Beim TSV Hartberg gibt es allen Grund zur Freude.
Der klare 4:0-Sieg bei Schlusslicht Austria Lustenau (zum Spielbericht >>>) beschert den Hartbergern am zwölften Spieltag die Punkte 17, 18 und 19 - noch nie starteten die Oststeirer besser in eine Bundesliga-Saison. Aktuell ist das gleichbedeutend mit dem fünften Tabellenrang - Rang drei ist in Schlagdistanz.
"Es ist eine Momentaufnahme - die können wir genießen, müssen aber an unserem Plan festhalten. Wir müssen die Tabelle als Motivation nehmen, aber nicht unbedingt draufschauen", meinte Donis Avdijaj nach dem Spiel im "Sky"-Interview.
"Wir haben hier verdient 3 Punkte mitgenommen"
Er brachte Hartberg in der ersten Hälfte in Führung, nach schönem Kurzpassspiel vollendete Avdijaj freistehend zu seinem vierten Saisontreffer (36.).
Besonders am Anfang sei es schwierig gewesen, in die Partie zu kommen, so Avdijaj. Er sprach auch explizit die schwierigen Bedingungen an - der Föhn wehte im Ländle kräftig, in Hälfte eins spielte Hartberg noch gegen den Wind.
Und dennoch, so Avdijaj: "Wir wollten unseren Plan durchziehen, das hat von Anfang an gut funktioniert. Mit dem 1:0 haben wir auch lockerer und befreiter gespielt. Wir haben hier verdient 3 Punkte mitgenommen."
Rückkehr nach Plan
Als "absolut perfekt" beschrieb indes Maximilian Entrup sein Comeback.
Verletzungsbedingt fehlte er in den letzten Partien, gegen Lustenau kam der Stürmer in der 60. Minute in die Partie (kurz zuvor erhöhte Frieser auf 2:0) - und traf gleich doppelt (66. und 83.). "Aber über allem steht die Mannschaftsleistung. Wie wir heute von der ersten bis zur letzten Minute aufgetreten sind, ist das absolut verdient", so Entrup.
Schopp freute sich jedenfalls für seinen Spieler. "Maxi hat viele Wochen mit einer Verletzung zu tun gehabt, die ihn in seiner Wahrnehmung zurückgeworfen hat. Wenn man die Möglichkeit hat, bei der Rückkehr nach 30 Minuten zwei Tore zu machen, ist das natürlich sehr erfreulich. Aber am Ende ist es die Mannschaft, die ihn dahin gebracht hat - deshalb freut es mich für ihn, aber für die Mannschaft noch mehr."
Vor dem Spiel betonte Schopp noch die offensive Qualität des Gegners, der nach wie vor nur bei fünf erzielten Treffern hält und gegen Hartberg zu keinem einzigen Torschuss kam. Tiefstapeln at it's best. "Man muss wissen, was wir investieren mussten, um die Offensive nicht zur Entfaltung zu bringen", entgegnete Schopp.
Er meinte: "Wir haben es von der ersten Minute an sehr gut gemacht. Wir hätten uns eigentlich für den Aufwand schon früher belohnen müssen. Mit dem Tor und der Roten Karte hat sich das alles noch geöffnet - dann haben wir das richtig gut nach Hause gespielt."
"Wir stehen nicht unverdient da, wo wir stehen"
In Hartberg läuft im Moment jedenfalls vieles richtig. "Wir haben einen Plan vom Trainer gehabt, den wir versucht haben, umzusetzen. Wenn wir die Pläne richtig umsetzen, dann funktioniert das ganz gut. Wir stehen nicht unverdient da, wo wir stehen", so Entrup.
"Die Mannschaft glaubt daran, bestätigt das auch mit einer Abgebrühtheit. Wir sind auf einem guten Weg - aber da ist schon noch Luft nach oben", so Schopp.
Vielleicht könne man über die mangelnde Effizienz diskutieren, warf er nach dem 4:0-Auswärtssieg ein. Unzufriedenheit? Keineswegs. "Ich glaube, dass wir uns richtig gut entwickeln. Wir haben aus allen Spielen viel mitgenommen, werden auch heute viel mitnehmen", so Schopp.
In welche Richtung es mit dem TSV Hartberg in dieser Saison noch gehe? Entrup: "Wir bleiben am Boden, schauen von Partie zu Partie. Wir versuchen, unsere Leistung zu bringen - wenn das klappt, dann ist diese Saison viel möglich."
