Es wird immer wahrscheinlicher, dass die Reise durch Europa, die Ajax am 25. Juli 2018 mit dem Heimspiel gegen den SK Sturm gestartet hat, erst am 1. Juni 2019 im Estadio Metropolitano in Madrid endet.
Die Amsterdamer haben mit einem 1:0-Auswärtssieg gegen Tottenham im Hinspiel die Tür zum Finale der UEFA Champions League weit aufgestoßen (Spielbericht >>>). Nach den Auswärtssiegen bei Real Madrid und bei Juventus jubeln die Niederländer nun über den dritten vollen Erfolg in der Fremde in Folge.
"Das Ergebnis ist gut, aber wenn wir unsere Chancen besser verwertet hätten, könnte es besser sein", ist Kapitän Matthijs de Ligt nicht vollauf zufrieden.
Zwar hat Ajax einen ausgezeichneten Start ins Spiel erwischt und die Engländer ordentlich überrumpelt, aber danach taten sich die Gäste sichtlich schwer. "Wir kamen mit dem Systemwechsel von Tottenham nicht so gut zurecht", findet de Ligt.
Trainer Erik ten Hag sagt: "Wenn man das Spiel gesehen hat, war mehr drin. Wir können nicht 100 Prozent zufrieden sein, aber es war schon eine gute Leistung."
In der nächsten Woche soll die Sensation dann perfekt gemacht werden: "Wir müssen das zu Ende bringen. Ich hoffe es so sehr!", meint de Ligt.
Hängende Köpfe sind indes bei den Spurs zu finden. Erstmals seit 20 Spielen haben die Londoner in der Königsklasse keinen Treffer erzielen können, im ersten Duell mit Ajax gab das verletzungsgeplagte Team von Trainer Mauricio Pochettino nur einen einzigen Schuss aufs Tor ab - Negativ-Rekord in der CL-Historie des Klubs.
"Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur angreifen, sondern auch verteidigen können", freut sich Goldtorschütze Donny van de Beek.
Zudem spricht die Statistik ganz klar gegen Tottenham: In den vergangenen 17 Fällen, in denen eine Mannschaft ihr Halbfinal-Hinspiel in der Königsklasse daheim verloren hat, ist nur eine einzige aufgestiegen - Ajax in der Saison 1995/96.
"In den ersten 20 Minuten haben wir nur zugesehen. Gegen ein Team, das gerne im Ballbesitz ist, ist das ein No-Go! Wir haben sie besser aussehen lassen, als sie sind. Natürlich sind sie ein gutes Team, aber wir haben ihnen schon sehr geholfen. Für das Rückspiel müssen wir jede Menge ändern", ärgert sich Tottenham-Mittelfeldmann Christian Eriksen.
Sein Trainer hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, sieht durchaus Positives: "Unsere Reaktion in der zweiten Hälfte war richtig gut. Insgesamt wäre ein Remis gerecht gewesen. Aber es ist noch alles offen, wir leben noch!"