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Drei Tage "Kopfarbeit" bei Rapid

Es war keine taktische Radikallösung, die gegen Slovan den Erfolg brachte.

Drei Tage Foto: © GEPA

Am Sonntag hallten nach dem 0:0 gegen den WAC erste "Gogo raus!"-Rufe durch Rapids Allianz Stadion. Es sollten vorerst die einzigen bleiben.

Nach dem 4:0 über Slovan Bratislava, welches den Aufstieg in das Europa-League-Playoff gegen den FCSB rettete, war keine Spur mehr von der dicken Luft in Hütteldorf – zumindest für den Moment.

Nicht nur die Mannschaft am Rasen legte ein verbessertes Bild an den Tag, auch Goran Djuricin lebte sich in der Partie richtiggehend aus.

"Ich bin vor ein paar Tagen zwei Stunden in der Lobau Fahrradfahren gewesen. Heute habe ich sicher doppelt so viele Kalorien verbraucht. Meine Stimmbänder sind kaputt, ich bin ausgelaugt und weiß, wie sich jetzt die Spieler fühlen. Ich habe 95 Minuten mitgekämpft", versicherte der Rapid-Trainer.

"Wahnsinn, was die Jungs hingelegt haben, nachdem sie am Sonntag so ein Spiel gegen den WAC hatten", lobte Djuricin.

Selbstkritik in der Mannschaft

Nach vier Startelf-Änderungen bei der missglückten Generalprobe in der Bundesliga kam im Rückspiel gegen Slovan wieder jene Elf zum Einsatz, die sieben Tage zuvor in Bratislava mit 1:2 den Kürzeren zog.

Ein Indiz dafür, dass der Großteil der Arbeit in den letzten Tagen im mentalen Bereich stattfand. Die sichtbare Steigerung hob "Gogo" besonders hervor.

"Das war sehr wichtig für die Moral und Mentalität, die oft angeblich gefehlt hat. Ich habe in den Augen der Spieler gesehen, dass sie unbedingt wollten", verwies der Coach noch einmal auf die Eindrücke, die er bereits vor dem Spiel sammeln konnte.

"Wir haben versucht, drei Tage auf sie einzureden, Kopfarbeit zu leisten. Die Jungs waren sehr selbstkritisch, haben gewusst, was sie ändern müssen. Taktisch haben wir nur ein bisschen was geändert", fasste Djuricin zusammen.

Dazu kam das notwendige Glück, eine "sehr gute Mannschaft", wie der 43-Jährige Slovan Bratislava noch einmal lobte, 4:0 zu schlagen. Da man selbst auch gute Möglichkeiten liegengelassen habe, würde der Sieg aber in Ordnung gehen.

Nicht die beste, aber die spektakulärste Leistung

Während die Fans gegen den WAC noch die wohl "schlechteste Leistung meiner Ära" ertragen mussten, wie es Djuricin selbst bezeichnete, folgte gegen Slovan nicht die beste – "aber vielleicht die spektakulärste Leistung".

"Es war so ein magischer Europacup-Abend, wie man ihn ab und zu erlebt in Hütteldorf, und zum Glück darf ich ein kleines Teilchen davon sein", freute er sich.

Wirklich in Vergessenheit drängen konnte ein einziger Abend die vergangenen, schwierigen Wochen freilich noch nicht.

"Deswegen bin ich jetzt auch nicht euphorisch, ich freue mich, bin stolz auf die Mannschaft, aber die Jungs müssen beim nächsten Training wissen, dass wir demütig und am Boden bleiben müssen."

Kurze Regeneration, wenig Zeit zum Grübeln

Mit Abpfiff des Spiels gegen Slovan blieben nämlich nur rund 67 Stunden bis zur nächsten Aufgabe, keiner einfachen: Der Auswärtsfahrt zum LASK, dem das 2:1 über Besiktas trotz des verpassten Aufstiegs noch zusätzliches Selbstvertrauen beschert haben dürfte.

"Es wird viel schwieriger, gegen einen Gegner, der einen sehr aufwendigen Spielstil hat. Aber wir dürfen nicht zu viel regenerieren, müssen den Tonus halbwegs hochhalten. Vielleicht werde ich den einen oder anderen Spieler draußen und mit Qualität regenerieren lassen", kündigte Djuricin an.

Denn sollte man am Sonntag in Linz nicht an den kleinen Aufschwung anknüpfen können, bliebe die Lage im Westen Wiens angespannt.

Mit dem FCSB kommt der nächste Gegner, die letzte und noch einmal höhere Hürde vor der Europa-League-Gruppenphase, nur weitere vier Tage später ins Allianz Stadion.

Aber mit diesem Gedanken wird sich Djuricin wohl erst nach dem Gastspiel in Linz so richtig beschäftigen – in welche Richtung das Stimmungspendel zu diesem Zeitpunkt auch ausschlagen mag.

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