Der LASK kann nach den ersten sechs Spielen in der Bundesliga in der Länderspiel-Pause erstmals durchschnaufen.
Der Saisonstart ist für den Aufsteiger mit zwei Siegen, zwei Unentschieden und Niederlagen geglückt, man sieht sich im Punkte-Soll.
Trainer Oliver Glasner: "Wenn man eins und eins zusammenzählt, würden das 48 Punkte am Ende bedeuten. Der Start passt."
Routinier Emanuel Pogatetz fügt an: "Der Start war solide. Denn man darf auch nicht vergessen, wo wir herkommen."
Die (noch) fehlende Erfahrung
Das 0:1 bei Rapid (Spielbericht) war für die Linzer aufgrund einer schlechten ersten Hälfte verdient.
"Wir waren offenbar vom Stadion und von Rapid, das aggressiv war, beeindruckt, haben uns die Schneid abkaufen lassen", schilderte Glasner und verwies einmal mehr auf die mangelnde Bundesliga-Erfahrung seiner Spieler.
"Man darf einfach nicht vergessen, dass es für acht Spieler in der Startelf die erste Bundesliga-Saison ist."
Pogatetz, der zur Pause für einen dieser Spieler (Felix Luckeneder) kam, schlägt in dieselbe Kerbe.
"Wir haben in den Partien gegen Salzburg, Austria und Rapid gebraucht, das sind auch tolle Stadien und viele Spieler haben dort noch nicht gespielt. Dann liegt man hinten und traut sich aber mehr zu. Viel spielt sich im Kopf ab. Wenn man öfters hier spielt, wird man auch anders auftreten."
Was Glasner zuversichtlich stimmt
Der LASK zeigte im Allianz Stadion vor 19.400 Zuschauern auch noch ein anderes Gesicht, nämlich in der zweiten Hälfte.
"Wir haben uns dann wieder darauf besinnt, unseren Gegner früher zu stören, über Dreiecke den Ball zirkulieren zu lassen und dann haben wir auch wieder mutiger ausgesehen. Das stimmt mich auch zuversichtich, nämlich das gleich korrigieren zu können. Wir sind auch noch nicht am Ende."
Der LASK blieb zu Hause gegen Admira (3:0) und St. Pölten (2:0) zwei Mal erfolgreich und spielte gegen Altach remis (0:0). Auswärts holte man bei Meister Salzburg einen Punkt (1:1) und verlor bei den Wiener Klubs (0:2 und 0:1).
"Es waren schwierige Auswärtsspiele, man muss auch genauer hinsehen, wenn man etwa Rapid bewertet, das im Heimspiel gegen Sturm dominant war, aber sich das Heft aus der Hand nehmen ließ. Wir hätten mit unseren Chancen aber sicher heute auch einen Punkt mitnehmen können."
Glasner will sein Team noch torgefährlicher machen, wohl auch effektiver. Aber so lange die Chancen da sind, werde man auch Tore schießen.
Defensiv sei man stabil - zu Hause kassierte man in drei Partien kein Tor, auswärts vier, davon ein "Empty-Net" gegen die Austria. Die Dreierkette macht sich bezahlt, auch wenn bei gegnerischen Pässen in die Tiefe in puncto Schnelligkeit noch Probleme auftreten.
Berisha nicht überrascht
Ob des Verletzungspechs hat der LASK in der Offensive noch einmal nachgelegt und Mergim Berisha von RB Salzburg ausgeliehen. Der stand just gegen Rapid in der Startelf.
"Ich bin eine Woche im Training beim LASK, habe immer hart gearbeitet. Es müsste mich dann eigentlich mehr überraschen, wenn ich nicht von Anfang an gespielt hätte. Der Trainer hat mir das Vertrauen gegeben, dafür bin ich dankbar", so der Kosovare.
Der 19-Jährige hätte es kurz nach der Pause fast mit dem 1:1 zurückgezahlt. "Ich hätte den Ball ins lange Eck schießen müssen, aber da hast du nicht viel Zeit nachzudenken. Strebinger hat auch einfach gut gehalten."
Über den Wechsel zum LASK dachte der Youth-League-Champion auch nicht groß nach: "Es war der richtige Weg für eine Leihe, auch weil der LASK einen ähnlichen Fußball spielt."
Dass es in Salzburg wegen seiner Weigerung für Liefering zu spielen - er hätte sonst in dieser Saison nicht mehr für einen anderen Verein spielen - dicke Luft gegeben haben soll, lässt Berisha hinter sich: "Was Vergangenheit ist, soll Vergangenheit bleiben. Ich bin im Guten gegangen."
Beim LASK will sich Berisha nun entwickeln - wie der Aufsteiger sich selbst auch.