Wenn mitten in der Vorbereitung die Saison losgeht, steht die erste Runde in der Europa-League-Qualifikation vor der Tür.
Exakt 32 Tage nach dem letzten Meisterschaftsspiel startet der SCR Altach in Tiflis gegen den FC Chikhura Sachkhere in Georgien (Donnerstag, 18 Uhr) in die neue Spielzeit.
Eine Herausforderung für die Spieler und Neo-Trainer Klaus Schmidt, der sich keinen Illusionen hingibt.
"Wir werden versuchen, den Europacup ernst zu nehmen, aber es sind für uns trotzdem auch Vorbereitungsspiele auf Wettkampfniveau", sagt der 49-Jährige im Gespräch mit LAOLA1.
Der Steirer warnt ausdrücklich vor einer zu euphorischen Herangehensweise an den internationalen Bewerb, immerhin musste der Verein ein Frühjahr mit elf Spielen ohne einen einzigen Sieg verdauen.
Tragende Rolle für einen Neuzugang
"Wir dürfen uns nicht in die Irre führen lassen und glauben, wir spielen jetzt das eine oder andere Europacup-Spiel und vernachlässigen die Meisterschaft. Wir wollen die Erfahrung so positiv wie möglich mitnehmen", blickt Schmidt den internationalen Aufgaben nüchtern entgegen.
Auch wenn er weiß, dass die Teilnahme als Lohn einer Saison zu sehen ist: "Für die Spieler ist es eine wichtige Sache, sie haben ein Jahr lang darum gefightet, hier dabei sein zu dürfen."
Dass mit Lukas Jäger und Nikola Dovedan zwei zentrale Figuren der vergangenen Monate den Klub verlassen haben, wiegt schwer. Im Defensivbereich soll ein Neuzugang eine tragende Rolle übernehmen. "Wir haben versucht, den Abgang von Jäger mit Simon Piesinger abzufangen", sagt Schmidt.
Vorläufige Entscheidung ums Einser-Leiberl
Was die Position von Dovedan betrifft, hofft der Ex-Coach von Blau Weiß Linz noch auf eine Verstärkung: "Mit Kristijan Dobras haben wir einen ähnlichen Spieler verpflichtet. Wir erhoffen uns, dass er seine Leistungen steigert und werden uns trotzdem noch umschauen."
Auf der Torwartposition hat sich Altach mit dem leihweisen Engagement von LASK-Goalie Filip Dmitrovic bereits verstärken können. "Er präsentiert sich sehr gut. Am Donnerstag wird Kobras beginnen, aber wir werden sehen, wie sich das entwickelt", lässt Schmidt den Kampf ums Einserleiberl in der Liga noch offen.
Sorge um Zukunft von Ngamaleu
Stammkeeper Andreas Lukse ist nach seiner Schulter-Operation aufgrund zweier Sehnen-Einrisse sicher noch länger kein Thema: "Beim Trainingsbeginn hat er das Flügerl noch komplett hängen lassen. Mittlerweile ist er schon mobil und kann Alltagsbewegungen machen. Er ist auf einem guten Weg, aber bis zum Winter können wir sicher nicht auf ihn zurückgreifen."
Weitere Abgänge seien für Schmidt nicht ausgeschlossen. Am meisten sorgte er sich zuletzt um die Zukunft von Nicolas Ngamaleu, der sich für Kamerun beim Confederations Cup gegen Deutschland (1:3) sogar über einen Assist freuen durfte.
Gegenüber den "VN" bestätigte der 22-Jährige mehrere Interessenten, betonte aber auch, wie viel er Altach zu verdanken habe. Aus diesem Grund wollte der Mittelstürmer unbedingt beim Spiel in Georgien dabei sein und reiste daher als Vorhut von Russland direkt nach Tiflis. Seine Kollegen werden am Mittwochmittag zu ihm stoßen. Nicht mit von der Partie sind die beiden Talente Valentino Müller und Johannes Tartarotti wegen ihrer Maturareise. Boris Prokopic, Andreas Lienhart und Jan Zwischenbrugger sind verletzt.
Der Altach-Kader in der 1. Runde der Europa-League-Qualifikation
Tor: Martin Kobras, Filip Dmitrovic, Benjamin Ozegovic
Abwehr: Lucas Galvao, Emanuel Sakic, Emanuel Schreiner, Benedikt Zech, Bernhard Janeczek
Mittelfeld: Philipp Netzer, Christian Gebauer, Simon Piesinger, Patrick Salomon, Stefan Nutz, Daniel Nussbaumer, Kristijan Dobras
Angriff: Nicolas Ngamaleu, Adrian Grbic, Nikola Zivotic, Hannes Aigner, Louis Ngwat-Mahop
