Deutschland legt durch das 0:1 gegen Mexiko einen WM-Fehlstart hin.
Vor allem die Art und Weise der Pleite lässt die Alarmglocken beim Titelverteidiger gewaltig läuten. Abwehrchef Mats Hummels übte unmittelbar nach Schlusspfiff harsche Kritik am Defensivverhalten seiner Mitspieler.
„Wir haben wie gegen Saudi-Arabien gespielt, nur gegen einen besseren Gegner. Wenn sieben oder acht Mann offensiv spielen, ist es klar, dass die offensive Wucht größer ist, als die defensive Stabilität. Das, was ich intern oft anspreche, fruchtet anscheinend noch nicht so ganz. Unsere Absicherung steht nicht gut. Oft sind nur Jerome (Boateng, Anm. d. Red.) und ich hinten. So hat uns Mexiko gnadenlos ausgekontert.“
Hummels teilweise ratlos
Als Weckruf zur richtigen Zeit wollte der Bayern-Verteidiger die Niederlage nicht ansehen. Denn diesen hätte es eigentlich schon in der Vorbereitung geben müssen.
"Wir hatten gegen Saudi-Arabien unseren Weckruf. Ich verstehe nicht ganz, warum wir heute so gespielt haben, obwohl wir vor sieben Tagen erst einen Schuss vor den Bug bekommen haben", wirkte der 29-Jährige ratlos.
Angesprochen auf ein mögliches Vorrunden-Out meinte Hummels: „Wenn wir weiter so spielen, ja. Aber ich gehe jetzt davon aus, dass wir besser spielen."
Für Deutschland war es bei einer WM-Endrunde erst die zweite Auftaktniederlage überhaupt. 1982 musste sich der DFB Algerien im ersten Gruppenspiel geschlagen geben. Gutes Omen: Schlussendlich erreichte die deutsche Auswahl dennoch das Endspiel.
WM-Fluch des Titelverteidigers geht weiter
Der Druck ist nun aber zweifelsohne gewaltig gestiegen, das wusste auch Toni Kroos: "Natürlich, ohne Frage. Wir müssen wenn möglich sechs Punkte holen aus den letzten beiden Spielen."
Durch das 1:0 der Mexikaner geht auch ein WM-Fluch weiter. Zum dritten Mal in Folge konnte ein amtierender Weltmeister sein Auftaktspiel nicht gewinnen: 2010 musste sich Italien mit einem 1:0 gegen Paraguay begnügen, 2014 schlitterte Spanien in ein 1:5-Debakel gegen die Niederlande.
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