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Rassismus-Eklat hat diplomatisches Nachspiel

Die Glasgow Rangers müssen in Prag abermals gegen Rassismus ankämpfen.

Rassismus-Eklat hat diplomatisches Nachspiel Foto: © GEPA

Das Europa-League-Spiel zwischen den Glasgow Rangers und Sparta Prag hat ein diplomatisches Nachspiel.

Der tschechische Außenminister Jakub Kulhanek verwahrte sich am Freitag gegen Berichte, Kinder und Jugendliche hätten den Glasgower Fußball-Profi Glen Kamara beim Match in Prag von den Tribünen aus rassistisch beleidigt. Der Sozialdemokrat kündigte bei Twitter an, den britischen Botschafter deshalb für Montag zu einem Gespräch ins Außenministerium in Prag einzubestellen.

"Geschmacklose Beleidigungen tschechischer Kinder" hätten im Fußball und in den Beziehungen zwischen beiden Staaten nichts zu suchen, kritisierte der Chefdiplomat. Unter anderem die "Glasgow Times" hatte berichtet, dass Kamara von den 10.000 jugendlichen Sparta-Fans bei jedem Ballkontakt ausgebuht und rassistisch beleidigt worden sei. Der 25-jährige Mittelfeldspieler wurde in Finnland als Sohn afrikanischer Einwanderer geboren.

Das Spiel endete mit einem 1:0-Sieg für die Gastgeber. Eigentlich sollte das Duell gegen die Schotten wegen eines Rassismusskandals bei einem anderen Sparta-Spiel vor leeren Tribünen ausgetragen werden. Doch durften letztlich aufgrund einer Ausnahmegenehmigung 10.000 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren sowie ihre Betreuer ins Stadion.

Prag war bereits in der vergangenen Europa-League-Saison in einem Rassismus-Eklat verwickelt - da ging es allerdings um Stadtrivale Slavia. Gegner waren ebenfalls die Glasgow Rangers um Glen Kamara. Der Finne soll damals von Slavia-Verteidiger Ondrej Kudela schwer rassistisch beleidigt worden sein.

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