Ried macht einen wichtigen Schritt im Abstiegskampf, hat nun sechs Punkte Vorsprung auf Schlusslicht Grödig.
Die Innviertler haben im Frühjahr Salzburg und Rapid je mit 1:0 zu Hause geschlagen.
Torflaute von Rapid
Für Rapid war es hingegen im Titelkampf der Fußball-Bundesliga der nächste Rückschlag.
Die Hütteldorfer unterlagen am Sonntag zum Abschluss der 28. Runde beim Vorletzten Ried knapp 0:1 (0:0) und blieben damit eine Reaktion nach der vorangegangenen 0:4-Heimpleite gegen Admira Wacker Mödling schuldig.
Drei Partien ist der Tabellenzweite nun schon sieglos und ohne Torerfolg.
Vier Punkte Rückstand
Der Rückstand auf Titelverteidiger Red Bull Salzburg wuchs damit vor dem Schlager am 3. April im Wiener Ernst-Happel-Stadion auf vier Punkte an.
Es war die erste Niederlage gegen Ried in der Liga nach neun Erfolgen im direkten Duell hintereinander.
Zum Matchwinner für die zweikampfstarken Innviertler avancierte Jakob Kreuzer (57.), der 21-Jährige erzielte seinen Premierentreffer in der Liga damit zu einem sehr günstigen Zeitpunkt. Die Rieder gingen nach fünf sieglosen Partien wieder einmal als Sieger vom Platz und bauten den Vorsprung auf Schlusslicht Grödig auf schon beruhigende sechs Punkte aus. Gegen Rapid war es der erste Ligasieg seit dem 4. Dezember 2013 (2:0).
Barisic rotiert
Rapid war nach dem 0:4-Debakel gegen Admira Wacker Mödling auf Wiedergutmachung aus. Zoran Barisic veränderte seine Startelf dafür gleich an fünf Positionen.
Louis Schaub stand zum ersten Mal seit der 1:2-Derby-Niederlage gegen die Austria am 25. Oktober 2015 wieder in der Anfangsformation. Stefan Stangl und Florian Kainz, die zuletzt gefehlt hatten, bildeten wieder die linke Seite. Die Routiniers Steffen Hofmann und Mario Sonnleitner saßen nur auf der Bank.
Die Wiener übernahmen von Beginn an die Initiative, schon nach etwas mehr als einer Minute sorgte Philipp Schobesberger mit einem Abschluss für Gefahr.
Noch näher kam der Führung Matej Jelic, der einen Kopfball nach Pavelic-Flanke über das Tor setzte (14.). Nach starken 20 Minuten ließen die Gäste aber deutlich nach, entwickelte sich eine sehr zerfahrene Partie.
Verletzungpech bei Ried
Die ohnehin schon stark ersatzgeschwächten Rieder mussten auch noch den Ausfall von Denis Streker mit einer Schulterverletzung hinnehmen und konnten sich in der Offensive mit Ausnahme eines Sikorski-Schusses (33.) nicht in Szene setzen.
| Ried | Rapid | |
|---|---|---|
| Ballbesitz | 30,8% | 69,2% |
| Zweikämpfe | 45,38% | 54,62% |
| Torschüsse | 6 | 15 |
| Torschüsse außerhalb Strafraum | 4 | 3 |
| Torschüsse innerhalb Strafraum | 2 | 12 |
| Kopfballchancen | 0 | 7 |
| Eckbälle | 0 | 6 |
| Flanken | 6 | 12 |
| Abseits | 4 | 4 |
| Fouls | 15 | 13 |
Die Fünferkette in der Defensive stand dafür ganz gut. Auch deshalb kamen die Wiener in der ersten Hälfte trotz 71 Prozent Ballbesitz nur zu einer weiteren Topchance. Jelic traf nach einer Pavelic-Hereingabe aus bester Position aber den Ball nicht richtig (42.).
Mäßiges Niveau
Auch nach dem Seitenwechsel konnte sich Rapid vorerst nicht wirklich steigern.
STIMMEN ZUM SPIEL:
Paul Gludovatz (Ried-Trainer): "Es war ein Sieg der Moral und Kampfkraft, möglicherweise auch des Glücks. Rapid hat Fußball gespielt, wir haben nur reagiert. Das 1:0 war ein Hoffnungsschimmer, danach haben wir uns auch mehr getraut. Natürlich tut man sich mit sechs Punkten Vorsprung leichter, aber ich glaube, der Abstiegskampf wird noch lange dauern. Ihr werdet alle noch sehen, wie schwer wir uns tun gegen Mannschaften wie Mattersburg und Grödig."
Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles probiert. Wir haben das Spiel kontrolliert und auch genug Torchancen gehabt, aber im Abschluss zu oft die falsche Entscheidung getroffen. Das Spiel gegen die Admira ist passiert, die Niederlage haben wir verdient, heute war es nicht so. Man hat gesehen, dass nicht immer die bessere Mannschaft gewinnt."
Jakob Kreuzer (Ried-Torschütze): "Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass ich ins Spiel komme. Ich habe nur ganz kurz aufgewärmt, hatte gar keine Zeit nachzudenken. Das Tor kann ich gar nicht beschreiben, ich habe den Ball mit der Brust angenommen und gar nicht optimal erwischt."