Nicolas Kühn hat eine lange Leidenszeit hinter sich.
Mitte November bestritt der Deutsche beim 2:1-Erfolg in Hartberg sein letztes Spiel für den SK Rapid, im Frühjahr plagte er sich lange mit muskulären Problemen im hinteren Oberschenkel herum.
Doch nach fast fünf Monaten ohne Pflichtspiel-Einsatz konnte der im Sommer neu verpflichtete Flügelzangler gegen Austria Klagenfurt sein Comeback bestreiten - und krönte dies sogleich mit dem Treffer zum 3:1-Endstand (Spielbericht >>>).
"Es ist immer schön, ein Tor zu machen – dann noch beim Comeback, das ist überragend", strahlte Kühn.
Für den Kopf war es nicht immer leicht
Zuvor bedankte er sich bei den Physios, dem Trainerteam und seinen Mitspielern.
"Sie mussten mich oft aufbauen", gibt der 23-Jährige zu. "Sie machten das aber super und haben mich motiviert, immer weiterzumachen."
Denn mental sei es eine "sehr schwere Zeit" gewesen. "Wenn man so eine lange Zeit nur zuschauen kann, ist es immer problematisch. Aber jetzt bin ich zurück und denke nur noch positiv", richtet Kühn seinen Blick nach vorne.
Assist vom treuen Wegbegleiter in der Kraftkammer
Die letzten Monate waren immer wieder von Rückschlägen geprägt. Einmal hieß es, der Deutsche mache Fortschritte, dann wieder, es würde noch dauern, bis Kühn wieder am Platz stehen werde.
Diese Zeit nutzte er im Kraftraum, um an seinen Defiziten zu arbeiten. Jetzt habe er keine Probleme mehr mit dem Oberschenkel. Auch wenn er erläutert, dass er "noch nicht bei hundert Prozent ist. Das wird noch etwas dauern, aber da kommen wir hin."
Sein treuer Wegbegleiter in der Kraftkammer war Ferdy Druijf, der ebenfalls erst kürzlich sein Comeback gab.
Dass der Niederländer dann Kühns 3:1 vorlegte, freute den Deutschen besonders. "Dass er mir den Ball rüberlegt, ist überragend - super Assist. Mit ihm war ich einige Wochen im Kraftraum. Freut mich umso mehr, dass er mir den auflegt."
Freude über Rückkehr bei Fans und Trainer gleichermaßen groß
Die Freude über Kühns Rückkehr war bei den Rapid-Fans ebenfalls groß. Bei seiner Einwechslung in der 66. Spielminute gab es großen Applaus von den Rängen.
"Überragend! Wie das Publikum mich empfangen hat, ist natürlich super. Ich habe mich darüber gefreut", meint der ehemalige Bayern-Nachwuchsspieler.
Mit seinem vierten Treffer im Rapid-Dress - hinzu kommen drei Torvorlagen - unterstrich er einmal mehr seine Wichtigkeit für die Mannschaft von Zoran Barisic.
"Er hat Dinge drauf, die man sehr selten sieht"
Der Trainer selbst meint: "Er kann wichtig sein, weil er als Spieler Dinge drauf hat, die man sehr selten sieht. Deshalb war es wichtig für ihn, dass er zu einigen Minuten gekommen ist."
Man habe schon noch gemerkt, dass der Rhythmus, das Timing und in gewissen Situationen die richtige Positionierung fehlt. Aber: "Wenn er den Ball am Fuß hat, hat man bei der einen oder anderen Aktion gesehen, wie gut er im Eins-gegen-Eins ist", streicht Barisic Kühns Qualitäten hervor.
Und ist sich sicher, dass dem Deutschen das Tor "noch mehr Selbstvertrauen" geben wird. Genau zum richtigen Zeitpunkt, denn kommende Woche kommt die Wiener Austria zum Derby nach Hütteldorf. "Für das Derby bin ich bereit", richtet Kühn eine Kampfansage in Richtung Favoriten.
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