Mexiko sorgt mit dem 1:0-Sieg über Titelverteidiger Deutschland für die bisher größte Sensation dieser WM.
"Wir haben viel dafür gearbeitet, der Trainer hat uns bestens vorbereitet, wir waren nervenstark. Wir haben einfach gezeigt, was wir drauf haben", sagt Goldtorschütze Hirving Lozano. "Es ist das wichtigste Tor meines Lebens. Wir alle haben davon geträumt, eine Weltmeisterschaft zu spielen und ein so bedeutendes Debüt bei einer WM zu haben."
Auch Teamchef Juan-Carlos Osorio betont, dass der Erfolg nicht von ungefähr kommt: "Wir haben einen Plan gehabt, sechs Monate haben wir daran gearbeitet."
Osorio: "Wir waren überlegen"
Dabei wurde der Plan immer wieder durchkreuzt, Mexiko musste aufgrund von Verletzungen Spieler auswechseln. "Aber wir haben unseren Plan beibehalten. In der ersten Hälfte sind wir relativ tief gestanden und haben sehr schnell gekontert. Mit allem Respekt vor Deutschland: In der ersten Hälfte waren wir überlegen. Spieler, die internationale Erfahrung haben, haben die Jungen angetrieben. Wir haben aus Liebe zum Spiel gespielt und nicht mit Angst zu verlieren. Wir werden diesen Sieg jetzt feiern und weitermachen. Ein Kompliment an alle meine Spieler."
Marquez stellt Rekord ein
Doppelten Grund zum Feiern hat Rafael Marquez. Der 39-Jährige ist erst der dritte Spieler in der Geschichte, der bei fünf Weltmeisterschaften zum Einsatz gekommen ist. Der Defensivspieler wurde am Sonntag in Moskau beim 1:0-Sieg der Mexikaner gegen Deutschland in der 73. Minute eingewechselt. Marquez hatte mit Mexiko schon an den WM-Turnieren 2002, 2006, 2010 und 2014 teilgenommen.
Vor Marquez hatten auch sein Landsmann Antonio Carbajal (1950, 1954, 1958, 1962, 1966) und der Deutsche Lothar Matthäus (1982, 1986, 1990, 1994, 1998) fünf Weltmeisterschaften bestritten.
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Wohl keine Märchen-Wiederholung
Bald nach Wiederbeginn war es einmal mehr Navas, der eine Riesenchance von Mitrovic aus Kurzdistanz verhinderte (50.). Wenig später war aber auch er geschlagen. Kolarov zirkelte den Freistoß aus gut 23 Metern durch eine kleine Lücke in die rechte obere Ecke.
Costa Rica hatte in der Folge mehr Spielanteile, konnte den Serben aber kaum gefährlich werden und verzeichnete trotz einer verzweifelten Schlussoffensive keine einzige gute Einschussmöglichkeit mehr. Eine Viertelstunde vor Schluss versäumte Filip Kostic im Fünfer die Vorentscheidung, auch weil Navas die Hereingabe noch mit den Fingerspitzen leicht abgelenkt hatte (76.).
Für Costa Rica deutet sich damit schon früh an, dass ein ähnlicher Erfolg wie das WM-Viertelfinale 2014 diesmal wohl kaum zu erreichen sein wird.
Ein würdiges Resultat war es auch für Branislav Ivanovic: Der Verteidiger absolvierte sein 104. Länderspiel und ist damit alleiniger Rekord-Internationaler Serbiens. Der 34-Jährige teilte sich die Rekordmarke zuletzt mit dem 2013 zurückgetretenen Dejan Stankovic.