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Aufhauser: "Waren nicht scharf genug"

Der "Jungbullen"-Coach muss seine Mannschaft nach dem Final-Debakel aufrichten:

Aufhauser: Foto: © GEPA

Schlussendlich lagen Welten zwischen der U19 des FC Salzburg und dem zweiten Youth-League-Titel nach 2017.

Gingen die "Jungbullen" nach dem heroischen 5:0-Sieg über Atletico Madrid im Halbfinale noch mit breiter Brust ins Finale gegen Benfica Lissabon, bleiben nach dem 0:6-Debakel (Spielbericht>>>) gegen die jungen Portugiesen nur hängende Mozartstädter Köpfe übrig.

Obwohl Rene Aufhauser die Salzburger in der exakt gleichen Aufstellung wie gegen Atletico aufs Feld schickte, war von der Energie und dem Glauben an den Sieg vier Tage später im Finale von Nyon kaum mehr etwas zu sehen.

"Kurz und schmerzlos, wir waren nicht so scharf wie am vergangenen Freitag, und der Gegner war um eine Stufe stärker, der Spielverlauf war dementsprechend. Nach gefühlt zwei, drei Schüssen waren wir mit 0:2 hinten, danach hat Benfica die Qualität ausspielen können", so die Analyse des "Jungbullen"-Coaches.

Benfica spielerisch und taktisch auf einem anderen Niveau

Salzburg wurde von Benfica mit Anpfiff am falschen Fuß erwischt, schon nach 15 Minuten stand es 0:2 aus Mozartstädter Sicht. Die "Jungbullen" schafften es im Gegensatz zu Freitag in keiner Phase des Spiels, den portugiesischen Gegner mit Pressing in Probleme zu bringen.

Viel mehr nutzten die jungen Lissaboner "Adler" aufgrund ihrer hohen spielerischen Klasse zahlreiche Räume aus, die Salzburg ihnen aufgrund des hohen Forecheckings bot, und kamen zu einem Konter nach dem anderen.

Technisch aber auch körperlich waren das junge Benfica Salzburg deutlich überlegen. Das liegt auch daran, dass die zweite Mannschaft des portugiesischen Rekordmeisters - ähnlich wie der FC Liefering - in der zweiten portugiesischen Liga spielt. Zahlreiche U19-Kicker der Lissaboner konnten dadurch bereits Erfahrungen im Erwachsenenfußball sammeln.

Henrique Araujo etwa, mit einem Dreierpack der Matchwinner des Finales, war in dieser Saison bereits für die erste Mannschaft von Benfica im Einsatz und stand auch schon einmal im Champions-League-Kader.

Aufhauser nimmt Niederlage sportlich

Roko Simic auf Seiten der Salzburger hat zwar bereits ähnlich viel Erfahrung im Profifußball sammeln dürfen, insgesamt lässt sich aber zusammenfassen, dass Benficas U19 an diesem Abend deutlich reifer, erwachsener und schlicht qualitativ besser wirkte als die "Jungbullen".

Nicht umsonst putzten die jungen Portugiesen in dieser Saison unter anderem bereits die Altersgenossen des FC Barcelona und der Bayern mit 4:0 weg.

Diesen Klassenunterschied erkennt man auch in der Mozartstadt neidlos an: "Das tut jedem weh, wenn man so knapp davor ist, mir persönlich geht's genauso. Wir wollten natürlich diesen Titel und haben auch alles dafür investiert. Aber im Sport gibt's einfach Sieger und Verlierer, Ups und Downs", erklärt Aufhauser.

"Die Burschen werden das Geleistete bald verstehen"

Der 45-Jährige muss nun seine Fähigkeiten als Pädagoge beweisen und seine blutjunge Mannschaft schnellstmöglich wieder aufrichten. Bereits am Freitag steht das 2.-Liga-Spiel des FC Liefering gegen den GAK an, bei dem viele am Montag in Nyon eingesetzte Talente wieder gefordert sein werden.

"Die Burschen werden das insgesamt Geleistete nach ein paar Tagen verstehen, wenn Eindrücke von zu Hause kommen, von Familie und Freunden, die wirklich stolz sind", ist sich Aufhauser sicher.

Stolz darf auch Fußball-Österreich auf diese junge Truppe sein, die sich, anders als 62 andere in diesem Bewerb angetretene Top-Jugendmannschaften, bis ins Finale durchkämpfte und dem österreichischen Klubfußball zum zweiten Mal innerhalb von fünf Jahren ein internationales Endspiel bescherte.

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