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Ein Schüler ist Austrias Zukunft

Alex Borkovic traf gegen Milan, muss aber einen Rückschlag hinnehmen.

Ein Schüler ist Austrias Zukunft Foto: © GEPA

Feuertaufe nennt man das, was Austrias Alexandar Borkovic am Donnerstag-Abend erlebte.

Gerade einmal die Nachspielzeit bim 0:1 gegen NK Osijek an Europacup-Fußball in den Beinen, wurde der 18-Jährige gegen den AC Milan völlig unerwartet ins kalte Wasser geworfen.

Weil sich Heiko Westermann gegen Ende der ersten Spielhälfte eine Kapsel- und Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen hatte, musste der Youngster gegen die Stürmer-Stars der Mailänder ran.

Einen Monat nachdem er in der Regionalliga gegen den Wiener Sport-Club angetreten war, waren plötzlich die Stürmer Andre Silva und Nikola Kalinic, für die Milan rund 60 Millionen Euro ausgegeben hat, seine Gegner.

VIDEO: Das sagten die Austria-Spieler nach dem Milan-Match:

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

„Gegen Milan ist es ein Erlebnis. Aus so einem Spiel nimmt man viel mit. Man kann sich mit einem europäischen Top-Klub messen, da sieht man, was einem noch fehlt“, sagt „Borko“ nach seinem Einsatz.

Gut gelaunt verließ der Innenverteidiger das Happel-Stadion aber freilich nicht: „1:5 ist natürlich bitter, aber gegen eine Mannschaft wie Milan ist es nicht so leicht. Gegen ein Team mit so hoher Qualität und dieser extremen Ballsicherheit kommst du kaum zum Spielen.“

Lob von Fink

Sein persönliches Erfolgserlebnis konnte der Wiener aber verbuchen. In der 47. Minute war er nach einem Eckball von Raphael Holzhauser mit dem Kopf zur Stelle und erzielte sein erstes Tor für die FAK-Profis.

„Er hat einen richtig tollen Einstand gehabt, direkt ein Tor gemacht – gegen Milan, das macht auch nicht jeder. Er hat gezeigt, dass er die Zukunft auf der Innenverteidiger-Position ist“, lobt Trainer Thorsten Fink den Youngster.

„Natürlich freut mich das Tor sehr“, grinst der ÖFB-U19-Teamspieler. 18 Jahre, 3 Monate und 3 Tage war er zum Zeitpunkt seines Treffers alt und damit der jüngste Europa-League-Torschütze Österreichs. Im UEFA-Cup war nur Gerd Wimmer jünger, der 1994 als 17-Jähriger auswärts für die Admira gegen Juventus Turin erfolgreich war.

Die Freude des Austrianers wurde in der Nachspielzeit aber getrübt. Kurz vor Spielende musste Borkovic verletzt vom Feld. Ein Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel wird ihn wohl ein paar Wochen außer Gefecht setzen. Die Veilchen haben deswegen ein echtes Problem auf der Innenverteidiger-Position (Hier nachlesen!).

Wie reagieren die Klassenkollegen?

Das war auch der Grund, warum sich der Youngster am Freitag in der Früh nicht von seinen Klassenkollegen im Ballsportgymnasium feiern lassen konnte – die MR-Untersuchung machte ihm einen Strich durch die Rechnung.

„Schwer zu sagen, wie sie alle reagieren, wenn ich das Klassenzimmer betrete. Aber sie werden sich auf jeden Fall alle für mich gefreut haben“, lacht das Talent.


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