Der LASK feiert am 18. Spieltag der Bundesliga ein irres Comeback und spielt zuhause gegen Sturm Graz nach 0:3-Rückstand noch 3:3.
Den Gästen aus Graz gelingt ein absoluter Traumstart in die Partie - Thorsten Röcher steckt die Kugel nach Vorlage von Anastasios Avlonitis elegant an LASK-Keeper Alexander Schlager vorbei und bringt Sturm somit in Führung (4.).
Kurze Zeit später bekommt Sturm nach einem unnötigen Foul von Stefan Haudum einen Elfmeter zugesprochen - Stefan Hierländer verwertet sicher (9.). In der 24. Minute erhöhen die Grazer zwischenzeitlich sogar auf 3:0 - Otar Kiteishvili muss nach Vorarbeit von Thorsten Röcher nur mehr einschieben.
Kurz vor Ende der ersten Halbzeit bringt Sturm den LASK allerdings mit einem kuriosen Eigentor selbst wieder zurück in die Partie - Lukas Spendlhofer bugsiert den Ball völlig unbedrängt ins eigene Tor (38.). In der Nachspielzeit verkürzt der nach einer Ecke goldrichtig postierte Markus Wostry auf 2:3 (45+2.).
Ab der 61. Minute agiert Sturm nur mehr in Unterzahl - Juan Dominguez wird wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Spätestens ab diesem Zeitpunkt geht das Spiel nur mehr in eine Richtung. In der 74. Minute belohnt sich der LASK dann auch für seinen Aufwand - Joao Klauss trifft nach einem Handspiel von Stefan Hierländer vom Punkt.
Die Linzer drücken in weiterer Folge naturgemäß auch noch auf den Sieg, näher als die Latte bei einem Freistoß von Peter Michorl kommt der LASK dem Sieg jedoch nicht mehr. In der 86. Minute fliegt zudem auch noch Sturm-Kapitän Stefan Hierländer mit Gelb-Rot vom Platz.
Der LASK verpasst es mit Tabellenführer Salzburg nach Punkten gleichzuziehen (42 Pkt.). Sturm erobert mit dem Punkt zumindest Rang fünf zurück (28 Pkt.). Der Vorsprung auf die siebtplatzierte Austria beträgt sieben Zähler.
Blitzstart von Sturm
Im Vergleich zum 3:0-Sieg in der Europa League gegen Sporting Lissabon fehlten bei den Linzern mit Philipp Wiesinger, James Holland, Marvin Potzmann, Thomas Goiginger und Klauss fünf Akteure in der Startelf.
Auch bei Sturm gab es nach dem Heim-1:2 gegen Altach in der Liga eine Blutauffrischung. Coach Nestor El Maestro ließ mit Kiril Despodow, Bekim Balaj und Jakob Jantscher das komplette Offensivtrio draußen. Das wirkte sich aber alles andere als negativ aus.
Die in einer 3-4-3-Formation agierenden Steirer wirkten bis in die Haarspitzen motiviert, waren aggressiv und wurden dafür schnell belohnt. Anastasios Avlonitis bediente Röcher mit der Ferse, der den Ball an Goalie Alexander Schlager vorbei spielte und ins leere Tor vollendete. Beinahe hätten die Linzer zurückgeschlagen, bei einem Wostry-Kopfball rettete Avlonitis vor der Linie (6.).
Sonst waren vorerst nur die Gäste gefährlich und auch an Effizienz kaum zu überbieten. Stefan Haudum traf bei einem Zweikampf im Strafraum mit Dominguez Ball und Gegner, den verhängten Elfmeter verwandelte Hierländer cool.
Spendlhofer-Geschenk an den LASK
Dem noch nicht genug düpierte Röcher LASK-Kapitän Gernot Trauner auf der Seite und dessen Hereingabe musste Kiteishvili nur noch über die Linie drücken. In der 31. Minute lag gar der vierte Sturm-Treffer in der Luft, Schlager konnte sich bei einem Huspek-Abschluss auszeichnen.
Die Linzer zeigten in der Folge Mentalität und kamen dank steirischer Mithilfe zurück ins Spiel. Spendlhofer fabrizierte ein Eigentor, traf nach Tetteh-Hereingabe aus fünf Metern ins eigene Netz.
Kurz vor dem Pausenpfiff gelang dem nach einer Michorl-Ecke glücklich an den Ball gekommenen Wostry aus kurzer Distanz der Anschlusstreffer. Der Grundstein für eine spannungsgeladene zweite Hälfte war gelegt und die gab es dann auch zu sehen.
Samuel Tetteh ließ zweimal (49., 63.) die Ausgleichschance aus. Bei der zweiten waren die Grazer bereits in Unterzahl, da Dominguez gegen Michorl zu spät gekommen war und zum zweiten Mal Gelb gesehen hatte.
Zwei Ausschlüsse gegen Sturm
Das spielte dem LASK in die Karten. Die Hausherren waren tonangebend und belohnten sich mit dem 3:3. Nach einem Donkor-Handspiel im Strafraum behielt "Joker" Klauss vom Elfmeterpunkt die Nerven.
Nach einer weiteren Ampelkarte für Hierländer - nach Foul an Dominik Reiter - wurde es für die Gastgeber noch leichter. Der Sieg wollte im 31. Pflichtspiel in dieser Saison aber nicht mehr gelingen, da bei Michorls Freistoß die Latte rettete.
Für die fünftplatzierten Grazer war es ein wichtiger Punkt im Kampf um einen Platz in der Meistergruppe. Vier Runden vor der Punkteteilung konnte der Abstand auf den Siebenten Austria mit sieben Zählern aufrecht gehalten werden.