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LASK-Tickets im Europa-League-Vergleich am teuersten

Die Preise für reguläre Tickets sind bei den Europa-League-Heimspielen in Linz so teuer wie in keinem anderen Stadion. So äußert sich der LASK zur Preispolitik:

LASK-Tickets im Europa-League-Vergleich am teuersten Foto: © GEPA

Vor dem sportlichen Höhepunkt gegen den FC Liverpool (Donnerstag, 18:45 Uhr im LIVE-Ticker) muss sich der LASK mit Kritik ob seiner Preispolitik für die Europa-League-Heimspiele auseinandersetzen.

Ein Dreierpaket für alle Heimspiele im Oberrang der sogenannten "Schwarz-Weiß Tribüne" auf Höhe der Mittellinie kostet regulär 425€. Das billigste Dreierpaket, eines auf der Stehplatztribüne "ASK-Tribüne" hinter dem Tor, schlägt mit 140€ zu Buche.

2019, als der LASK letztmals Tickets für eine Europa-League-Gruppenphase verkaufen durfte, betrug der Preis des teuersten Dreierpakets auf der alten Gugl 140€.

Teuerstes reguläres Ticket nirgends so teuer wie beim LASK

LAOLA1 recherchierte zu den Preisen der anderen 31 Europa-League-Teams, wurde dabei aber nicht bei allen Mannschaften fündig; bei einigen Klubs mussten Hochrechnungen angestellt werden, da keine Dreierpakete verkauft werden.

Das Ergebnis dieser Recherche: Nirgends sind die Tickets in der Europa League so teuer wie in der Oberösterreich Arena, wie die Raiffeisen Arena in UEFA-Bewerben bezeichnet werden muss.

Bei den teuersten regulären Tickets ist der LASK unumstrittene Nummer eins, bei den billigsten regulären Tickets werden die Athletiker nur von den Glasgow Rangers übertroffen, die allerdings einheitliche Preise für alle regulären Plätze im gesamten Stadion anbieten, sowie von Betis Sevilla, das allerdings keine Dreierpakete verkauft und dessen Ticketpreise anhand des Einzelpreises des ersten Heimspiels von LAOLA1 hochgerechnet wurden.

Verein Billigstes reguläres Ticket (alle 3 Spiele) Teuerstes reguläres Ticket (alle 3 Spiele)
LASK (AUT) 140 € 425 €
Betis Sevilla (ESP) 210 €** 285 €**
Olympiakos Piräus (GRE) 90 €** 285 €**
Atalanta Bergamo (ITA) 75 € 240 €
Panathinaikos Athen (GRE) 60 € 240 €
Servette FC (SUI) 93,89 €* 225,33 €*
Union Saint-Gilloise (BEL) 75 € 225 €
West Ham United (ENG) 69,82 €* 203,64 €*
FC Toulouse (FRA) 65 € 199 €
SC Freiburg (GER) 45 € 177 €
Glasgow Rangers (SCO) 166,97 €* 166,97 €*
Qarabag Agdam (AZE) 8,25* ** 165,03 €* **
Ajax Amsterdam (NED) 84 € 156 €
Stade Rennes (FRA) 36 € 147 €
FC Liverpool (ENG) 31,41 €* ** 146,58 €* **
Sturm Graz (AUT) 80 € 138 €
Bayer 04 Leverkusen (GER) 40,50 € 135 €
Molde FK (NOR) 65,04 €* ** 130,08 €* **
Aris Limassol (CYP) 43 € 130 €
Sparta Prag (CZE) 94,17 €* 126,92 €*
Brighton & Hove Albion (ENG) 87,28 €* 116,37 €*
Raków Częstochowa (POL) 27,87 €* 77,57 €*
Sheriff Tiraspol (MDA) 26,19 €* ** 65,48 €* **
FK TSC (SRB) 34,14 €* 51,17 € *

*umgerechnet
**es wird kein Dreierpaket verkauft, die Preise der Einzeltickets für das erste Spiel wurden mal 3 multipliziert

Anmerkung: Einige Klubs haben Vergünstigungen für Abonnenten angeboten. So auch der LASK (dazu später mehr). Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurden diese Ermäßigungen bei allen hier angegebenen Preisen nicht berücksichtigt.

Bei AEK Athen, FC Villarreal, Maccabi Haifa, Slavia Prag und BK Häcken konnten online (noch) keine genauen oder gar keine Informationen über die Ticketpreise eruiert werden. Diesbezügliche Anfragen von LAOLA1 wurden ignoriert.

Olympique Marseille und AS Roma verkaufen bisher nur Ticketpakete für das erste Spiel in der Europa League plus eines in der Meisterschaft. Deshalb fehlen sowohl die Südfranzosen als auch die "Giallorossi" in dieser Aufzählung. 

LASK verweist auf günstigeren "Viererpack"

Der LASK hat gegenüber LAOLA1 zu diesen Ticketpreisen folgendermaßen Stellung bezogen: "Der LASK beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit dem Pricing der Abos und Tickets. Dabei haben wir unsere Abo-Zahlen verdreifacht. Bei den internationalen Tickets gab es, neben dem Abo-PLUS-Modell und LASKler-Abo, bereits vor der fixierten Qualifikation zur UEFA Europa League die Möglichkeit, sich einen Viererpack zu sichern. "

Dieser "Viererpack" machte es schon Anfang Juni allen Besitzern des "LASKler-Abos" (höchste Dauerkarten-Kategorie) und des "Abo PLUS" (zweithöchste Dauerkarten-Kategorie) möglich, Tickets mit minus 10% Ermäßigung für die vier garantierten Heimspiele im Europa-League-Playoff und anschließend in der Europa League bzw., bei einem Scheitern im Playoff, in der Europa Conference League "blind" zu kaufen. 

Das teuerste Ticket (nun 425€) schlug dabei mit 320€ für alle vier Spiele zu Buche, war allerdings nur für Besitzer des "LASKler-Abos" buchbar; das billigste (nun 140€) mit 139€ für alle vier Spiele.

Später war der "Viererpack" auch im freien Verkauf erhältlich, allerdings ohne Ermäßigung.

Ausverkauft! LASK sieht "eingeschlagenen Weg seitens der Fans als positiv bewertet"

Ein Ziel dieser Preisgestaltung war also, die treusten Fans zu belohnen: "Je früher die Fans gebucht haben, desto günstiger waren auch die Preise. Bei der Gestaltung der Preise hat sich der Verein zudem an den vergangenen Europacup-Teilnahmen orientiert."

Von den im Europa-League-Vergleich teuren Preisen ließen sich die LASK-Anhänger jedenfalls nicht abschrecken. Alle Dreierpakete sind offiziell ausverkauft.

"Da aktuell nur noch wenige Restkarten zur Verfügung stehen und sowohl die günstigsten als auch die teuersten Tickets relativ rasch gekauft wurde, sieht der Verein den eingeschlagenen Weg seitens der Fans als positiv bewertet", so der LASK.

Gerüchte, wonach diese Preisgestaltung in den noch abzubezahlenden Stadionschulden begründet ist, kann der LASK nicht bestätigen: "Das Ticketing und die Tilgung sind unabhängig voneinander zu betrachten und stehen in keinem Zusammenhang."

Einzelperson hätte theoretisch das ganze Stadion leerkaufen können

In Kritik stand auch der Umstand, dass Besitzer des "Abo PLUS" in der ersten Verkaufsphase unbegrenzt Tickets erwerben konnten.

LAOLA1 weiß von Personen, die Besitzer des "Abo PUR" (dritthöchste Dauerkarten-Kategorie) und bei allen Bundesliga-Heimspielen auf der Stehtribüne dabei sind, die aber nur über Kontakte einen Platz auf ihrer Stammtribüne bekamen, weil diese in der zweiten Verkaufsphase bereits ausverkauft war bzw. zumindest zeitweilig ausverkauft erschien.

"Im Abo-PLUS-Modell und beim LASKler-Abo sind die internationalen Tickets bereits mitinbegriffen. Dies suggeriert bereits der Name: Abo PLUS. Hingegen beinhaltet das Abo PUR ausschließlich die Bundesliga. Abo PLUS Abonnenten wollen grundsätzlich bei allen nationalen und internationalen Spielen in der Raiffeisen Arena sein und werden für ihre Treue dementsprechend belohnt", heißt es vom LASK.

Außerdem sei ein Upgrade von "ABO PUR" auf "ABO PLUS" jederzeit möglich gewesen.

Diese Sonderregel für "ABO PLUS"-Besitzer rief bereits dutzende Schwarzmarkthändler auf den Plan, die Tickets speziell für die Eröffnungspartie gegen den FC Liverpool auf den gängigen virtuellen Marktplätzen für unverschämte Summen zum Weiterverkauf anbieten.

Schwarzmarkthändlern droht bis zu 5.000€ Strafe

Wie der LASK dagegen vorgänge? "In unseren AGBs ist klar geregelt, dass die Weitergabe eines Tickets erlaubt ist, das Handeln mit den Tickets jedoch nicht. Über die weitere Vorgehensweise verweist der LASK auf die AGBs und wird sich nicht weiter äußern."

"Sollte die LASK GmbH feststellen, dass Eintrittskarten ohne Zustimmung zu kommerziellen oder gewerblichen Zwecken bezogen und/oder kommerziell oder gewerblich weiterveräußert und/oder Ansprüche kommerziell oder gewerblich abgetreten oder weitergegeben wurden (zum Beispiel über Online-Plattformen wie willhaben, ebay etc., an Ticketagenturen wie Viagogo etc. oder zum Zweck von Verlosungen), ist die LASK GmbH berechtigt die betreffenden Eintrittskarten entschädigungslos zu entwerten und deren Besitzern den Eintritt zu verwehren", so die warnende Botschaft in den AGBs an alle Schwarzmarkthändler.

Zudem behält es sich der LASK vor, "einen zukünftigen Verkauf von Eintrittskarten gegenüber diesen Personen zu verweigern, ein Hausverbot auszusprechen sowie für jeden Verstoß gegen das Verbot die Zahlung einer angemessenen, nicht dem richterlichen Mäßigungsrecht unterliegende Vertragsstrafe in Höhe von bis zu EUR 5.000,00 pro Verstoß zu fordern".

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