news

Salzburgs Vorfreude auf den "echten Brocken"

Salzburg will sich von Real Sociedads Krise nicht blenden lassen.

Salzburgs Vorfreude auf den Foto: © GEPA

Zum zweiten Mal in der Ära Red Bull will der FC Salzburg den Einzug ins Achtelfinale der UEFA Europa League schaffen. Am Donnerstag (ab 19 Uhr im LIVE-Ticker) soll in San Sebastian gegen Real Sociedad der Grundstein gelegt werden.

„Wir rechnen uns Chancen aus, ein gutes Ergebnis zu erzielen“, sagt Andreas Ulmer.

Die Hoffnungen sind nicht unberechtigt, nicht zuletzt beruhen sie auch auf der Krise, in der sich die Basken aktuell befinden. Von den vergangenen sechs Spielen in La Liga hat La Real fünf verloren.

Trainer Marco Rose, dessen Team seit 24 Pflichtspielen ungeschlagen ist, warnt allerdings: „Ich denke, sie sind nicht so in der Krise, wie das gerne herbeigeredet wird.“ Der Deutsche verweist auf die „Expected-Goals“-Statistik, die von Experten aktuell als wohl zuverlässigste Kennzahl angesehen wird, um die tatsächliche Stärke eines Teams – unabhängig von Spielglück – zu messen. „Demnach sind sie das siebentbeste Team in Spanien“, sagt er.

"Es wird ein richtiger Fight"

„Es macht Spaß, dieser Mannschaft zuzuschauen. Wir wissen, wie stark sie sein können. Es ist eine Mannschaft mit hoher Einzelspieler-Qualität, viele gute Fußballer, die wir in den Griff bekommen müssen“, so Rose, der auch weiß, „ihr Ziel ist, die Europa League zu gewinnen.“

Der RBS-Coach weiter: „Sie spielen – vor allem zuhause – trotz Spielstärke sehr aggressiv. Es ist eine offensivstarke Mannschaft mit hoher Einzelspieler-Qualität. In der Defensive sind sie sicherlich durchaus verwundbar. Sie schießen viele Tore, bekommen aber hie und da auch welche. Das ist ein echter Brocken, den wir da vor uns haben. Aber das ist genau das, was wir brauchen und was wir wollen. Wir wollen uns auf diesem Niveau messen.“

Vor allem dem Start ins Spiel misst Rose eine große Bedeutung bei: „Es wird ein richtiger Fight. Wir müssen schnell wach und bei 120 Prozent sein, um dagegenzuhalten. Ich gehe davon aus, dass man sofort versucht, uns unter Druck zu setzen. Dann müssen wir die richtigen Antworten haben.“

„Wir müssen auf Spielverläufe richtig reagieren. Natürlich kann es uns passieren, dass mal einer durchrutscht, aber dann müssen wir weiter an uns glauben. Die jüngere Fußball-Geschichte zeigt immer wieder, was möglich ist. Juventus hat am Dienstag zuhause 2:0 geführt und am Ende ging es 2:2 aus. Für uns heißt es, den Europapokal zu leben, mit allem, was dazugehört“, so der Trainer.

Die „Bullen“ erwartet jedenfalls eine typisch spanische Mannschaft. Trainer Eusebio ist ein Schüler Johan Cruyffs, lässt ein 4-3-3-System spielen, in dem viel Wert auf Ballbesitz gelegt wird. Die Spielanlage der Basken erinnert an jene von Ajax Amsterdam in der Saison 2013/14, als die Salzburger bisher zum einzigen Mal aus dem Sechzehntel-Finale aufgestiegen sind.

"Wir müssen unseren Stil umsetzen"

Ulmer meint: „Wir müssen unseren Stil, unsere Ideen einfach umsetzen – kompakt sein, früh stören, sie nicht ins Spiel kommen lassen. Und wir sollten die Möglichkeiten, die wir vorfinden werden, bestmöglich nutzen.“

Dass die Situation, gegen eine Mannschaft zu spielen, die selbst das Spiel machen will, ungewohnt sei, findet der RBS-Routinier nicht: „Wir haben auch in der Liga einige Duelle gegen Teams, die nicht nur hinten drinnen stehen, sondern auch Fußballspielen wollen, die uns in gewissen Phasen des Spiels unter Druck setzen können.“

Stefan Lainer setzt diesbezüglich auf die Defensiv-Stärke seiner Kollegen: „Bei uns scheut sich keiner, die Wege zurück zu machen, die Laufbereitschaft ist da. Wir arbeiten alle aggressiv gegen den Ball, das fängt schon vorne beim Stürmer an. Gegen elf verteidigende Spieler durchzukommen, ist schwierig.“

Das Ziel ist also klar, Rose spricht es trotzdem noch einmal aus: „Wir glauben an uns – das ist das Wichtigste und das große Thema. Wir sind hierher gefahren und kämpfen um ein Ergebnis, um zuhause dann in die nächste Runde einzuziehen. Unser Ziel ist es, weiterzukommen und nicht einfach nur dabei zu sein.“

Kommentare