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Österreichs CL-Fixplatz in weiter Ferne

LAOLA1 analysiert das Rennen in der 5-Jahreswertung vor den Gruppenstarts:

Österreichs CL-Fixplatz in weiter Ferne Foto: © getty

So toll war die Ausgangslage Österreichs vor dem Start ins internationale Geschäft in dieser Saison:

Erstmals waren drei Mannschaften bereits vor der Qualifikationsphase für diverse Bewerbe fix qualifiziert und der Vorsprung in der 5-Jahreswertung auf die Niederlande, mit denen Österreich in den letzten Jahren in Dauerkonkurrenz um Platz elf und dem damit verbundenen sehr wahrscheinlichen Fixplatz in der Champions League stand, betrug komfortable 1,575 Punkte.

Nach einer völlig verpatzten Qualifikationsphase, die auch das Leuchtfeuer LASK nicht in einem besseren Licht erscheinen lassen kann, ist Österreich im Rennen um Platz elf ins Hintertreffen geraten.

LAOLA1 analysiert die Situation vor der Gruppenphase und zeichnet vor, was passieren muss, damit Österreich am Ende der Saison doch noch einen CL-Fixplatz erreichen kann.

(Belgien ist wie erwartet in dieser Saison für Österreich nicht mehr einzuholen und wird folglich nicht mehr aufgelistet. Dafür ist Verfolger Griechenland wieder dabei.)

Rang 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 Punkte verbl. Teams
1 Spanien 23,928 20,142 19,142 19,571 3,071 86,426 7/7
2 England 14,250 14,928 20,071 22,642 3,142 75,033 7/7
3 Deutschland 16,428 14,571 9,857 15,214 3,000 59,070 7/7
4 Italien 11,500 14,250 17,333 12,642 2,785 58,510 6/7
5 Frankreich 11,083 14,416 11,500 10,583 2,666 50,248 5/6
6 Russland 11,500 9,200 12,600 7,583 1,833 42,716 4/6
7 Portugal 10,500 8,083 9,666 10,900 2,900 42,049 5/5
8 Belgien 7,400 12,500 2,600 7,800 3,400 33,700 4/5
9 Ukraine 9,800 5,500 8,000 5,600 1,800 30,700 3/5
10 Türkei 6,600 9,700 6,800 5,500 1,800 30,400 4/5
11 Niederlande 5,750 9,100 2,900 8,600 4,000 30,350 4/5
12 ÖSTERREICH 3,800 7,375 9,750 6,200 1,400 28,525 3/5
13 Tschechische Republik 7,300 5,500 5,500 6,500 2,100 26,900 1/5
14 Dänemark 5,500 8,500 5,250 4,875 1,625 25,750 1/4
15 Griechenland 5,400 5,800 5,100 5,100 3,700 25,100 1/5
16 Zypern 3,000 5,500 7,000 6,125 3,375 25,000 1/4
17 Kroatien 4,500 5,125 5,125 5,750 3,375 23,875 1/4
18 Serbien 4,250 2,875 6,375 6,000 4,000 23,500 2/4
19 Schottland 3,000 4,375 4,000 6,750 4,500 22,625 2/4
20 Norwegen 7,250 1,375 4,000 5,375 3.500 21,500 1/4

9. Ukraine (30.700)

Champions League

Shakhtar Donetsk in Gruppe C mit Dinamo Zagreb, Manchester City, Atalanta Bergamo

Europa League

Dynamo Kiew in Gruppe B mit FC Lugano, FC Kopenhagen, Malmö FF

FK Oleksandria in Gruppe I mit VfL Wolfsburg, AS Saint-Etienne, KAA Gent

Die einzige Nation, die die Qualifikationsphase ähnlich verpatzt hat wie Österreich.

Zwar kämpfte sich Zorya Luhansk tapfer von der zweiten Runde der Europa-League-Quali bis ins Playoff vor, konnte dort aber Espanyol Barcelona nicht überwinden. Der FK Mariupol scheiterte gleich in Runde drei an AZ Alkmaar, für Dynamo Kiew war zum Auftakt des Liga-Wegs der Champions-League-Vorausscheidung Club Brügge zu stark.

Für die drei verbliebenen Teams hat es die Auslosungs-Fee mehr als gut gemeint. Shakhtar Donetsk hat mit Dinamo Zagreb und Atalanta Bergamo aus Topf drei bzw. vier jeweils das vermeintlich einfachste Los gezogen, einzig Manchester City lässt in Gruppe C etwas „Königsklassen“-Flair aufkommen. Auch Dynamo Kiew kann sich über eine der am Papier schwächsten Europa-League-Gruppen nicht beschweren. Nur EL-Debütant FK Oleksandria hat es etwas härter erwischt, beim Mini-Verein aus dem Herzen der Ukraine wäre aber in egal welcher Gruppe jeder Punktgewinn eine Überraschung.

Prognose:

Die über zwei Punkte Rückstand, die Österreich weiter auf die schwächelnde Ukraine aufweist, dürften einfach zu viel sein.

Zwar sind auch in dieser Saison keine Wunderdinge von den Vertretern der Osteuropäer zu erwarten und es ist gut möglich, dass die Negativmarke der letzten zehn Jahre (5,5 Punkte in der Saison 2016/17) heuer nochmal unterboten wird, durch die ewigen Zugpferde Dynamo Kiew und Shakthar Donetsk wird die Ukraine aber wieder genug Punkte sammeln, um Österreich auf Distanz zu halten.

10. Türkei (30.400)

Champions League

Galatasaray Istanbul in Gruppe A mit Real Madrid, Paris Saint-Germain, Club Brügge

Europa League

Trabzonspor in Gruppe C mit FC Basel, FC Getafe, FK Krasnodar

Basaksehir Istanbul in Gruppe J mit WAC, Borussia Mönchengladbach, AS Rom

Besiktas Istanbul in Gruppe K mit Wolverhampton, SC Braga, Slovan Bratislava

Allzu viel gelang den türkischen Klubs in den sommerlichen Qualfikations-Spielen ebenfalls nicht, mit Trabzonspor brachten die Anatolier aber immerhin ein „Bonus-Team“ zusätzlich zu den drei Fixstartern in die Europa League.

Die Hafenstädter eliminierten dabei Sparta Prag und AEK Athen auf dem Weg in die Europa League. Dort scheiterte indes Yeni Malatyaspor in Runde drei an Partizan Belgrad. Basaksehir Istanbul war im Liga-Weg der CL-Quali gegen Olympiakos Piräus chancenlos.

Etwas Hoffnung, doch noch einen Angriff auf die Türkei starten zu können, darf Österreich die Auslosung geben. Durch die Bank haben alle türkischen Teams starke bis Horror-Gruppen erwischt. Vor allem Galatasaray hat es in der Champions League ganz hart erwischt, auch von Trabzonspor und Basaksehir, wo den Aufeinandertreffen mit dem WAC einiges an Bedeutung zukommen könnte, sind keine Aufstiege zu erwarten. Nur das international stets souveräne Besiktas geht als Favorit in seine Gruppe.

Prognose:

Auch wenn die Türken gleich vierfach in den beiden Gruppenphasen vertreten sind, darf sich Österreich hier die größten Chancen auf ein Überholmanöver ausmalen.

Dafür müsste aber so ziemlich alles für Rot-Weiß-Rot laufen, immerhin sind es ganze fünf Siege, die die drei Bundesliga-Vertreter mehr als jene der Süper Lig einfahren müssen. Dass dafür gleich mehrere Teams der Türken ziemlich auslassen müssen, ist klar, aber beim immer schwächer werdenden Niveau des türkischen Fußballs kein extrem unrealistisches Szenario.

11. Niederlande (30.350)

Champions League

Ajax Amsterdam in Gruppe H mit FC Valencia, FC Chelsea, LOSC Lille

Europa League

PSV Eindhoven in Gruppe D mit Sporting Lissabon, Rosenborg, LASK

Feyenoord in Gruppe G mit FC Porto, YB Bern, Glasgow Rangers

AZ Alkmaar in Gruppe L mit Manchester United, Partizan Belgrad, FC Astana

Bei den Niederlanden bahnt sich leider die nächste absolute Top-Saison an.

Unfassbar starke vier Punkte können die Holländer bereits vor den Gruppenphasen aufweisen, von den fünf Teams, die in die diversen Qualifikationen starteten, erreichten gleich viel ihr Ziel – auch wenn es bei PSV Eindhoven „nur“ die Europa League wurde. Einzig der FC Utrecht enttäuschte bereits in Runde zwei der EL-Quali.

Zugpferd Ajax wird auch heuer der eifrigste Punktesammler werden, der Vorjahres-Halbfinalist hat die wohl machbarste Gruppe der ganzen „Königsklasse“ erwischt. Wenig spricht dagegen, dass die Amsterdamer wieder zumindest das Achtelfinale erreichen.

In der Europa League darf das Duell zwischen der PSV und dem LASK mit Spannung erwartet werden, das zeitgleich eines um den Aufstieg werden könnte. Auch AZ Alkmaar ist ein solcher zuzutrauen, einzig Feyenoord hat es bei der Auslosung richtig hart erwischt.

Prognose:

Null Chance für Österreich, heuer nochmal den Holländern gefährlich zu werden. Alle Oranje-Teams werden durch die Bank souverän punkten und in ihren jeweiligen Gruppen um den Aufstieg mitspielen.

Über Jahre gesehen ist das einzig Positive, dass die Niederlande noch zwei Saisons lang die Katastrophen-Spielzeit 2016/17 (2,9 Punkte) mitschleppen muss. Ansonsten ist der holländische Klubfußball wieder klar im Aufstieg begriffen.

12. Österreich (28.525)

Champions League

FC Salzburg in Gruppe E mit FC Liverpool, KRC Genk, SSC Neapel

Europa League

LASK in Gruppe D mit Sporting Lissabon, PSV Eindhoven, Rosenborg

WAC in Gruppe J mit Basaksehir Istanbul, AS Rom, Borussia Mönchengladbach

Was für ein katastrophaler Start in die internationale Spielzeit für Österreich – darüber kann auch das Ausrufezeichen des LASK gegen den FC Basel nicht hinwegtäuschen.

Magere 1,4 Zähler befinden sich in dieser Saison erst auf dem rot-weiß-roten Konto. In den Top-40 der 5-Jahreswertung haben mit Nordmazedonien, Albanien und der Schweiz nur drei Nationen noch weniger Punkte gesammelt.

Schuld daran sind Sturm Graz und die Wiener Austria. Während sich die „Blackies“ gegen das norwegische Durchschnittsteam FK Haugesund blamierten, aber immerhin einen Heimsieg einfahren konnten, blieben die „Veilchen“ gegen Apollon Limassol komplett ohne Stich. Positiv hervorzuheben ist der LASK, der nicht nur Basel sensationell gleich zwei Mal schlagen konnte, sondern auch den Club Brügge bis fast zum Schlusspfiff um die Champions League bangen ließ.

Dank der drei Fixstarter ist in dieser Saison jedoch noch nichts verloren. Zum einen ist da natürlich der FC Salzburg, der bei der Champions-League-Premiere eine fordernde, aber alles im allem annehmbare Gruppe erwischt hat. Richtig hart hat es dagegen die beiden Europa-League-Neulinge LASK und WAC getroffen. Während für die Linzer, die die Erfolgswelle aus der Vorsaison bisher konservieren konnten, ein Aufstieg durchaus denkbar ist, wird es für die Wolfsberger in einer regelrechten Todesgruppe ganz schwierig, überhaupt Punkte mitzunehmen.

Prognose:

Auch wenn nach oben hin für Österreich nicht mehr allzu viel drinnen ist, geht es nun darum, zumindest für die nächsten Jahre die tolle Ausgangsposition zu halten. Dafür sollten zumindest die 3,8 Punkte, die nach diesem Jahr rausfallen werden, wieder erreicht werden. Sechs Siege in mindestens 18 Spielen sind dafür von Nöten.

Ein Angriff nach oben kann nur gestartet werden, wenn Salzburg zumindest in der Europa League das Überwintern schafft. Das darf man von den extrem formstarken „Bullen“ durchaus erwarten. In einer etwaigen K.o.-Phase ist den Salzburgern nach den letzten Jahren sowieso alles zuzutrauen.

Von den Debütanten LASK und dem WAC darf man hingegen nicht von einem Aufstieg ausgehen. Zwar starteten beide Teams super in die Saison, im internationalen Geschäft spielt aber auch Erfahrung eine wichtige Rolle. Dass sowohl die Oberösterreicher als auch die Kärntner auch den großen Namen in ihren jeweiligen Gruppen mit dem giftigen Pressing-Fußball, den beiden Teams spielen, aber durchaus weh tun können und sicher nicht als Urlauber die europäische Reise antreten, liegt auf der Hand.

13. Tschechien (26.900)

Champions League

Slavia Prag in Gruppe F mit FC Barcelona, Borussia Dortmund, Inter Mailand

Während Österreichs Chancen auf Platz elf aktuell eher gering sind, ist Rang zwölf im UEFA Ranking, der immerhin jeweils einen Fixplatz in den Gruppenphasen der Europa League und der Europa League 2 wert ist, so gut wie abgesichert.

Die verfolgende Konkurrenz, angeführt von Tschechien, geht nämlich äußerst dünn aufgestellt in die europäischen Gruppenphasen.

Weder Viktoria Pilsen, das zuvor noch im Liga-Weg der CL-Quali scheiterte, noch Sparta Prag, Mlada Boleslav oder der FK Jablonec kamen weiter als in die dritte Runde der EL-Quali. Positive Ausnahme ist einmal mehr Slavia Prag, das im CL-Playoff CFR Cluj problemlos überwand.

Einziges Problem: Der Meister der Fortuna Liga hat die Horror-Gruppe schlechthin gezogen. Jedes Unentschieden, das die Prager in der diesjährigen CL-Kampagne verbuchen können, darf als Riesen-Erfolg eingestuft werden.

Prognose:

Über Tschechien muss man sich in Österreich überhaupt keine Sorgen machen.

Es ist viel wahrscheinlicher, dass unsere Nachbarn sich nach dieser Spielzeit für lange Zeit aus dem Rennen um Platz elf verabschieden werden. Am Ende der Saison fallen den Tschechen nämlich gleich 7,3 Punkte raus, während aktuell erst 2,1 Zähler zu Buche stehen und nur schwer vorstellbar ist, dass noch viel dazu kommt.

14. Dänemark (25.750)

Europa League

FC Kopenhagen in Gruppe B mit Dynamo Kiew, FC Lugano, Malmö FF

Die mit nur vier Teams angetretenen Dänen haben es einmal mehr verpasst, den viel besseren Divisor für sich zu nutzen.

Bröndby IF, FC Midtjylland und Esbjerg kamen der Europa League nicht einmal ansatzweise nahe. So muss der FC Kopenhagen einmal mehr allein die rote Flagge mit dem weißen Kreuz hochhalten. Die Hauptstädter plagten sich über den Meisterweg der EL-Quali über den FC Riga in die Gruppenphase, nachdem sie in der CL-Quali von Roter Stern Belgrad eliminiert wurden.

Dort haben es die Kopenhagener durchaus akzeptabel erwischt, ein Aufstieg in einer der schwächeren Europa-League-Gruppen sollte drinnen sein.

Prognose:

Auch Dänemark ist nur auf dem Papier ein Konkurrent für Österreich.

Der FC Kopenhagen müsste auf eigene Faust sieben Siege mehr als die Bundesliga-Vertreter gemeinsam einfahren – kein realistisches Szenario.

15. Griechenland (25.100)

Champions League

Olympiakos Piräus in Gruppe B mit Tottenham, Bayern München, Roter Stern Belgrad

Für Griechenland verlief die Qualifikations-Phase zwar sehr punktereich (3,7 Zähler), am Ende aber ohne dem notwendigen Ertrag.

AEK Athen und PAOK Thessaloniki scheiterten im Playoff zur Europa League jeweils knapp und durchaus unglücklich, für Aris Thessaloniki und Atromitos Athen war bereits eine Runde davor Schluss.

So liegt es einmal mehr an Olympiakos Piräus, es für Griechenland auch in der Gruppenphase hinzubiegen. Der Meister der Hellenen marschierte eindrucksvoll mit fünf Siegen und einem Unentschieden durch den schwierigen Liga-Weg der Qualifikation zur Champions League und eliminierte dabei Viktoria Pilsen, Basaksehir Istanbul und FK Krasnodar.

Olympiakos hat es bei der Auslosung durchaus hart erwischt, geht aber mit guten Chancen, in der Europa League zu überwintern, in den europäischen Herbst.

Prognose:

Auch Griechenland wird mit einem einzigen Vertreter und über drei Punkten Rückstand keine Gefahr für Österreich darstellen können.

Viel mehr darf auch hier die Hoffnung aufkommen, dass Griechenland eine schwache Saison erwischt und der bereits sehr große rot-weiß-rote Vorsprung für die kommenden Jahre weiter ansteigt.

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