Endstand
0:2
0:1 , 0:1
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"Sturm-Style" darf am höchsten Niveau nicht verloren gehen

"Sturm-Style" darf am höchsten Niveau nicht verloren gehen

"Wir werden jetzt nicht hergehen und sagen, dass wir die Champions League gewinnen. Aber natürlich wäre es schön, wenn wir den einen oder anderen Punkt mitnehmen", meinte Jusuf Gazibegovic nüchtern.

Überhöhte Erwartungshaltung kann man dem SK Sturm Graz in der "Königsklasse" nicht vorwerfen. Der Realitäts-Check nach drei Spielen würde auch keine zulassen.

Drei Spiele, drei Niederlagen - aber immerhin gewisse Fortschritte im Auftreten, die zeigten sich beim 0:2 gegen Sporting Lissabon schon. Phasenweise.

Waren es gegen Brügge 15 gute Minuten, dehnte sich die Druckphase gegen die Portugiesen zumindest schon auf eine halbe Stunde gegen Ende aus.

"Das war schon ein Schritt nach vorne, wie wir gewisse Dinge lösen. Wenn man da ganz vorne reinkommt, braucht es einfach eine bessere Entscheidungsfindung. Wenn man permanent mit diesem Level konfrontiert wird, bekommst du auch eine andere Selbstverständlichkeit und traust dir einen Ball mehr zu", resümierte Christian Ilzer trotz allem positiv.

"Du musst dankbar sein, hier dabei zu sein, du bekommst die größtmöglichen Herausforderungen präsentiert und musst dich entgegenstellen. Es ist eine große Chance für uns, uns zu entwickeln. Aber am Ende wollen wir natürlich auch einen Punkt, wollen mindestens eine Partie gewinnen und als ersten Schritt einmal ein Tor machen."

Es war nicht Gyökeres' Klasse, die ärgerte

Besonders das zweite Gegentor war ein gutes Beispiel, wo die groben Unterschiede liegen. Ballverlust, ein langer Ball auf Viktor Gyökeres, der viel zu wenig Gegenwehr hat und auch seine individuelle Klasse einsetzt.



"Das ärgert mich nicht, weil Niklas Geyrhofer das Duell gegen einen Weltklassestürmer verliert, sondern weil wir nicht Sturm-like auf einen Ballverlust agieren. Das war zu passiv, zu reserviert, das ärgert mich und da müssen wir unnachlässig in unserem Style drinnen sein", forderte der Sturm-Trainer.

Das sah auch Stefan Hierländer, bei den Gegentoren noch Zuschauer, so: "Das sind so Sachen im modernen Fußball, die spielentscheidend sind. Man sieht bei so Klassemannschaften, wie sie gegen den Ball arbeiten, aber sich auch mit dem Ball Räume suchen."

Das sei ein großer Unterschied zu früher, als spielerische Mannschaften mit der Arbeit gegen den Ball noch ihre Nachlässigkeiten zeigten. "Aber jetzt sieht man auf Spitzenniveau einfach, dass jedes Element ausschlaggebend ist, ob man erfolgreich ist."

Schon mehr getraut

Dimitri Lavalée, bis zur Auswechslung für Hierländer auch Kapitän, war trotz der Erkenntnisse, was noch fehlt, frohen Mutes: "Wir spielen mehr als ein Team. Haben versucht, offensiver zu sein. In den ersten beiden Spielen, besonders gegen Brügge, waren wir viel defensiver. Es sah so aus, als hätten wir Angst, nach vorne zu gehen", erinnerte sich der Belgier zurück.

Einzelkritik: Kaum Fünfer für aufopferungsvolle "Blackies">>>

Anders gegen Sporting: "Wir hatten einen besseren Gegner als Brügge, haben aber auch hinten mal Mann gegen Mann gespielt und versucht, zu drücken und mehr Chancen zu kreieren. Das ist eine gute Sache."

In der ADMIRAL Bundesliga könne sich eine Mannschaft Fehler leisten, ohne gleich mit einem Gegentor bestraft zu werden. In der Champions League gelte das nicht.

"Das müssen wir mitnehmen. Wir wollen unseren Fußball spielen, aber wir müssen auch die Risiken richtig einschätzen. Vielleicht können wir mit mehr Glück oder Effizienz Punkte machen. Für die nächsten Spiele müssen wir mitnehmen, kompakter zu sein, die Organisation zu halten."

Positives hervorstreichen, nicht damit zufriedengeben


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