noch ein Tag."

Greift die Vereinsspitze durch?

Vor allem der letzte Satz seines kurzen Statements bot viel Raum für Spekulationen. Nicht auszuschließen, dass sich die Vereinsspitze noch vor der Jahreshauptversammlung am Sonntag ausführlicher äußert - zum Beispiel über die Zukunft von Trainer Favre.

Denn der Versuch der Mannschaft, sich für die 0:4-Schmach bei den Bayern zu rehabilitieren, schlug mächtig fehl. Das dürfte die Zweifel an der Arbeit des Trainers aus der Schweiz noch entschieden verstärken. Allerdings steht schon am Mittwoch das nächste Spiel in der Champions League beim FC Barcelona an.

Spieler unterstützen Trainer

Abwehrchef Mats Hummels wollte sich an der Diskussion über Favre nicht beteiligen: "Ich würde mal ganz deutlich sagen, dass das nichts mit der Trainerposition zu tun hat, wenn wir einfach ohne Druck die Bälle herschenken."

Ähnlich sah es Kapitän Marco Reus, in der 92. Minute Torschütze zum 3:3: "Der Trainer stellt uns super ein. Wir Spieler sind dafür verantwortlich, unsere Leistung zu zeigen."

Fraglich, ob diese Fürsprache zum Verbleib von Favre beiträgt. Der 62-Jährige wirkte ähnlich niedergeschlagen wie Zorc. "Wir werden das zusammen analysieren, das ist sehr, sehr nötig. Das kann nicht so weitergehen", bekannte der Coach.

Bei allem Frust wirkte er jedoch nicht so, als habe er den Glaube an einen Verbleib beim BVB schon aufgegeben: "Ich versuche weiter, positiv zu denken." Auf die Frage, ob er sich von seinem Team im Stich gelassen gefühlt habe, antwortete er: "Nein, nein, ich stehe immer hinter meiner Mannschaft."

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