Niederlande Niederlande NED
Tschechische Republik Tschechische Republik CZE
Endstand
0:2
0:0, 0:2
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Überraschung! Tschechien schmeißt Niederlande raus

Erste richtige Sensation! Die Niederlande müssen schon früh die Koffer packen.

Überraschung! Tschechien schmeißt Niederlande raus Foto: © getty

Die erste echte Sensation bei der Europameisterschaft! Tschechien zieht nach ÖFB-Gegner Italien und Dänemark als drittes Team ins Viertelfinale der EURO 2020 ein. Gegen die Niederlande gelingt in Budapest ein 2:0-Sieg.

Im ersten Durchgang starten die Niederländer gut, lassen aber nach einer Viertelstunde merklich nach. Gefährlich wird das Team von Bondscoach Frank de Boer nur über den fleißigen Denzel Dumfries auf der rechten Seite. 

Die beste Chance in Halbzeit eins vergibt Antonin Barak für Tschechien (38. Minute). Sein Schuss aus kurzer Distanz wird von Abwehrspieler Matthijs De Ligt über die Latte gelenkt.

Nach Wiederanpfiff vergibt Donyell Malen im Eins-gegen-Eins mit Tschechen-Keeper Tomas Vaclik die Top-Chance auf die Führung (51.). Auf der Gegenseite wird es dann wild. De Ligt kommt im Laufduell mit Patrik Schick ins Straucheln und nimmt die Hand zu Hilfe (55.). Schiri Karasev zeigt erst Gelb, nachdem sich der VAR bei ihm meldet, ändert er die Kartenfarbe aber auf Rot.

Die Niederlande ist damit mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl und wenig später auch in Rückstand. Eine Flanke von Barak legt Tomas Kala per Kopf quer und Mittelfeldmann Tomas Holes köpft ein (68.). Holes hat dann auch einen Bärenanteil am zweiten Treffer. Er erobert einen Ball im Mittelfeld, setzt zum Lauf an und legt dann quer auf Patrik Schick. Der Stürmer ist schneller als Daley Blind am Ball und drückt die Kugel ins kurze Eck (80.) - die Entscheidung.

Im Viertelfinale wartet auf das Team von Jaroslav Silhavy Dänemark. Die Dänen konnten bereits am Samstag Wales mit 4:0 besiegen.

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Niederlande verliert Spielkontrolle

Die Niederländer hatten von Beginn an das erwartete spielerische Übergewicht, die Tschechen konnten in der Anfangsphase nur selten für Entlastung sorgen. De Ligt köpfelte eine Flanke im gegnerischen Strafraum vom Tor weg, anstelle ins Netz (8.). Bei einer Dumfries-Hereingabe konnte Tomas Kalas für seinen schlecht aus dem Tor gekommenen Goalie Tomas Vaclik retten (13.).

Nach rund 20 Minuten ließ die Offensivpower der "Oranjes" aber etwas nach, auf der anderen Seite fanden Schick und Co. besser in die Partie. Erstmals im Ansatz gefährlich wurden sie bei einem von Maarten Stekelenburg parierten Schick-Schuss (28.). Auf der anderen Seite blockte Ondrej Celustka einen Malen-Abschluss zur Ecke (31.).

Im Finish der ersten Hälfte gab es jeweils noch eine echte Topchance. De Ligt lenkte einen Barak-Schuss gerade noch über das Tor ab (38.). Tschechiens Vaclik konnte sich mit einer Fußabwehr bei einer Dumfries-Hereingabe auszeichnen (39.).

Rote Karte reißt Tschechien die Tür auf

Nach Wiederbeginn verabsäumte es Donyell Malen leichtfertig, die Führung zu erzielen. Er lief alleine auf Vaclik zu, ließ sich beim Versuch, ihn zu umkurven, aber den Ball vom Fuß nehmen (52.). Das rächte sich prompt. Im Gegenzug nahm De Ligt im Duell mit Schick die Hand zur Hilfe und wurde nach Videostudium zurecht wegen Torraubs ausgeschlossen.

Die Partie kippte dadurch in die andere Richtung. Dumfries konnte via Fuß gerade noch einen Kaderabek-Schuss blocken (64.). Vier Minuten später jubelte der Außenseiter aber über den Führungstreffer. Nach einem Eckball und einer Kalas-Kopfball-Verlängerung vollendete Holes ebenfalls per Kopf. Der 28-jährige Slavia-Prag-Akteur war dann auch am 2:0 beteiligt, bediente Goalgetter Schick ideal, der keine Mühe hatte, innerhalb des Strafraums zu vollenden. Die De-Boer-Truppe konnte in Unterzahl nicht mehr zusetzen. Damit ist aus der Österreich-Gruppe nur noch die Ukraine im Bewerb vertreten.

Die Tschechen dürfen weiter von einer ähnlichen Überraschung träumen wie 1996, als man das Turnier als Vize-Europameister beendet hatte.



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