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RB Salzburg: "Bayern muss uns erst schlagen"

Die Rollen sind klar verteilt, Salzburg gibt sich aber kämpferisch.

RB Salzburg: Foto: © GEPA

Statt dem FC Liverpool wartet im Achtelfinale der UEFA Champions League nun also der FC Bayern München auf Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg. Viel einfacher ist die Aufgabe nach der Wiederholung der Auslosung nicht geworden, ist man sich bei den "Bullen" einig.

Dennoch zeigt sich Sportdirektor Christoph Freund selbstbewusst, auch wenn die Rollen klar verteilt sind.

"Sie sind der große Favorit, aber wenn sie die Champions League gewinnen wollen, müssen sie erstmal einmal Salzburg schlagen. Wir werden alles daran setzen, dass wir es ihnen so schwer machen wie möglich", sagt Freund im Rahmen einer Pressekonferenz.

"Werden richtig, richtig Gas geben"

Für Salzburg ist das erste Achtelfinal-Duell in der Champions League ein durchaus Brisantes. 2020 trafen der österreichische und der deutsche Meister in der Gruppenphase der "Königsklasse" bereits aufeinander. Beide Male behielten die Bayern das bessere Ende für sich. Die Waffen strecken will man in Salzburg deswegen aber keinesfalls.

"Wir werden sicher nicht vor Ehrfurcht erstarren. Wir werden richtig, richtig Gas geben. Wir werden uns so gut in allen Details vorbereiten, wie es nur möglich ist", so Freund, der den Münchnern einen ordentlichen Kampf bieten will.

"Wir werden richtig Gas geben, richtig dagegen halten. Das können wir jetzt schon versprechen. Was dann herauskommt, werden wir sehen", so der Sportdirektor der Salzburger.

Ähnlich sieht das auch Kapitän Andreas Ulmer, der zwar Respekt vor der nächsten Aufgabe in der Champions League verspürt, aber keine Angst vor dem FC Bayern aufkommen lassen will. "Wir haben auch Qualität in der Mannschaft, das haben wir schon oft gezeigt. Die werden wir auch in diesem Spiel zeigen", so der ÖFB-Nationalspieler.

Anders als in der Vorsaison treffen Salzburg und der FC Bayern im kommenden Jahr nicht in der Gruppenphase aufeinander. Für Ulmer ist das durchaus ein Faktor, der Unberechenbarkeit hineinbringt.

"Es sind K.o.-Duelle, da entscheiden Details. Da ist alles möglich. Von dem her werden wir uns sicher sehr mutig auf dem Platz verhalten, werden nach vorne spielen, unser Spiel auf den Platz bringen wollen. Vielleicht können wir ja dann überraschen", sagt der 36-Jährige.

Bayern ein Champions-League-Favorit

Für Ulmer sind die Münchner jedenfalls ein heißer Kandidat auf den Gewinn der Königsklasse, was die Vorfreude auf das Achtelfinalduell steigen lässt.

"Ich freue mich sehr darauf. Das ist auch eine sehr große Mannschaft, die richtig gut drauf ist und die sicher Favorit auf den Gewinn der Champions League ist. Das werden spannende Spiele, hoffentlich mit vielen Zusehern."

Diese Einschätzung teilt der 30-fache Nationalspieler mit Sportdirektor Freund, der die Müncher in den Olymp des Klubfußballs hebt.

"Sie gehören für mich zu den drei besten Vereinsmannschaften der Welt, wenn sie aktuell nicht sogar die beste sind. Es gibt keine größere Herausforderung", so der 44-Jährige, der die Bedeutung der Partie untersteicht.

"Wir freuen uns richtig darauf. Es wird ein riesiges Spiel werden für unsere Jungs, für jeden Einzelnen, für den ganzen Verein. Da werden wir uns so vorbereiten, dass wir das Maximum, das wir in uns haben, rausholen und dann schauen wir, was dabei herauskommt. Da freue ich mich richtig darauf, das werden richtige Fußballspektakel. Davon bin ich überzeugt."

Salzburg und München trennt nur eine Autostunde von einander, auch unter diesem Gesichtspunkt bekommt das Duell Brisanz, wie Geschäftsführer Stephan Reiter erklärt.

"Es ist ja fast ein Lokal-Derby, nicht weit weg von uns. Unsere Handys gehen über mit Kartenanfragen", so der 50-Jährige, der auf ein Fußballspektakel mit Zusehern hofft.

"Ich kann nur einmal mehr unterstreichen wie wichtig und wie schön das wäre, wenn wir in beiden Arenen ein Fußball-Fest genießen könnten. Wir hatten es schon einmal, leider vor leerer Kulisse. Wenn Zuschauer im Stadion sind, ist es sicher nochmal ein ganz anderes und besonderes Erlebnis", so Reiter.

Gemeinsame Vergangenheit

Besonders wird das Achtelfinal-Duell zwischen Salzburg und dem FC Bayern bestimmt auch für Marcel Sabitzer und Dayot Upamecano. Beide Kicker wechselten im Sommer mit Trainer Julian Nagelsmann von RB Leipzig zum deutschen Rekordmeister. Sowohl Sabitzer als auch Upamecano nannten die Mozartstadt im Laufe ihrer Karrieren Heimat.

Sabitzer kickte in der Saison 2014/15 leihweise bei den Salzburgern. Leipzig parkte den Mittelfeldmann nach dessen Wechsel von Rapid für ein Jahr in Wals-Siezenheim.

"Er ist als Österreicher zu Bayern München gewechselt, das passiert auch nicht so oft, unglaubliche Karriere", sagt Freund über Sabitzer und verrät, dass der Kontakt zu dessen Vater Herfried nicht abgerissen ist.

Während Marcel Sabitzer beim FC Bayern aktuell nicht über die Rolle des Reservisten hinauskommt, brilliert Dayot Upamecano in der Innenverteidung der Münchner. Der Franzose wechselte 2017 aus dem Nachwuchs des FC Valenciennes in die Mozartstadt. Freund lobt den 23-Jährigen in höchsten Tönen.

"Dayot Upamecano ist als ganzer junger Bursch mit 16 Jahren zu uns gekommen und hat eine unglaubliche Entwicklung genommen. In Leipzig ist das weitergegangen. Er ist für mich einer der besten und interessantesten Innenverteidiger der Welt. Er wird noch eine riesen Welt-Karriere machen, da bin ich mir sicher und spielt jetzt schon bei einem der besten Vereine der Welt", so Freund, der die Laufbahnen seiner ehemaligen Spieler genau verfolgt.

Dominanz als Gemeinsamkeit

Freund sieht durchaus Parallen zwischen den beiden Vereinen, vor allem im Bezug auf die Dominanz, die die beiden Klubs in ihren Ländern ausstrahlen.

"Die beiden Vereine eint, dass sie im letzten Jahrzehnt die Fußballlandschaft im jeweilgen Land beherrscht haben, geprägt haben, viele Titel gewonnen haben. Es ist schon sehr gut zu vergleichen wie beide Mannschaften in ihren Ländern dominant auftreten", sagt der Salzburg-Sportdirektor.

Während Salzburg in der Spur zum neunten Titel in Serie ist, schicken sich die Bayern an, die deutsche Bundesliga zum zehnten Mal in Folge zu gewinnen. Beide Serien sind in ihren jeweiligen Ländern beispiellos.

"Sie sind natürlich absolute Weltklasse in Allem: Bei den Spielern, beim Trainer, im Umfeld. Wenn wir uns mit den Besten messen können, ist das schön", resümiert Freund.

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