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Silberberger: "Abstiegskampf nicht unser Bier"

WSG-Coach will für Playoff rotieren, verteidigt das im Abstiegskampf aber:

Vor wenigen Wochen hatte man es für unmöglich gehalten: Die WSG Tirol, im April noch einer der ersten Abstiegskandidaten, steht als souveräner Sieger der Qualifikationsgruppe der Bundesliga im Europacup-Playoff.

Die Tiroler warten auf ihren Halbfinal-Gegner, den sie am Montag in einer Woche in Innsbruck empfangen. Wahrscheinlichste Option ist der LASK. Davor könnte die WSG aber auch noch im Abstiegskampf zum Zünglein an der Waage werden.

Die Wattener surfen seit fünf Runden auf der Erfolgswelle. Vier Siege und ein Remis hievten den Klub auf Platz eins - fünf Zähler vor dem LASK.

"Man hat gesehen, dass wir mit Selbstvertrauen gesegnet sind, mit der Leichtigkeit des Seins", sagte Trainer Thomas Silberberger nach dem 4:2 am Samstag gegen Hartberg.

Er sei überzeugt gewesen, das Playoff zu fixieren. "Aber der zweite Schritt, das Heimrecht, ist noch einmal besser. Wir haben zwei Etappen auf einmal geschlagen. Jetzt ist es mir völlig egal, wer da auf dem Tivoli aufschlägt an dem Montag."

"Haben es nicht verbockt für andere"

"Wir haben es definitiv nicht verbockt für andere. Ich bin Angestellter der WSG Tirol, nicht Angestellter der österreichischen Bundesliga. Wir werden sicher auf zwei, drei Positionen rotieren. Ich muss die Kräfte meiner Schlüsselspieler einteilen, dieses Recht nehme ich mir heraus."

Thomas Silberberger

Alle vier Qualigruppen-Gegner außer Schlusslicht Altach können es theoretisch noch sein. Bei den Altachern gastieren die Tiroler am Freitag in der letzten Runde - drei Tage vor dem "vereinshistorischen" Playoff-Spiel, wie es Silberberger bezeichnete.

Der WSG-Coach wird im Ländle nicht mit seiner besten Elf antreten. Das werden Altachs Abstiegskonkurrenten Admira, Ried und Hartberg nicht gerne hören. "Wir haben es definitiv nicht verbockt für andere", entgegnete Silberberger.

Lieber wäre ihm gewesen, wenn die Abstiegsentscheidung schon gefallen wäre. "Aber das ist Gott sei Dank nicht unser Bier oder Kakao."

Rotations-Recht "nehme ich mir heraus"

Mit der Chance auf das Playoff-Finale um die Europacup-Teilnahme stehe der Klub vor seinem größten Erfolg der Vereinsgeschichte. "Ich bin Angestellter der WSG Tirol, nicht Angestellter der österreichischen Bundesliga", betonte Silberberger.

"Wir werden sicher auf zwei, drei Positionen rotieren. Ich muss die Kräfte meiner Schlüsselspieler einteilen, dieses Recht nehme ich mir heraus. Wir werden aber trotzdem in Altach eine Mannschaft haben, die A auf Sieg spielt und B dort auch gewinnen kann."

In Vorarlberg wartet ein volles Haus. Silberberger: "Es wird natürlich mega."

2.740 waren eine Rekordkulisse

Das war es für sein Team schon am Samstag. 2.740 Zuschauer waren Rekordkulisse in dieser Saison. "Wenn man sich die letzten Wochen ansieht, dann stehen wir, glaube ich, verdient auf dem ersten Platz", meinte Mittelfeldmann Valentino Müller. "Es wird ein geiles Playoff hier im Tivoli."

Überstehen die Tiroler das Halbfinale, geht es in Hin- und Rückspiel gegen den Fünften der Meistergruppe um ein Ticket für die Conference-League-Qualifikation. "Wir müssen 'step by step' schauen, aber das muss für alle das Ziel sein. Dafür werden wir hart arbeiten die nächsten Wochen", versicherte Stürmer Thomas Sabitzer.

LASK will aus eigener Kraft ins Playoff

Im ersten Entscheidungsspiel könnte auf die LASK-Leihgabe ausgerechnet der eigentliche Arbeitgeber warten. Die Linzer haben als aktueller Zweiter je zwei Punkte Vorsprung auf Ried, Hartberg und die Admira. Ein Sieg im letzten Spiel zuhause gegen die Admira würde den Blick zum Parallelspiel Rieds in Hartberg erübrigen.

Nicht so bei einem Remis. Das würde nur dann reichen, wenn Hartberg gegen die Innviertler zumindest einen Punkt holt. Bei einem Rieder Sieg hingegen hätte der LASK im Falle eines Unentschiedens gegen die Südstädter das Nachsehen gegenüber den "Wikingern".

Daran denkt beim LASK freilich keiner. Auch wenn sich Trainer Dietmar Kühbauer am Samstag beim 1:1 im OÖ-Derby in seinem zweiten Spiel mit den Athletikern neuerlich mit einem Punkt begnügen musste. Zumindest die zweite Hälfte der Vorstellung in Ried konnte ihn zufriedenstellen.

"Ab der 50. Minute war die Mannschaft am Platz, die ich sehen wollte. An der zweiten Hälfte messe ich meine Mannschaft in Zukunft", sagte Kühbauer. Gegen die Admira "werden wir versuchen, das auch durchzuziehen".

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