Trauerstimmung beim FC Barcelona.
Der angepeilte Traum vom Triple zerplatzte an einem verregneten Dienstagabend wie eine Seifenblase.
Das Halbfinal-Aus in der Champions League hätte wohl nicht bitterer ausfallen können.
Barcelona dreht 0:2-Pausenrückstand
Nachdem man zur Pause durch Treffer von Lautaro Martinez (21.) und einem Elfmeter von Hakaan Calhanoglu (45+1) bereits mit 0:2 zurücklag, sah man nach einer beeindruckenden Aufholjagd in Hälfte zwei schon wie der sichere Sieger aus.
Eric Garcia (54.), Dani Olmo (60.) und Raphina (87.) sorgten für die Wende, zudem hatten die klar dominierenden Katalanen noch einige weitere Top-Chancen auf dem Fuß.
Lamine Yamal hatte bei einem Stangenschuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit Pech.
Praktisch im Gegenzug kam Inter Mailand in letzter Minute doch noch zurück.
Flick: "Sind zutiefst enttäuscht"
Francesco Acerbi rettete die Gastgeber in die Verlängerung, in dieser kürte sich der eingewechselte Davide Frattesi zum Helden des Abendes (99.).
"Wir sind natürlich zutiefst enttäuscht über das Ausscheiden, aber sicher nicht enttäuscht über die Leistung des Teams“, versuchte Barcelona-Coach Hansi Flick nach dem Spiel die spielerisch starke Vorstellung seiner Mannschaft hervorzuheben.
Lob für den Gegner, Kritik am Schiedsrichter
"Es war einfach ein Fußball-Match zwischen zwei starken Mannschaften. Inter Mailand verteidigt sehr gut, hat aber auch sehr gute Stürmer, die Tore machen und den Ball halten können“, zollte er dem Gegner Respekt.
Wenngleich er dem Schiedsrichter-Team eine weniger starke Leistung beschied. "Jede 50:50-Situation wurde gegen uns entschieden. Das macht mich schon ein bisschen traurig“, ärgerte sich Flick.
Die Enttäuschung nach dem bitteren Aus ist freilich riesig. Schließlich galten die Katalanen nach den bisherigen Leistungen in dieser Saison als erster Titelkandidat in der Champions League. Nun müssen die Spanier bereits seit dem Jahr 2015 auf UCL-Titel Nummer fünf warten.
„Wir werden im nächsten Jahr wieder den Angriff auf die Champions League starten“, weiß Flick, dass die hohen Erwartungen an ihn und seine Mannschaft nicht erfüllt worden sind.
Wackelt nun auch der Meistertitel?
Erwartet wird nun freilich auch der Meistertitel. Vier Punkte liegen die Katalanen vier Runde vor Saisonende vor Erzrivale Real Madrid, der am Samstagnachmittag im Camp Nou zu Gast ist. Setzt es auch da eine Niederlage, droht die erhoffte Triple-Saison zu einer maximal durchschnittlichen Saison zu werden. Denn bislang ist nur der Copa-Sieg in trockenen Tüchern.
„Es ist ein Entwicklungsprozess – wir wollen lernen, lernen, lernen“, verweist Flick auf seine extrem junge Truppe, die mit um die 25 Jahren sogar das niedrigste Durchschnittsalter in der spanischen La Liga vorweisen kann.
Den Schmerz über das verpasste Champions-League-Endspiel lindert diese Statistik freilich genauso wenig.