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Wie Salzburg und Porto die Talente von morgen ausbilden

Der FC Salzburg und der FC Porto zeigen vor, wie aus jungen Spielern Profis werden. LAOLA1 hat die Jugendarbeit der beiden Klubs miteinander verglichen.

Wie Salzburg und Porto die Talente von morgen ausbilden Foto: © getty

Der FC Salzburg trifft am ersten Spieltag der UEFA Europa League daheim auf den 30-fachen portugiesischen Meister FC Porto (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>).

Mit einem Blick auf die jüngste Form der beiden Mannschaften ist es ein ungleiches Duell. Während die "Bullen" am vergangenen Wochenende die zweite Liga-Niederlage in Folge kassierten, präsentierten sich die "Drachen" bislang makellos. Die Mannschaft des erst 36-jährigen Cheftrainers Francesco Farioli gewann die ersten sechs Spiele in der Liga Portugal und kassierte dabei nur einen Gegentreffer.

Hinsichtlich der Jugendarbeit haben die Salzburger den Portugiesen mit der Red Bull Akademie aber etwas voraus. In diesem Artikel vergleicht LAOLA1, wie der FC Salzburg und der FC Porto die Talente von morgen ausbilden.

Es gibt insgesamt vier Vergleichskriterien: die Infrastruktur, die Philosophie, die Farmteams und die "Top-Abgänger" aus der eigenen Akademie.


Die Infrastruktur

FC Salzburg

"Enter the next Level" lesen die Fußball- und Eishockey-Talente der Red Bull Akademie, wenn sie an der Trophäensammlung vorbeigehen und den Eingang zum Inneren des Komplexes erreichen. Mit der Fertigstellung des Geländes, das insgesamt rund 100.000 m2 umfasst, hat die Talententwicklung in Salzburg tatsächlich ein neues Level erreicht.

Die Akademie, die im Nordwesten Salzburgs auf dem Areal der ehemaligen Trabrennbahn steht, wurde im September 2014 nach 21-monatiger Bauzeit eröffnet. 10.000 Besucher kamen zum Tag der offenen Tür. Die Kosten lagen laut Medienberichten zwischen 50 und 70 Millionen Euro. Ohne Red Bull und Didi Mateschitz gäbe es die Akademie heute wohl nicht. Offiziell ist sie Kooperationspartner des FC Salzburg, der FC Liefering ist die Lizenzmannschaft der Akademie in der ADMIRAL 2. Liga. Dieses Modell wurde wohl gewählt, sodass Red Bull die Kosten decken kann, der FC Salzburg hat damit keine Aufwendungen für die Akademie.

Die Red Bull Akademie in Liefering.
Foto: © GEPA

400 junge Sportler, sowohl Fußballer als auch Eishockey-Spieler, werden in der Akademie betreut. Über 100 von ihnen wohnen auf dem Gelände. Neben sieben Fußballfeldern – eines davon Indoor – gibt es zwei Eishallen. Die Ausstattung spielt selbstredend alle Stückerl.

In den vergangenen Jahren ist die Akademie kontinuierlich gewachsen, neue Mannschaften sind dazugekommen. So nutzen auch die Salzburger Frauen- bzw. Mädchenteams die Infrastruktur. Testspiele oder Turniere wie die Next Generation Trophy werden ebenfalls in Liefering ausgetragen. Damit wird der Gebäudekomplex in nächster Zeit wohl nicht in ein Hotel umgebaut – diese Alternative wurde vor dem Baustart mitgedacht, sollte sich das Projekt nach der Fertigstellung nicht wie gewünscht entwickeln.

FC Porto

Was es gibt:

Eines vorweg: Der FC Porto hat keine eigene Akademie für den Nachwuchs. Ein "Hochleistungszentrum" ist aber gerade im Entstehen, mehr Informationen dazu folgen gleich.

Der Haupt-Trainingskomplex der Portugiesen liegt im Ort Olival, südöstlich des Stadtzentrums. Vom Estadio do Dragao, dem Stadion des 30-fachen portugiesischen Meisters, ist man dorthin mit dem Auto rund 20 Minuten unterwegs. Das Gelände wird von den Profis, der zweiten Mannschaft FC Porto B und den Jugendteams genutzt.

Das sogenannte Trainings- und Sportausbildungszentrum PortoGaia (CTFD PortoGaia) wurde bereits im Jahr 2002 eröffnet und befindet sich im Eigentum der Gemeinde Vila Nova de Gaia. In der Gemeinde liegt auch der Ort Olival.

Vila Nova de Gaia und der FC Porto haben sich im Zuge der Planung des Trainingszentrums zur Gründung einer Stiftung zusammengeschlossen. Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 20 Millionen Euro und wurden vollständig von der Gemeinde übernommen. In der Folge wurde dem FC Porto das Recht auf die Nutzung des Areals für 50 Jahre übertragen, der Verein übernimmt zudem die Instandhaltungskosten.

Das Estadio do Dragao des FC Porto.
Foto: © getty

Wie die Fact-Checking-Plattform "Poligrafo" vor einigen Jahren ausarbeitete, zahlt der portugiesische Top-Klub für die Nutzung des Trainingskomplexes monatlich lediglich eine "Miete" in der Höhe von 500 Euro an die Gemeinde. Sollte die Vereinbarung weiterhin bestehen – das konnte nicht zweifelsfrei verifiziert werden – hat der FC Porto von 2002 bis heute rund 138.000 Euro für die Nutzung des CTFD PortoGaia bezahlt.

Den Spielern stehen dort vier Naturrasenplätze (einer mit einer Tribüne für 3.800 Fans) sowie ein Kunstrasenplatz und ein Mini-Kunstrasenplatz zur Verfügung. Zudem gibt es mehrere Funktionsgebäude. Das CTFD PortoGaia fungiert aktuell als Heimspielstätte für die zweite Mannschaft FC Porto B. Der Verein nutzt auch das Estadio Dr. Jorge Sampaio. Sieben Fahrminuten liegen zwischen dem Stadion, das 8.500 Zusehern Platz bietet, und dem Trainingszentrum.

Was es noch nicht gibt:

Der Plan, eine neue Akademie zu errichten, ist beim Klub schon länger ein Thema und wurde in Portos Präsidentschaftswahlkampf im Frühjahr 2024 als Grundsatzfrage diskutiert. Bei der Wahl standen sich der langjährige Präsident Jorge Nuno Pinto da Costa und der ehemalige Porto-Trainer Andre Villas-Boas mit jeweils eigenen Vorschlägen gegenüber.

Nach Pinto da Costas Vorstellungen sollte die neue Porto-Akademie nördlich der Stadt in der Gemeinde Maia stehen. Rund einen Monat vor der Wahl wurde das Projekt des Langzeit-Funktionärs präsentiert. Am 42. Jahrestag (!) seiner Präsidentschaft besuchte Pinto da Costa das Akademie-Gelände, auf dem bereits die Bagger angerollt waren. "Das ist nicht aufzuhalten", sagte der damals 86-Jährige über den Bau, mit dem er sich einen Traum erfüllen und ein Vermächtnis hinterlassen wollte.

Sein Herausforderer im Wahlkampf, Villas-Boas, hegte jedoch Zweifel an dem Projekt und stellte sich hinter die Idee, ein "Hochleistungszentrum" in Olival, also in der Nähe der bereits bestehenden Anlagen, zu bauen.

Im April 2024 fuhr Villas-Boas bei der Präsidentschaftswahl einen Erdrutschsieg ein. Der 47-Jährige erhielt rund 80 Prozent der Stimmen. Rund zwei Monate später verkündete der FC Porto, dass das Projekt in Maia nicht umgesetzt werden wird. Mittlerweile rollen in Olival die Bagger. Die Eröffnung der neuen Anlage wird Pinto da Costa nicht mehr miterleben. Er ist im Februar dieses Jahres im Alter von 87 Jahren aus dem Leben geschieden.

In einem Beitrag des "Portal dos Dragoes" ist zu lesen, dass das bereits bestehende CTFD PortoGaia erneuert werden und künftig ausschließlich den Nachwuchsteams zur Verfügung stehen wird.

VIDEO: Der Bau des neuen Hochleistungszentrums hat bereits begonnen


Die Philosophie

FC Salzburg

Wer den österreichischen Fußball in den letzten zehn Jahren verfolgt hat, weiß, wie Red-Bull-Mannschaften auftreten wollen: Intensiv, aggressiv, pressingorientiert. Diese Tugenden haben spätestens mit der Ankunft von Ralf Rangnick Einzug in Salzburg gehalten und gelten als Grundpfeiler in der Red Bull Akademie.

Dementsprechend sollen sie auf dem Feld sichtbar sein. Dusan Pavlovic, beim FC Salzburg Cheftrainer des Frauen-Bundesligateams, sagte im Interview mit "VICTAURI.at" (damals war er noch U16-Coach): "Die Grundformation ist frei wählbar. Bei uns geht es vielmehr um die Prinzipien, um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen. [...] Das ist auch kein Geheimnis. Wir wollen 'Red-Bull-Fußball' spielen und wir wollen, dass man das erkennt, ohne auf die Trikots zu schauen."

Das ist tatsächlich längst kein Geheimnis mehr. Mittlerweile haben die gegnerischen Trainer Rezepte gegen den "Überfallfußball" parat – oder vermitteln ihrer Elf gleich selbst die Red-Bull-typischen Prinzipien. Und das nicht nur in der ADMIRAL Bundesliga, sondern auch auf der Ebene der Akademien.

"Es war ausschließlich Pressingfußball. Sie (die Salzburger Spieler, Anm.) waren technisch oder taktisch nicht besser, aber die Intensität war viel höher"

Lyngby BK-Nachwuchstrainer Simon Sellerup über seine Beobachtungen des Trainings in der Red Bull Akademie

In der letzten Saison wurde die U18-Mannschaft der Red Bull Akademie hinter den Altersgenossen des FK Austria Wien und des SK Rapid in der ÖFB Jugendliga nur Dritter – wenngleich das Rennen an der Spitze denkbar knapp war. Die Salzburger U16 sowie die U15 holten jeweils den Meistertitel, doch am Ende machten lediglich vier bzw. drei Punkte den Unterschied. In der laufenden Saison spielen U18 und U16 bislang oben mit, die U15 kassierte in vier Ligaspielen allerdings bereits drei Niederlagen.

Es gibt Stimmen, welche die "Überhöhung" des Pressings (mit seinen Begleiterscheinungen) kritisieren und den Salzburger Akademiespielern ein unausgeprägtes technisches bzw. spielerisches Verständnis attestieren. Dazu passt die Aussage von Lyngby BK-Nachwuchstrainer Simon Sellerup. Ein Nachwuchsspieler des dänischen Klubs trainierte kürzlich eine Woche in der Red Bull Akademie mit. Sellerups vergleichende Beobachtung: "Es war ausschließlich Pressingfußball. Sie (die Salzburger Spieler, Anm.) waren technisch oder taktisch nicht besser, aber die Intensität war viel höher."

Es wirkt, als wären die "Bullen" gefordert, eine zu Erfolg führende Neuinterpretation des Rangnick’schen Pressingfußballs zu entwickeln – nicht nur in der Akademie, sondern auch bei den Profis. Was unabhängig davon immer schon feststand: Nicht jeder Nachwuchsspieler wird eine Profikarriere einschlagen. Das vorausschauende Leitbild der Red Bull Akademie: 51 Prozent Bildung, 49 Prozent Sport.

FC Porto

Von der Vergangenheit …

Beschäftigt man sich mit der Philosophie des FC Porto, taucht man ein in eine Welt der Verwissenschaftlichung. Von Methodologien, Schulen oder Instituten ist zu lesen. Die Gesamtheit abzubilden, würde den Rahmen sprengen. Um den Namen Vitor Frade kommt man aber nicht herum.

Sportwissenschaftler Frade gilt als "Urvater" der "Taktischen Periodisierung", ein Trainingskonzept, das er bereits in den 1990er Jahren entwickelte. In aller Kürze: Das Konzept der Klassischen Periodisierung stammt aus dem Einzelsport. Leichtathleten strukturieren ihre Trainings in Periodisierungen oder Zyklen, um bei einem Wettkampf Höchstleistungen abrufen zu können. Bei der Taktischen Periodisierung geht es darum, in einem Mannschaftstraining (wie Fußball) mit den Spielern eine zuvor festgelegte Spielidee umzusetzen. Die Trainingswochen sind hierfür in festgelegten Zyklen organisiert.

Im Mittelpunkt stehen vier Schlüsselelemente: Neben dem wichtigsten Element, der Taktik, sind das die Technik, die Kognition und die Athletik. Diese vier Elemente sollen nicht isoliert voneinander, sondern ganzheitlich trainiert werden. Eine Trainingsübung deckt also im Optimalfall alle vier Elemente ab und fördert bei den Spielern das Verständnis der übergeordneten Spielidee. Jose Mourinho gilt, neben anderen bekannten Trainern, als Anhänger der Taktischen Periodisierung.

Es kann nicht zweifelsfrei belegt werden, dass Mourinho während seiner Zeit als Trainer des FC Porto (2002 bis 2004) bereits nach der Methode der Taktischen Periodisierung gearbeitet hat. Der Portugiese war während seiner Amtszeit jedoch überaus erfolgreich und führte die "Drachen" 2004 zum Champions-League-Titel.

Vitor Frade prägte mit seinen Ideen (Ex-)Trainer wie Jose Mourinho oder Andre Villas-Boas.
Foto: © getty

Nach der Mourinho-Ära wollten die Verantwortlichen des FC Porto frischen Wind in die Nachwuchsarbeit bringen und starteten das Projekt "Visao 611" (Vision 611). Das Ziel: Innerhalb von fünf Jahren (von 2006 bis 2011) sollen sechs Spieler aus der Jugend den Sprung in die Profimannschaft schaffen. Frade wurde als Methodiker mit ins Boot geholt. Es ging darum, die Spiel- und Trainingsprinzipien von den Jüngsten bis hin zu den Profis zu vereinheitlichen, eine neue "FC-Porto-Identität" sollte entstehen. Zudem wurden im Scouting Prozesse optimiert.

Neben Frade nahm auch der ehemalige FC Salzburg-Cheftrainer Pepijn Lijnders eine wichtige Rolle ein. Der Niederländer wurde für das Projekt Visao 611 geholt und arbeitete als Individual- bzw. Techniktrainer mit den besten Spielern jedes Jahrgangs.

Es war ein aufwendiges Projekt, das auch gerade deshalb kritisiert wurde: Aufwand und Nutzen passen nicht zusammen, war zum Beispiel in Blogs zu lesen. Laut der Online-Zeitung "Maisfutebol" stand 2011, in der Zeit, als der FC Porto die UEFA Europa League gewann, nur ein Spieler aus der eigenen Jugend im Profikader. Mehr als zehn Jahre später holten die "Drachen" jedoch mit mehreren Stammspielern, die das Projekt Visao 611 durchliefen, den Meistertitel.

… bis in die Gegenwart

In die Phase von Visao 611 fällt auch der Startschuss des Projekts "Dragon Force". Das Projekt wurde im Jahr 2008 ins Leben gerufen und richtet sich an 4- bis 14-jährige Burschen und Mädchen. Das Prinzip ähnelt dem eines "normalen Fußballvereins": Die Kinder trainieren einmal oder mehrmals die Woche, die Eltern zahlen dafür einen monatlichen Beitrag.

Konkret ist Dragon Force in Fußballschulen organisiert. Davon gibt es über 35, nicht nur in Portugal, sondern auch international. Zum Beispiel in Kolumbien, Kanada oder Simbabwe. Ein regulärer Schulunterricht wird im Rahmen des Projekts nicht angeboten, ein ganzheitlicher Ansatz wird dennoch verfolgt: So erhalten die Kinder bspw. Ernährungs- und Psychologie-Beratungen, zudem gibt es pädagogische Angebote.

In Bezug auf die fußballerische Ausbildung stehen technisch-taktische Fertigkeiten und die Arbeit mit dem Ball im Vordergrund. Es gibt klare Vorstellungen davon, was die Kinder in den jeweiligen Altersstufen erlernen. Laut einem Bericht von "Porto Canal" aus dem Jahr 2023 haben zum damaligen Zeitpunkt 45.000 Kinder das Projekt durchlaufen bzw. daran teilgenommen.

Die Dragon Force-Teams fungieren als eine Art "Vorstufe" zu den offiziellen Jugendmannschaften des FC Porto. Einige Porto-Spieler als auch -Trainer machen ihre ersten Schritte im Rahmen von Dragon Force. Laut der Vereinswebseite waren 25 Prozent der Spieler, die in den Jugendteams des FC Porto spielen, Teil des Nachwuchsprojekts. Doch nicht nur junge Kicker, sondern auch Coaches profitieren von dem umfangreichen, über Jahre aufgebauten Wissen. So bietet das FC Porto Football Science Institute zahlungspflichtige Kurse für Trainer oder Scouts an.


Die Farmteams

FC Salzburg

Über ein so umfangreiches Netz an Fußballschulen verfügt der FC Salzburg nicht. In einem Punkt sind die Klubs jedoch wieder miteinander vergleichbar: Beide treten mit einem jungen Team in der jeweiligen 2. Liga an.

Der FC Liefering ging im Jahr 2012 aus dem USK Anif hervor und schaffte prompt den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse, in der die "Jungbullen" seitdem antreten. Aufsteigen wird der FC Liefering wohl nie, der Kooperationspartner des FC Salzburg verzichtet freiwillig auf den Gang in die Bundesliga und nimmt auch nicht am UNIQA ÖFB Cup teil.

Insgesamt dreimal holten die Lieferinger den Vizemeistertitel. Die Verantwortlichen betonen in regelmäßigen Abständen, dass nicht die Tabellenplatzierung, sondern die individuelle Entwicklung der Spieler als wichtigster Maßstab diene. Aktuell hat der Kader laut "transfermarkt" ein Durchschnittsalter von 19,2 Jahren.

Andre Silva schaffte den Sprung aus der FC Porto-Jugend in die UEFA Champions League.
Foto: © getty

FC Porto

Auch das Durchschnittsalter der zweiten Mannschaft des FC Porto ist niedrig: Laut "transfermarkt" liegt es bei 20,2 Jahren. Das ergibt aufgrund der Ausbildungszwecke Sinn, hat aber auch regulatorische Gründe.

Der Liga-Verband schreibt vor, dass lediglich Spieler zwischen 16 bis maximal 23 Jahren für Zweitmannschaften auflaufen dürfen. Zwei Kicker ohne Altersbegrenzung sind erlaubt. Bei jeder Partie müssen zudem mindestens zehn lokal ausgebildete Spieler im Kader stehen. Eine Teilnahme an Pokalbewerben oder ein Aufstieg in die erste Liga sind nicht erlaubt, ein Abstieg ist dafür möglich.

FC Porto B wurde bereits 1999 gegründet, zwischenzeitlich jedoch aufgelöst. Seit der Saison 2012/13 spielt die Zweitvertretung der "Drachen" ununterbrochen in der zweiten Liga. Im Jahr 2016 jubelte die B-Mannschaft über den Meistertitel. Bester Torschütze war ein gewisser Andre Silva.

In der aktuellen Saison läuft es bislang noch nicht rund: In fünf Spielen setzte es vier Niederlagen. Mit nur einem Punkt und einem Torverhältnis von 1:10 ist FC Porto B momentan das Tabellenschlusslicht.


Die Top-Abgänger

Zwei Kriterien sind in der Fußballwelt zentral: Erlöse (insbesondere Gewinne) aus Spielerverkäufen und eine gute Reputation. Im Optimalfall wechseln Talente aus der eigenen Akademie für stattliche Summen zu Spitzenklubs. Dieses Modell haben sowohl der FC Salzburg als auch der FC Porto in der Vergangenheit erfolgreich umgesetzt.

An dieser Stelle sind die Top 5 der Spieler aufgelistet, die aus dem Salzburger bzw. Porto-Nachwuchs den Sprung zu den Profis geschafften hatten und in der Folge im Zuge eines Transfers die höchsten Ablösesummen einbrachten. Der Spieler darf zwischenzeitlich verliehen worden sein, muss aber jedenfalls mehrere Jahre für die jeweiligen Nachwuchsteams aufgelaufen sein.

Dominik Szoboszlai, der bei den Salzburgern nur wenige Spiele in der ÖFB Jugendliga absolviert hat, wird also nicht in die Wertung aufgenommen. Bei Francisco Conceicao ist der Verkauf zwar "über Umwege" passiert, er wurde hier jedoch berücksichtigt. Alle Zahlen kommen von "transfermarkt".

FC Salzburg

Spieler Aufnehmender Verein Ablösesumme Aktueller Verein
Nicolas Seiwald RB Leipzig 20 Millionen Euro RB Leipzig
Xaver Schlager VfL Wolfsburg 12 Millionen Euro RB Leipzig
Amar Dedic SL Benfica 12 Millionen Euro SL Benfica
Hannes Wolf RB Leipzig 12 Millionen Euro New York City FC
Valentino Lazaro Hertha BSC 10,5 Millionen Euro FC Torino
Gesamt: 66,5 Millionen Euro

FC Porto

Spieler Aufnehmender Verein Ablösesumme Aktueller Verein
Vitinha Paris Saint-Germain 41,5 Millionen Euro Paris Saint-Germain
Fabio Silva Wolverhampton 40 Millionen Euro Borussia Dortmund
Andre Silva AC Milan 38 Millionen Euro FC Elche
Fabio Vieira FC Arsenal 35 Millionen Euro Hamburger SV
Francisco Conceicao Juventus 32 Millionen Euro Juventus
Gesamt: 186,5 Millionen Euro

Es wird ersichtlich, dass beide Klubs mit der Talentförderung Millionensummen eingenommen haben. Der FC Porto bewegt sich aber jedenfalls in anderen Sphären.

Sowohl die "Bullen" als auch die "Drachen" können aber nicht nur brillante Einzelspieler, sondern auch starke Mannschaften formen. So haben beide Vereine die UEFA Youth League gewonnen. Der FC Salzburg in der Saison 2016/17, die Portugiesen zwei Jahre darauf.

Fazit

Ein kurzes Resümee zu dem umfassenden Artikel: Beide Klubs können Talente ausbilden, das haben sie mehrfach bewiesen.

Spannende Fragen für die Zukunft: Wird in der Red Bull Akademie in der Zukunft weiterhin das pressingorientierte Fußballspielen forciert? Oder gibt es Ideen, im technisch-taktischen bzw. spielerischen Bereich neue (verstärkte) Impulse zu setzen?

In Portugal stellt man sich wohl die Frage, wie sich der FC Porto nach 42-jähriger Amtszeit von Pinto da Costa künftig unter Präsident Villas-Boas entwickeln wird.


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