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Bayern konsterniert: "Wenn wir da 1:0 in Führung gehen..."

Bayern-Boss Oliver Kahn hat ein gutes Spiel seiner Mannschaft gesehen und nimmt diese sowie den Trainer in Schutz. Guardiola zeigt sich stolz.

Bayern konsterniert: Foto: © getty

Die Ausgangssituation war schwer, schon im Hinspiel hatte der FC Bayern München mit dem 0:3 bei Manchester City die Tür zum Champions-League-Semifinale halb zugeschlagen.

Im Rückspiel nahmen die Münchner das Herz in die Hand, man zeigte eine bemühte Leistung, ging nach dem 1:1 im Rückspiel dennoch als klarer Verlierer aus dem Duell mit Manchester City (Spielbericht).

 

 

 

 

Hängende Köpfe zierten nach Schlusspfiff das Bild, nach dem Aus im Pokal gegen den SC Freiburg sind die Bayern nun auch in der Königsklasse raus.

Kahn sah eine "starke Leistung"

Kahn zeigte sich nach der Partie mit der Leistung der Bayern dennoch zufrieden. Er habe sich "natürlich gewünscht, dass wir gegen Freiburg im Pokal weiterkommen, genauso hätten wir uns das gegen Man City gewünscht", so der 53-Jährige.

"Ich denke, es war insgesamt eine starke Leistung, insbesondere in der ersten Halbzeit", meint der frühere Weltklasse-Keeper bei "Sky". In Minute 16 stürmte Sane alleine auf City-Schlussmann Ederson zu, legte den Ball aber neben den Kasten.

"Wenn wir da 1:0 in Führung gehen, wird das für City eine ganz, ganz enge Kiste, das hat man glaube ich bis auf die Tribüne gespürt", meint Kahn. Es habe "wie so häufig in dieser Saison" das Quäntchen Glück gefehlt.

Mit einer Führung im Rücken steige dann auch die "Überzeugung und das Selbstvertrauen". Nur, soweit kam es nicht. Erling Haaland, der zunächst schon per Elfmeter scheiterte, sorgte in Minute 57 für die City-Führung. Kimmich gelang kurz vor Schluss nur noch der Ausgleich.

"Die Jungs haben alles reingeworfen"

"Ich glaube, man kann der Mannschaft heute vieles machen, aber keinen Vorwurf", nimmt Kahn das Team in Schutz. "Die Jungs haben alles reingeworfen und es hat halt nicht gereicht", so Kahn weiter.

City-Coach Pep Guardiola dagegen hatten natürlich allen Grund zur Freude. Der frühere Coach des heutigen Gegners meinte nach dem Schlusspfiff stolz: "Respekt an meine Mannschaft. Die Bayern waren der erwartet starke Gegner", stimmte er in den Tenor von Kahn mit ein. 

Er pflichtete dem Bayern-Boss bei, dass es im Falle eines frühen Rückstands für sein Team wohl anders gelaufen wäre: "Wir mussten fokussiert bleiben, die Bayern hatten gute Chancen auf den Führungstreffer, wir wussten, dass hier alles passieren kann", meint der Spanier.

Bayern-Fans: "Führungspolitik hinterfragen"

Das nützt der Münchner Vereinsführung freilich wenig, von den Fans hagelte es herbe Kritik. In deren Fokus standen einmal mehr die Bayern-Bosse um Kahn und Hasan Salihamidzic.

Das Königsklassen-Aus war natürlich Wasser auf die Mühlen all jener, welche sie für den überraschenden Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel kritisieren.

"Ziele dürfen verfehlt werden, Werte des Vereins nicht. Führungspolitik hinterfragen" war auf einem Transparent der Bayern-Fans zu lesen. 

"Wir sind total davon überzeugt, dass wir mit Thomas Tuchel früher oder später wieder dort sind, wo wir alle hin wollen, nämlich ganz nach oben - auch in Europa", gibt sich Kahn betont selbstbewusst und lässt keine Zweifel am neuen Bayern-Coach aufkommen.

In München ist die Stimmung nahe dem Siedepunkt, der Druck auf das Team wächst, der Gewinn der Meisterschaft ist nun beinahe schon Pflicht. Sollte auch diese verloren gehen, wird es für die Bayern-Bosse ganz schnell sehr ungemütlich, so viel ist sicher.


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