Endstand
1:1
0:1, 1:0
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WSG soll keine Bremse sein: Rapids Stimmung "bleibt hoch"

Wieder gibt es vor einer Europacup-Reise daheim kein echtes Erfolgserlebnis. Warum das der Einstellung vor der Reise nach Florenz keinen Abbruch tun soll.

WSG soll keine Bremse sein: Rapids Stimmung Foto: © GEPA

Die "Sandwich-Spiele" zwischen den Europacup-Auftritten glücken dem SK Rapid Wien einfach nicht wie gewünscht.

Nach der 0:1-Niederlage gegen Hartberg zwischen den Debrecen-Partien gibt es auch gegen die WSG Tirol daheim einen Punktverlust, sorgt das 1:1 in Sachen Ergebnis nicht für das ideale Vorspiel vor der Reise nach Florenz.

Nach einigen Umstellungen speziell in der Offensive fand Rapid schwer ins Spiel, lief ab der achten Minute auch lange einem Rückstand nach, nachdem Luca Kronberger ein herrliches Weitschusstor als kalte Dusche auspackte >>>.

Danach fehlte der geänderten Offensive die Präzision, mussten schon zur Halbzeit wieder Umstellungen vorgenommen werden, um in der zweiten Hälfte zumindest noch den Ausgleich durch Matthias Seidl einzufahren.

Seidl war mit der Steigerung glücklich

Der Mittelfeldmann war der einzige Stammspieler der Offensive, der von Beginn an dabei war, wollte mangelnde Eingespieltheit aber nicht als Problem gelten lassen.

"Wir haben eine super Qualität im ganzen Kader, jeder hat es sich verdient, dass er zum Einsatz kommt. Wir haben in der ersten Halbzeit leider nicht ganz auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen haben, aber in der zweiten Hälfte ist es besser geworden", meinte der 22-Jährige.

"Wir haben einfach weiter Gas gegeben, gute Laufwege gemacht, den Ball laufen lassen und das hat sich in der zweiten Hälfte bezahlt gemacht, dass wir eben nie aufgehört haben zu spielen. Darum haben wir auch gute Chancen bekommen, das eine oder andere Tor mehr verdient gehabt."

Auch falsche Entscheidungen in der Offensive

Die Vorlage leistete mit Ante Bajic ein "Reinrotierer", der seinerseits selbst aber Chancen liegen ließ und auch zum Gegentreffer unfreiwillige Vorarbeit leistete.

"Ich hätte ihn durchlassen sollen, dann wäre er ins Aus gegangen. Aber ich hatte das Gefühl, dass hinter mir wer ist. Deswegen habe ich mir gedacht, ich chippe ihn lieber nach vorne. Dass er ihn dann genau so trifft, dass er reingeht, ist ärgerlich, nervt mich am meisten", war der Flügelspieler nicht glücklich.

"Dann bist du hinten und gehst vielleicht in die eine oder andere Situation hektisch."

"In den Spielen zuvor waren wir effizienter vor dem Tor. Das wird uns auch begleiten, aber wenn wir immer so spielen wie heute, werden wir schon die Möglichkeit haben, mehr Spiele zu gewinnen als nicht zu gewinnen."

Zoran Barisic

Trotzdem habe sich Rapid danach Chancen erarbeitet, aber "vielleicht auch falsche Entscheidungen getroffen". Teilweise fehlte tatsächlich der entscheidende Zentimeter, als nach Seitenwechsel die Latte und WSG-Goalie Adam Stejskal in einer Doppelchance retteten, Kofi Schulz später einen Bajic-Schuss an die Stange lenkte.

An der Leistung sei am Ende aber nichts auszusetzen gewesen. "Wir haben alles gegeben, voll gedrückt. Von der anderen Seite ist wenig gekommen. Deswegen ist es ärgerlich, dass wir die Treffer nicht gemacht haben."

Ergebnis hat "mit der Leistung nichts zu tun"

Die Behauptung, mit einer guten Leistung einfach die Tore nicht gemacht zu haben, untermauerte die Statistik. Nach einigen Partien, in denen die Tore spielend gelangen, kehrte die mangelnde Chancenverwertung nun eben wieder einmal zurück.

So war das Ergebnis für Zoran Barisic eines, "das mit der Leistung nichts zu tun hat, das ist enttäuschend". Mit Ersterer war der Rapid-Trainer wieder sehr zufrieden.

"Wir haben in der ersten Halbzeit technische Fehler gemacht, bei den einfachen Zuspielen ein paar Mal zu kompliziert gespielt. Leider hat es nichts genützt, aber die Mannschaft hat nicht aufgehört, nach vorne zu spielen, sich irrsinnig viele Torchancen herausgearbeitet. Einmal war die Stange im Weg, dann der gegnerische Spieler, dann der eigene."

Aber sein Team habe "gut Fußball gespielt, wir sind über die Flügel durchgebrochen, haben uns durchkombiniert, waren schnell im Attackieren und gut im Gegenpressing."

Aber "so ist Fußball", wusste "Zoki" knapp. "In den Spielen zuvor waren wir effizienter vor dem Tor. Das wird uns auch begleiten, aber wenn wir immer so spielen wie heute, werden wir schon die Möglichkeit haben, mehr Spiele zu gewinnen als nicht zu gewinnen."

Keine Euphoriebremse vor den Füßen

Von einem Stimmungskiller vor dem Highlight bei der Fiorentina wollten aber alle drei Befragten nichts wissen.

"Ich glaube nicht, dass das einen Einfluss auf Donnerstag hat, und die Stimmung richtig hoch bleibt. Wir haben heute auch alles gegeben, es ist einfach nicht gelungen. Wir können nicht jedes Heimspiel gewinnen", hakte Seidl die Sache ab.

Kollege Bajic war sich auch sicher: "Mit der Stimmung wird nicht viel passieren. Natürlich ist jetzt die Enttäuschung da, aber wir gehen trotzdem mit einem positiven Gefühl nach Italien und hauen da alles raus."

Und für Barisic habe die Begegnung "mit dem Donnerstagsspiel überhaupt nichts zu tun" gehabt. Er hoffte auch auf die volle Mannstärke, nachdem die Umstellungen allesamt ihren Fitness-Hintergrund hatten.

"Wir werden schauen, dass so viele Spieler wie möglich auf 100 Prozent sind. Ich hoffe auf die medizinische Abteilung, die sowieso immer einen top Job macht. Aber wir werden alle Spieler brauchen, die wir haben, wenn wir erfolgreich sein wollen."

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