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"La Dea" weint am PSG-Geburtstag

Atalantas Champions-League-Saison endet innerhalb von drei Minuten.

Foto: © getty

Bis zur 90. Minute stand Atalanta im Viertelfinal-Duell mit Paris Saint-Germain mit einem Bein im ersten Champions-League-Halbfinale der Vereingeschichte. Das Team aus Bergamo ging ausgerechnet am 50. Geburtstag von PSG durch einen Schlenzer ins lange Eck von Pasalic in der 26. Spielminute in Führung und verteidigte daraufhin aufopferungsvoll.

"Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, in der wir Paris das Leben schwer gemacht haben. Wir haben sie unter Druck gesetzt und hatten ein paar Chancen", so Atalanta-Mittelfeldspieler Marten de Roon nach dem Spiel.

Doch dann kam der Treffer von Marquinhos zum Ausgleich in der letzten Minute der regulären Spielzeit, in der dritten Minute der Nachspielzeit versetzte dann der eingewechselte Eric-Maxim Choupo-Moting mit seinem Treffer zum 2:1-Sieg für PSG "La Dea" den Stich ins Herz.

Atalanta verspielte einen sensationellen Halbfinal-Einzug innerhalb von drei Minuten.

"In der zweiten Halbzeit sind wir ein bisschen tiefer gestanden", erinnert sich de Roon. "Du musst mit elf Spielern verteidigen und wir haben das so gut gemacht bis zu diesem unglücklichen Moment in der letzten Minute. Zu diesem Zeitpunkt tut es sehr weh. Morgen werde ich stolz auf unsere Mannschaft und den Klub sein, aber zu diesem Zeitpunkt bin ich enttäuscht."

Überschwängliche Freude bei PSG

Auch Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini zeigt sich nach der Partie frustriert. "Ich kann meinen Spielern nur danken. Wir waren so knapp dran, wirklich knapp", erklärt der 62-Jährige gegenüber "Sky Sport".

Letztendlich hätten Kleinigkeiten den Ausschlag in Richtung Paris gegeben, so der Italiener. "Einige Standardsituationen, ein paar Momente, Situationen - die Details entscheiden darüber, wer weiterkommt und wer nicht."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Dass Paris Saint-Germain ein kleines Fußballmärchen für die von Corona so gebeutelte Region rund um Bergamo vereitelt hatte, kann dem französichen Meister zurecht egal sein. Für die ambitionierten Franzosen ist es das erste Halbfinale in der Königsklasse seit Vereinsgründung.

"Niemand kann mir aus dem Kopf schlagen, dass ich ins Finale will", erklärte Neymar, der von der UEFA zum Spieler des Spiels gekürt wurde.

"Wir müssen korrigieren, was wir können und wieder eine großartige Partie spielen. Wir sind sehr glücklich und erleben gerade tolle Momente. Wir sind eine formidable Mannschaft, eine Familie. Mit dieser Einstellung ist es unmöglich, uns zu eliminieren."

Match-Winner vor K.o.-Phase aus Kader gestrichen

Für den eingewechselten Siegtorschützen Eric-Maxim Choupo-Moting muss der Treffer zum Aufstieg eine persönliche Genugtuung darstellen. Der Kameruner wurde Anfang des Jahres aus dem Champions-League-Kader der Franzosen gestrichen, für das Turnier aber doch berücksichtigt.

Sein erstes Saisontor in der Champions League bringt PSG einen Schritt näher an den Henkelpott. "Es war ein verrücktes Spiel, ein schweres Spiel gegen einen zähen Gegner", erzählt Choupo-Moting.

"Ich denke, dass wir bis zum letzten Moment gezeigt haben, dass wir an uns glauben. Als ich auf den Platz gekommen bin, dachte ich mir 'Wir können nicht verlieren. So können wir nicht nach Hause fahren'. Ich hatte Selbstvertrauen, Vertrauen in die Mannschaft und der Rest ist Pariser Geschichte."

Auch PSG-Trainer Thomas Tuchel, der die Partie nach einem gebrochenen Fuß mit Gehgips erlebte, war nach dem Spiel ekstatisch. "Stell dir vor wie ich gefeiert hätte, wenn ich zwei Beine gehabt hätte", so der Deutsche nach dem Spiel.

"Vielleicht hätte man einen 40-Meter-Sprint von mir gesehen. Heute ist der 50. Geburtstag des Klubs, diesen werden wir niemals vergessen."

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