Platz zwei anstreben oder Rang drei absichern?
Welche Variante der SK Sturm Graz in der UEFA Europa League prioritär anstrebt, versteht sich von selbst.
"Zutrauen müssen wir uns immer das Maximum. Dass es eine schwierige Aufgabe wird, ist auch klar", sagt Christian Ilzer vor dem Gastspiel bei Atalanta Bergamo, dem Tabellenführer der Gruppe D (Donnerstag, 21 Uhr im LIVE-Ticker).
"Klar ist: Wollen wir weiterhin in der Europa League bleiben, muss uns eine Überraschung gelingen. Dann müssen wir uns auch zutrauen, in Bergamo oder Lissabon zu punkten."
Atalanta zu Hause noch mal stärker
Aktuell hält Sturm wie Sporting bei vier Zählern. Atalanta führt die Tabelle mit sieben Punkten an, Rakow Czestochowa ist mit einem Punkt Letzter. Tabelle Gruppe D >>>
Die erste Chance auf eine Überraschung bietet sich für Sturm bei Atalanta. Im Hinspiel zu Hause erkämpften sich die Steirer in Unterzahl ein 2:2-Unentschieden.
"Uns erwartet ein Top-Topspiel gegen einen sehr starken Gegner, der zu Hause noch einmal eine Nummer stärker als auswärts ist", unterstreicht der Sturm-Coach.
Vor eigenem Publikum würde Atalanta noch mehr Selbstverständlichkeit ins eigene Spiel bringen. "Es ist eine Mannschaft, die sehr ballsicher und kontinuierlich aufbaut, viele Spieler in der Aufbaulinie verwendet", so Ilzer.
Der Großauftrag
Das heißt für Sturm: "Man muss bereit sein, viel zu laufen und sehr scharf gegen den Ball zu sein. Sie verfolgen und jagen dich mit dem Ball über das ganze Feld. Aber dadurch entstehen natürlich schon auch Räume, und die muss man spielerisch, aber auch läuferisch finden."
Laut Ilzer werden Qualität und Mut nötig sein, sich mit dem ersten Ball gut aus dem Druck zu lösen. Dafür wäre es notwendig, viel körperliche Arbeit zu investieren, in die Räume zu sprinten. Gleichzeitig braucht es die mentale Kraft, das nötige Zutrauen zu haben.
"Das ist in seiner Gesamtheit natürlich ein Großauftrag, aber wir trauen uns das zu und sind bereit für dieses Duell", zeigt sich der 46-Jährige optimistisch.
Wie schwierig die Aufgabe wird, konnte man am Wochenende gegen Inter beobachten. Dieses Spiel hat Atalanta zwar 1:2 verloren. "Aber sie waren auf keinen Fall schlechter als Inter", verdeutlicht Ilzer.
Kiteishvili reist mit, fällt jedoch aus
In einem einzelnen Spiel sei dennoch alles möglich: "Wir müssen daran glauben, brauchen eine kollektive Topleistung und sind sicher auch fähig zu überraschen."
Dies sehen auch die Sturm-Kicker so. "Es wäre der falsche Zugang, im Flieger zu sitzen und Angst zu haben. Das haben wir auf jeden Fall nicht", betont David Affengruber, "wir sind nicht der Favorit, aber oft ist es schön, wenn man so in die Spiele geht."
Sturm hat die vergangenen beiden Liga-Spiele verloren, doch Jon Gorenc Stankovic findet: "Wenn wir auf die ganze Saison schauen, gibt es viele Spiele, aus denen wir Selbstvertrauen ziehen können. Wir sind gut unterwegs, aber das ist noch nicht unser Limit."
Mit Otar Kiteishvili fällt ein Schlüsselspieler weiter aus, der Georgier ist jedoch mit nach Bergamo gereist. Ilzer: "Seine Achillessehnenreizung ist noch nicht so weit abgeheilt, dass er spielbereit ist. Aber er ist ein sehr wichtiger Spieler, will dabei sein und die Mannshaft unterstützen."
