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Sturm mit harter Arbeit zum "Salzburg-Jäger"

Die Grazer um Trainer Ilzer bleiben trotzdem demütig.

Sturm mit harter Arbeit zum Foto: © GEPA

Vier Spiele, neun Punkte, Tabellenrang zwei. Der Saisonstart von Sturm Graz ist ein durchaus geglückter.

Nach der Auftaktpleite gegen Serienmeister Red Bull Salzburg konnten die "Blackies" zuletzt drei Bundesliga-Spiele en suite gewinnen. Mit dem 3:1-Sieg am Sonntag beim LASK, ein direkter Gegner ums internationale Geschäft in die Schranken gewiesen werden. 

Dementsprechend zufrieden bilanziert Sturm-Coach Christian Ilzer, bremst die Euphorie aber gleichzeitig ein wenig: "Die Saison ist erst vier Spieltage alt. Wir hatten einen richtig guten Start, gehen mit viel Selbstvertrauen in die kommenden englischen Wochen. Da war es wichtig, gleich von Anfang an zu punkten und überzeugend aufzutreten. Das gibt uns das so wichtige Selbstvertrauen für die kommenden Wochen."

Intensive Saisonphase steht bevor

Die angesprcchenen kommenden Wochen haben es in sich, immerhin steigen die Steirer am Donnerstag aufs internationale Parkett. Mit NS Mura aus Slowenien wartet die erste Hürde im Playoff für die Europa League.

Können die Grazer an die bisher gezeigten Leistungen anschließen, sollte der Gegner ein machbarer sein. Sturm glänzt nämlich nicht nur mit einer kompakten Defensive, sondern ist auch im Spiel nach vorne brandgefährlich und jederzeit für Tore gut.

"Zu Beginn war es wichtig, die Defensive zu stabilisieren. Jetzt müssen wir immer in die Offensive denken, unser Spiel nach vorne ausrichten und mehr Risiko zu gehen. Für die offensive Auslegung unseres Spiels sind wir hinten sehr stabil", lässt Ilzer im "Sky"-Interview nach dem LASK-Spiel seine Zeit in Graz revue passieren.

Mit Salzburg und dem LASK spielte man bereits gegen zwei Top-Teams der Liga und machte vor allem beim Gastpiel in Pasching eine gute Figur: "Gegen Salzburg waren wir einfach Zweiter, da hat uns das eine oder andere gefehlt, um so eine Mannschaft zu schlagen. In den Runden darauf waren es überzeugende Auftritte, mit kleinen Unachtsamkeiten bei zwei Standards oder heute eben, als wir Michorl etwas zu viel Platz gegeben haben. Aber ich bin mit beiden Phasen, dem Spiel mit und gegen den Ball derzeit sehr zufrieden."

Lobeshymne auf Yeboah

Ein Akteur der im Spiel mit dem Ball eine ganz zentrale Rolle einnimmt, ist Stürmer Kelvin Yeboah. Im vergangenen Jänner von der WSG Tirol in die steirische Landeshauptstadt übersiedelt, glänzt der pfeilschnelle Ghanaer regelmäßig und besorgte auch gegen beim LASK den ganz wichtigen Führungstreffer.

(Text wird nach Video fortgesetzt)

Die Highlights der Partie LASK gegen Sturm Graz:

"Man sieht Woche für Woche welche Qualitäten er hat. Er ist wahnsinnig schnell, hat auch die Fähigkeit Situationen schnell zu übernasern, sehr schnell zu erkennen", nennt Ilzer die Vorzüge des 21-Jährigen, der nicht nur im Offensivspiel eine wichtige Rolle einnimmt, sondern auch der vielzitierte "erste Verteidiger" im Spiel von Sturm ist.

"Und was in den letzten Monaten auch noch passiert ist, dass er in der Arbeit gegen den Ball richtig gut geworden ist, sehr schnell Druck auf den Gegner machen kann", lobt der Sturm-Übungsleiter.

Auch beim Gegner hinterließ der Auftritt von Yeboah sichtlich Eindruck, Dominik Thalhammer sprach ihm gar die Fähigkeiten eines richtigen Goalgetters zu: "Er ist ein sehr guter Spieler, setzt seinen Körper super ein. Heute war er 65 Minuten nicht zu sehen, aber es zeichnet einen Torjäger aus, wenn er dann da ist, das war er heute. Ich denke, das ist auch seine Qualität."

"Spiel für Spiel" - Sturm will Fokus nicht verlieren

Qualität bringen bei Sturm mittlerweile nicht nur die ersten elf, zwölf Kaderspieler mit, die Flexibilität des Aufgebots gibt Ilzer die Möglichkeit auf unterschiedliche Spielverläufe reagieren zu können. So auch gegen den LASK, als mit Ivan Ljubic und Manprit Sarkaria zwei Joker der Schlussphase ihren Stempel aufdrückten (mehr Infos >>).

Für Ilzer eine absolute Luxus-Situation: "Wir haben viele Waffen, viele Möglichkeiten, einem Gegner weh zu tun. Über weite Strecken sind wir hinten sehr stabil und heute hat man erstmals gesehen, dass wir unglaubliche Kraft von der Bank entwickeln können."

Auf die Rotationsspieler wird es in den vielen englischen Wochen bis Weihnachten auch ankommen, immerhin ist Sturm fix in einer europäischen Gruppenphase vertreten (bei Out im EL-Playoff spielt man in der Conference-League).

Lukrativer und reizvoller wäre mit Sicherheit eine Teilnahme an der Europa League. Mit Gegner NS Mura hat sich Ilzer aber noch nicht beschäftigt, wird das aber in den kommenden Tagen intensiv nachholen.

"Es war für mich extrem wichtig, dass wir uns komplett auf den LASK konzentrieren und fokussieren. Ich werde jetzt meine Interviews absolvieren, das Spiel verarbeiten und im Bus beginnen, mich intensiv mit NS Mura auseinanderzusetzen", gibt Ilzer die Devise nach dem Sieg in Oberösterreich auf.

Sollten es die Steirer weiterhin schaffen, den Blick nicht zu weit in die Zukunft zu richten und ihre Aufgaben der Reihe nach zu erledigen, könnten sich die Grazer als erster Salzburg-Jäger positionieren.

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