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Martin Kind nicht mehr Hannover-Geschäftsführer

Der 78-Jährige sei "aus wichtigen Gründen" seines Amtes enthoben worden:

Martin Kind nicht mehr Hannover-Geschäftsführer Foto: © getty

Hannover 96 entbindet Geschäftsführer Martin Kind seiner Aufgaben.

Die Niedersachsen haben nach Informationen des "Kicker" den seit 1997 im Verein tätigen Kind "aus wichtigen Gründen" und mit sofortiger Wirkung des Amtes enthoben. Der 78-Jährige habe e.V-Vertretern einen Riegel beim Mitspracherecht bei wichtigen vereinsinternen Posten (u.a. Trainer, Sportdirektor) vorschieben wollen, wie "Bild" anmerkt.

Sebastian Kramer, e.V.-Vorsitzender, erklärt, dass man bereits "in Gesprächen" für einen möglichen Nachfolger sei. Genaueres gab er allerdings nicht an. Mit der Amtsenthebung Kinds endet auch eine Ära bei H96. Denn vom 26. September 1997 bis zum 29. August 2005 war der Hörakustikmeister Aufsichtsratsvorsitzender, ehe er ab dem 1. Juli 2006 das Amt des Geschäftsführers bekleidete und von 2006 bis 2019 als Präsident des zweifachen deutschen Meisters in einer Doppelrolle fungierte. 

Kind sorgte mit 50+1-Regel für Ärger

Kind hat sich sowohl vereinsintern als auch deutschlandweit in der Fan- und Ultra-Szene einen Namen für sein Beharren auf eine Ausnehmeregelung im Fall von 50+1 gemacht. Denn nach einer über 20-jährigen Förderung, in der er unter anderem der Aufstieg von der 3. Liga bis in die Deutsche Bundesliga gelang sowie das Stadion zur WM-Arena umgebaut werden konnte, strebte er für H96 selbigen Status bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) an, den bereits der VfL Wolfsburg, Bayer 04 Leverkusen oder TSG 1899 Hoffenheim haben.

Doch der Antrag wurde seinerzeit abgelehnt, stattdessen spitzte sich der vereinsinterne Konflikt zu. Nach dem Rückzug als Präsident im Jahr 2019, wählten die Mitglieder lauter Kind-Gegner und 50+1-Befürworter an die Spitze des Hannover 96 e.V., was auf Kapital- und Vereinsseite mehr für ein gegen- als miteinander sorgte.

Das Beharren auf eine Ausnahmeregelung bei der Causa 50+1 seitens Kinds und der einhergehenden Kommerzialisierung des Fußballs hat der Borussia-Dortmund-Fan und Rapper "M.I.K.I." unter anderem in den Songs "Anti RB" und "Krieg dem DFB" verbal, mit reichlich Unmut, zum Ausdruck gebracht.

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