Der FC Red Bull Salzburg bleibt in der Bundesliga nicht zu besiegen. In der elften Runde holt der Serienmeister ein spätes 1:1 bei Sturm Graz.
Eine durchrotierte Salzburger Elf kann im ersten Durchgang gegen die neu implementierte Fünferkette von Sturm wenig bis nichts ausrichten. Für die Torraumszenen sorgen fast ausschließlich die Grazer:
Röcher vergibt zunächst noch alleine vor Stankovic (11.), im Minute 17 macht es Ivan Ljubic besser, der nach einem Lattenkracher nur mehr abstauben muss.
Auch in der zweiten Hälfte haben die Salzburger Anlaufprobleme, so muss ein Zufallsprodukt her: Einen Wöber-Schuss kann Debütant Isaac Donkor nur unzureichend abwehren, Sekou Koita trifft im Nachschuss zum 1:1 (73.).
Salzburg bleibt mit 29 Zählern Tabellenführer, hat aber nur mehr drei Punkte Vorsprung auf den LASK. Sturm hält mit 17 Zählern Rang fünf.
Donkor-Debüt mit Licht und Schatten
Sturm-Trainer Nestor El Maestro bot eine Fünferkette auf und verhalf dabei auf einer der drei Innenverteidiger-Positionen dem 24-jährigen Ghanaer Isaac Donkor zu seinem Ligadebüt. Rechts kehrte Emanuel Sakic nach seiner Verletzung zurück ins Team, links verteidigte Stefan Hierländer. Bei dem Quintett war von fehlender Eingespieltheit keine Spur. Die Grazer verteidigten geschickt, ließen kaum Topchancen der "Bullen" zu und setzten dank einem selbstbewussten Auftritt auch nach vorne deutlich mehr Akzente.
Einen Schuss von Thorsten Röcher (11.) klärten ÖFB-Teamgoalie Cican Stankovic und danach Marin Pongracic vor der Linie im Verbund. Stankovic zeigte auch sechs Minuten später bei einem an die Latte gedrehten Röcher-Kopfball großes Können, war gegen den Direkt-Abstauber von Ljubic ins leere Tor aber machtlos. Kurz vor der Pause hätten die Grazer nachlegen müssen, der aus 13 Metern frei zum Schuss kommende Bekim Balaj (41.) scheiterte aber an Salzburgs Schlussmann.
Durchrotierte Salzburger schwächeln
Die "Bullen" kamen vor 12.031 Zuschauern nicht in ihr gewohntes Pressing-Spiel, auch weil Sturm sehr ballsicher agierte. Nur zweimal lag ein Treffer in der Luft. Dominik Szoboszlai (34.) verzog vom Sechzehner doch deutlich, Haaland (45.) knallte den Ball mit links nach Koita-Vorarbeit drüber. Damit blieb Salzburg erstmals unter Marsch in der ersten Hälfte ohne Torerfolg.
Nach Wiederbeginn präsentierte sich der Serienmeister von einer besseren Seite und hatte gleich auch einmal Pech. Ein Kopfballtreffer von Andre Ramalho nach Szoboszlai-Freistoß wurde von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer wegen vermeintlichem Abseits nicht gegeben. Eine strittige Entscheidung. Die Gäste hatten ein klares Übergewicht, drängten auf den Ausgleich und wurden in Minute 73 belohnt. Nach einem Wöber-Schuss lieferte Donkor bei einem Klärungsversuch ungewollt die Vorlage für Koita, der via Innenstange traf.
Turbulente Schlussphase
Majeed Ashimeru (77.) hätte die Partie beinahe völlig gedreht, Jörg Siebenhandl konnte sich aber auszeichnen. Sonst waren aber die Hausherren näher dran am Sieg, ein Despodow-Freistoß (87.) landete an der Stange. Salzburg ist damit acht Ligaspiele gegen Sturm unbesiegt. Die fünftplatzierten Grazer haben von den jüngsten fünf Spielen in der Meisterschaft nur eines gewonnen. Mit dem Punkt am Samstag konnte man trotzdem zufrieden sein.