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Fairplay-Wertung und Co. - WM-Tiebreaker erklärt

Diese Faktoren beeinflussen bei Punktgleichheit die Platzierung:

Fairplay-Wertung und Co. - WM-Tiebreaker erklärt Foto: © getty

Am letzten Spieltag fangen die Rechenspiele an, schließlich geht es um den Einzug ins Achtelfinale oder gar um den Gruppensieg. Was passiert bei Punktgleichheit? Entscheidet das Torverhältnis oder das direkte Duell? Was ist, wenn all diese Faktoren keine Entscheidung bringen?

Was hat es mit der berüchtigten Fairplay-Wertung auf sich und wann kommt es zum Losentscheid? Fußball-Fans auf der ganzen Welt stellen sich diese Fragen.

LAOLA1 klärt auf.

Das direkte Duell

Haben zwei oder mehrere Mannschaften gleich viele Punkte, das selbe Torverhältnis und die selbe Anzahl an erzielten Toren, dann kommt das direkte Duell zu tragen.

Theoretisch könnten mehr als zwei Teams gleich viele Punkte und das selbe Torverhältnis haben. Die einzige Gruppe, auf die das zutreffen könnte ist Gruppe F, bestehend aus Mexiko, Deutschland, Schweden und Südkorea, wo die drei erstgenannten Mannschaften am Ende der Gruppenphase mit sechs Punkten und dem selben Torverhältnis dastehen könnten.

Tabelle Gruppe F vor dem letzten Spiel:

Sollten Deutschland gegen Südkorea und Schweden gegen Mexiko mit einem Tor Vorsprung gewinnen, dann hätten Mexiko, Deutschland und Schweden sechs Punkte und ein Torverhältnis von +1. In diesem Fall, zählen die Punkte, die die drei Teams gegeneinander errungen haben.

Konkret hätten die drei Mannschaften jeweils drei Punkte in den Duellen gegeneinader geholt, die Siege gegen Südkorea fließen in diese Wertung nicht ein. Da dieser Faktor keine Entscheidung bringt, kommt es auf das Torverhältnis der Mannschaften gegeneinander an.

Aber auch dieser Faktor würde keine Entscheidung bringen, da alle drei Mannschaften ein Torverhältnis von +/- 0 gegeneinander haben. Nun geht es um die Tore, die in den direkten Duellen erzielt wurden und da wäre Mexiko im Hintertreffen. Die Mexikaner erzielten nur einen Treffer gegen Deutschland. Der aktuelle Weltmeister erzielte zwei Tore gegen Schweden. Sollten die Nordeuropäer Mexiko mit einem Tor Vorsprung besiegen, dann hätten diese mindestens zwei Tore auf dem Konto in den Duellen mit Deutschland und Mexiko.

Dementsprechend würde Mexiko bei einer Niederlage ohne Torerfolg gegen Schweden und gleichzeitigem Sieg der DFB-Elf ausscheiden, da die erzielten Tore in den direkten Duellen nicht auf der Seite von "El Tri" wären.

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Fairplay-Wertung

Sollte auch das direkte Duell keinen Aufschluss geben, dann würde die Fairplay-Wertung zum Tragen kommen. Das wäre in Gruppe B konkret der Fall, wenn Spanien den Iran und Portugal Marokko mit den selben Resultaten schlagen.

In Gruppe G würde dieser Fall eintreten, wenn sich England und Belgien unentschieden trennen.

Faktoren Fairplay-Wertung:

Vergehen Punkte
Gelbe Karte -1
Zwei Gelbe Karten, die zu Gelb-Rot führen -3
Glatt Rote Karte -4
Glatt Rote Karte nach Gelber Karte -5

Wichtig ist, dass ein einzelner Spieler pro Spiel nur einen Abzug verursachen kann.

Beispiel: Sollte ein Spieler eine Gelbe Karte und danach Gelb-Rot sehen, dann werden nur drei Punkte abgezogen. Der Punkt für die erste Gelbe Karte entfällt.

Vor dem letzten Gruppenspiel hält Spanien bei -1 Punkt, Portgual bei -2. Sollte also die Fairplay-Wertung zum Einsatz kommen, dann wäre Spanien aktuell Gruppensieger.

In Gruppe G hält England einen kleinen Vorteil. Die "Three Lions" halten bei -2, Belgien bei -3.

Was würde aber passieren, wenn sich Belgien und England unentschieden trennen und England erhält eine Gelbe Karte mehr als der Gegner? Dann wäre auch die Fairplay-Wertung ausgeglichen.

Der Losentscheid

Wenn alle Stricke reißen, und keiner der oben genannten Faktoren eine Entscheidung bringt, dann muss das Los über den Gruppensieg entscheiden. Das Organistions-Komitee würde die Ziehung wie eine Auslosung angehen, sprich zwei Kugeln mit den entsprechenden Losen durchmischen und dann das Glück entscheiden lassen.

Der Losentscheid wäre ein Novum in der WM-Geschichte, allerdings nicht in der Fußballgeschichte. In der WM-Qualifikation musste das Los schon öfters herhalten, zuletzt für die Weltmeisterschaft 1990.

Bei einem Großeregnis kam der Losentscheid im Jahre 2015 zum Einsatz. Beim Africa Cup of Nations hielten Guinea und Mali bei jeweils drei Punkten. Fortuna war Guinea hold, das den Losentscheid am nächsten Tag für sich entscheiden konnte. Kurios daran ist, dass sich beinahe alle vier Mannschaften in der Gruppe dem Losentscheid hätten stellen müssen. Die Elfenbeinküste, Guinea, Mali und Kamerun fabrizierten an den ersten beiden Spieltagen vier 1:1-Unentschieden. Am letzten Spieltag trennten sich Guinea und Mali mit dem selben Ergebnis, die Elfenbeinküste konnte Kamerun 1:0 besiegen. Am Ende gewannen die Ivorer sogar den Afrika Cup.

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