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So macht Stefan Kulovits weiter

Neue Funktionen für Ex-Rapidler, auch sportliche Zukunft steht fest.

So macht Stefan Kulovits weiter

Stefan Kulovits hat in seiner Karriere schon einiges mitgemacht.

36 Jahre ist der Ex-Rapidler mittlerweile alt und trotzdem hat er sich beim deutschen Zweitligisten SV Sandhausen einen Status erarbeitet, der seinesgleichen sucht.

Langjähriger Kapitän, Führungsspieler und erst nach dem Trainerwechsel im Herbst war die "Kampfgelse" praktisch auf Abruf, wenn sie gebraucht wurde.

Alles andere als förderlich war ein Wadenbeinbruch, den sich der Wiener im Training zuzog, für seine Zukunftsentscheidung. Das Karrierenende war durchaus eine Option, wie Kulovits LAOLA1 bestätigt.

Doch nun ist geklärt, wohin der Weg des defensiven Mittelfeldspielers führt. Der Routinier verlängert seinen Vertrag bei Sandhausen und wird in Zukunft eine bedeutendere Rolle neben seiner aktiven Laufbahn einnehmen als bisher.

Standby-Profi mit interessanten Nebenaufgaben

Kulovits bestätigt, dass er zwar aktiv eine weitere Saison in der zweiten deutschen Bundesliga zur Verfügung steht, sich jedoch mehr als Standby-Profi sieht, der im Fall der Fälle Lücken schließen soll.

Mit 36 Jahren ist der ÖFB-Legionär realistisch genug, um seine Position innerhalb des Vereins einzuschätzen. Erst einmal muss er wieder fit werden. Die Krücken kann er langsam aber doch ins Eck stellen, die Schiene bleibt noch zirka zwei Wochen und in vier Wochen folgt eine Endkontrolle.

Ist dann alles in Ordnung, kann Kulovits wieder ins Training einsteigen und seine Mannschaft unterstützen. In Zukunft steht aber nicht mehr nur das Sportliche im Mittelpunkt.

Der Familienvater hat eine so große Bedeutung im Verein gewonnen, um über den Standby-Profi hinaus, wichtige Aufgaben im Klub zu überhmen.

Wie Steffen Hofmann bei Rapid

Kulovits bestätigt, dass er seine Rolle kennt und bezeichnet sich selbst als Standby-Profi. Sollten nicht kaderbedingte Zwischenfälle passieren, rechnet der Sandhausen-Profi mit wenig Einsätzen, aber trotzdem wird er im Training und im Notfall nah bei der Mannschaft sein.

Darüber hinaus wird er Trainer Uwe Koschinat in Zukunft als zweiter Co-Trainer zusätzlich zu Gerhard Kleppinger zur Verfügung stehen und seine Erfahrung einbringen.

Wer glaubt, dass das alles ist, irrt sich. Nicht als Nachwuchstrainer sondern viel mehr als Talentemanager, wie es sein Freund Steffen Hofmann beim SK Rapid ausübt, wird er in Erscheinung treten.

Dabei soll er die Jungs von der U19 bis zur U23 betreuen und an die Profis heranführen. Sandhausens Philosophie sieht es vor, dass in Zukunft mehr Spieler aus dem eigenen Nachwuchs generiert werden sollen als bisher - und "Kulo" soll dabei helfen.

Karriereende oder Vereinswechsel standen im Raum

Verantwortungsvolle Positionen für Kulovits, der sich seit seinem Wadenbeinbruch im April einige Gedanken durch den Kopf gehen ließ.

Die Zukunft bei seinem zweiten Herzensklub neben Rapid, dem SV Sandhausen, war offen. Aufgrund einer abermaligen Verletzung, die Monate in Anspruch nimmt, war das Karriereende im fortgeschrittenen Alter zumindest eine Überlegung wert, zu allererst überwog die Niedergeschlagenheit nach dem Verletzungsschock.

"Vielleicht hänge ich meine Fußballschuhe auch an den Nagel", dachte sich Kulovits zum damaligen Zeitpunkt vor wenigen Wochen. Aber zeitgleich soll es zumindest zwei weitere Angebote gegeben haben, die Kulovits als Alternative dienten, wäre es in Sandhausen nicht weitergegangen oder hätte er seine aktive Karriere für beendet erklärt. Eines davon soll aus dem Westen Österreichs gestammt haben, wo er die Spieler-Tätigkeit mit den ersten Trainer-Erfahrungen verbinden hätte können.

Im Endeffekt kam man dann doch zu einer Einigung, auch nur die Beförderung zum Co-Trainer stand im Raum. Nun wird Kulovits allerdings gleich in mehrererlei Hinsicht seine Erfahrung beim SV Sandhausen einbringen - jener Verein, der für ihn von Anfang an der erste Gesprächspartner war.

Als Trainer auf zu neuen Ufern

Da der Deutschland-Legionär schon im Vorjahr nicht unbedingt unter dem Trainerwechsel profitierte, galt es alle möglichen Varianten auszuloten, was denn noch Sinn machte.

Während er davor als Kapitän stets gesetzt war, änderte sich die Situation in dieser Saison. Allerdings brachte diese den Vorteil mit sich, dass Kulovits bereits ins Trainergeschäft reinschnuppern durfte und diesen Weg auch weiter einschlagen wird.

Geht alles gut, rutscht er im Sommer in den A-Lizenz-Kurs, die Voraussetzungen für den Co-Trainer in Sandhausen bringt er bereits mit.

Sechs Jahre ist Kulovits bereits Teil von Sandhausen und wird es auch noch weiter bleiben. Seine Mission ist noch nicht erfüllt

Rückkehr zu Rapid?

Bei Kulovits weiß man jedoch, dass die Verbundenheit auch zu Rapid noch immer sehr groß ist.

Zu einer möglichen Rückkehr - irgendwann - zu den Grün-Weißen hat die "Kampfgelse" eine ganz klare Meinung: "Wer meine Karriere verfolgt hat, der weiß, dass ich 17 Jahre bei Rapid verbracht habe. Da ist man immer noch mit Herzblut dabei. Es war immer ein Kindheitswunsch von mir, dort spielen zu dürfen. Ich werde dem Verein immer verbunden sein."

Deshalb meint er: "Ich habe noch sehr gute Kontakte dorthin, auch mit Leuten, mit denen ich noch zusammengespielt habe, etwa mit Steffen Hofmann oder Helge Payer, die im Verein gute Jobs haben. Diese Kontakte werden natürlich nicht abreißen. Von dem her wäre es natürlich schön, wenn man dort wieder einmal zurückgehen könnte. Das würde ich mir auch als Trainer wünschen."

Träume müsse man haben, meint Kulovits. Aktuell lebt er diesen noch in Sandhausen - wo gerade der Übergang vom (Noch-) Spieler zur Karriere danach vorbereitet wird.

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