Im Umfeld der Wiener Austria rumort es gewaltig.
Nach "Jahrhundert-Spieler" Herbert Prohaska, der die Saison des aktuellen Tabellen-Siebenten der Bundesliga als "schwerst blamabel" bezeichnet hat, legt nun Rekord-Torjäger Toni Polster nach.
"Was dort abgeht, ist nicht zu glauben. Das entlockt mir eigentlich nur noch ein Kopfschütteln. Joschi Walter (ehemaliger Spieler und Funktionär - "Mister Austria", Anm.) wird sich im Grab umdrehen, wenn er sieht, was hier passiert", faucht der aktuelle Trainer der Wiener Viktoria in der Wiener Stadtliga im Gespräch mit LAOLA1.
Der 95-fache ÖFB-Teamspieler kritisiert explizit die Chefetage der Violetten scharf.
Trainer Letsch wird mit vier Niederlagen aus fünf Spielen "belohnt"
"Da holt ein Franz Wohlfahrt Spieler, die weitaus schlechter sind als die, die da sind. Ein Trainer wird mit einem Zweijahres-Vertrag belohnt, obwohl er von den letzten fünf Spielen vier verliert - da geht es drunter und drüber und das ist eigentlich sehr traurig", sagt Polster.
Seinem Empfinden nach ärgert sich sogar kaum ein FAK-Anhänger mehr über die aktuellen Vorgänge: "Alle Austrianer resignieren eigentlich schon, die ärgern sich nicht einmal mehr. Das ist das viel Traurigere."
Kraetschmer und Wohlfahrt machen "hilflosen Eindruck"
Ob es mit einer angekündigten Generalsanierung des Kaders getan ist, wagt der ehemalige Austria-Teammanager zu bezweifeln: "Wenn man die Ergebnisse sieht und die Saison bewertet, müsste man ja 15 Spieler austauschen. Ich weiß nicht, ob die Ideen und das Geld dafür vorhanden sind. Jedenfalls machen mir Kraetschmer und Wohlfahrt einen sehr unglücklichen, hilflosen Eindruck."
Aktuell hat die Austria 16 Saisonniederlagen zu Buche stehen - so viele wie seit der Saison 1997/98 nicht. Statt mit Euphorie ziehen die Favoritner mit schwerer Katerstimmung in die neue Generali-Arena ein: "Das ist eine Katastrophe. Die Austria auf Platz sieben in der Tabelle, von einem WAC zwei Mal in Grund und Boden gespielt, der Neunter ist. Also schlimmer geht es nicht mehr."
Ob die Analyse der Verantwortlichen auch so drastisch ausfallen wird? Für Polster ist klar: "Am Ende muss man zum Schluss kommen, dass eigentlich alle - auch die Chefetage - versagt haben."
