Der SK Rapid Wien kann nach drei sieglosen Partien wieder gewinnen: Gegen den LASK reicht es in der 6. Bundesliga-Runde zu einem 1:0-Heimsieg.
In der ersten Halbzeit haben die Gäste nicht einen Torschuss zu verzeichnen, Rapid hat Kontrolle über das Spiel. Zählbar wird nur das Goldtor von Murg, der nach Schaub-Assist von halbrechts flach ins lange Eck abschließt (22.).
Nach der Pause wachen die Linzer aber auf: Berisha trifft nur Strebinger (46.), Rep nur Max Hofmann (50.).
Für Rapid vergeben Kvilitaia (50.) und Schwab (68.) Gelegenheiten auf den zweiten Treffer, scheitern aber jeweils an Pervan.
Die beste Chancen haben Bruno, dem Strebinger gerade noch den Winkel zumacht (88.), und Joelinton in der Nachspielzeit, der völlig alleine vor dem Torhüter alle Optionen hat und kläglich über das Tor schießt.
Rapid hält damit wie der LASK bei acht Punkten, liegt aber aufgrund des schlechteren Torverhältnisses vor den Sonntag-Spielen unmittelbar hinter den Oberösterreichern auf Rang fünf.
Djuricin überrascht schon vor Spielbeginn mit seiner Aufstellung: Neben Boli Bolingoli bringt der Rapid-Chefcoach als zweiten Sechser neben Kapitän Stefan Schwab Dejan Ljubicic. Stephan Auer, der zuletzt solide Leistungen gezeigt hat, ist unter der Woche an Bronchitis erkrankt und nimmt wie Neuzugang Lucas Galvao vorerst auf der Bank Platz.
Ljubicic wurde erst am Dienstag von Wiener Neustadt zurückbeordert, wohin er zu Saisonbeginn verliehen wurde. Er stand für den Erste-Liga-Tabellenführer in den ersten sieben Spielen von Anfang an am Platz.
In der Bundesliga beginnt der 19-Jährige zum ersten Mal, was übrigens auch auf LASK-Spitze Mergim Berisha zutrifft, den die Linzer temporär von Red Bull Salzburg ausgeliehen haben.
Schwungvoller Start von Rapid
Die Wiener starten druckvoll und holen in den ersten zehn Minuten drei Eckbälle heraus, die aber nichts einbringen. Der dynamische Murg kommt in der 14. Minute zu einer ersten guten Gelegenheit, schießt LASK-Torhüter Parvao Pervan jedoch direkt in die Arme.
Bei seiner nächsten Chance macht es der Steirer von halbrechts im Strafraum besser und trifft nach Schaub-Vorlage flach ins lange Eck. Eingeleitet hat die Aktion Ljubicic, der energisch den Ball erobert.
Nach dem Tor lässt Rapids Elan der ersten 20 Minuten nach. Louis Schaub wird nach einem Foul an Peter Michorl zurückgepfiffen, sein anschließender Treffer zählt daher nicht
Der LASK kommt besser aus der Kabine
Die nächsten nennenswerten Aktionen fallen schon in die zweite Hälfte - und gehören dem LASK: Berisha (46.) trifft Richard Strebinger am linken Knie, Rajko Rep und Michorl (50.) scheitern ebenfalls. Im Gegenzug lenkt Pervan einen Kvilitaia-Schuss zur Ecke ab.
Von der Souveränität der ersten Hälfte ist bei Rapid fast nichts mehr zu sehen. Dennoch hat die Heimmannschaft weiter die besseren Chancen: In der 68. Minute rettet Pervan nach einem Eckball gegen Schwab. Der LASK-Torhüter ist auch bei einem abgefälschten Schuss des eingewechselten Philipp Schobesberger (79.) zur Stelle, der vier Minuten später noch einmal aus der Distanz abzieht.
In der 88. Minute zeichnet sich Richard Strebinger gegen den allein auf ihn zulaufenden Bruno aus. Im Finish kommt der am Freitag von Altach verpflichtete Galvao noch zu seinem Rapid-Debüt, der Brasilianer wird in der 89. Minute für Giorgi Kvilitaia eingewechselt.
Joelinton vergibt in der 91. Minute das 2:0, indem er völlig freistehend über das Tor schießt.
Stimmen zum Spiel:
Goran Djuricin (Rapid-Trainer): "Ich denke, dass der Sieg sauwichtig war. Wir hatten wirklich Riesendruck. Wir sind trotzdem, glaube ich, sehr gut damit umgegangen. Das ist auch wichtig. Wir haben in der ersten Hälfte sehr gut gespielt, daher war es auch ein verdienter Sieg. Dann hat der LASK gezeigt, warum er da oben steht. Er ist für mich unter den ersten vier von der Qualität her. Daher bin ich auch froh, dass wir gewonnen haben."
Thomas Murg (Rapid-Torschütze): "Es ist nach dem Spiel jetzt nicht alles gut, und es war vor dem Spiel nicht alles schlecht. Der Sieg ist aber gut für das Selbstvertrauen. Jetzt können wir gestärkt in die nächsten Wochen gehen."
Louis Schaub (Rapid-Mittelfeldspieler): "Natürlich haben wir sehr viel Druck gehabt, aber das hatten wir uns selbst zuzuschreiben. In den letzten Wochen haben wir es uns selbst schwergemacht. Natürlich hätten wir ein oder zwei Tore mehr schießen können. Unsere Effizienz muss noch besser werden. Aber der Sieg war ganz wichtig für das Selbstvertrauen."
Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Aufgrund der ersten Hälfte war es ein absolut verdienter Sieg für Rapid. Wir haben 45 Minuten gebraucht, bis wir ins Spiel gefunden haben. In der zweiten Hälfte haben wir gezeigt, und das stimmt mich positiv, dass wir Rapid Wien hier Paroli bieten können. Wir sind neu in dieser Bundesliga. Wir können mit unseren Punkten bis jetzt ganz gut leben. Wir sind aber noch nicht am Ende unseres Weges."