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SKN St. Pölten: "Wenn's scheiße läuft ..."

Für die Niederösterreicher heißt es nun Hoffen auf eine mögliche Relegation.

Erstmals seit 2019 seit 13 Bundesliga-Spielen ohne Sieg. Nur eine der letzten 21 Bundesliga-Partien gewonnen. Letzter Tabellenplatz fixiert.

Die sportliche Situation beim SKN St. Pölten könnte aktuell rosiger aussehen. Mit der heutigen 1:2-Niederlage bei der Wiener Austria scheint der Gang in die Relegation gegen Wacker Innsbruck oder Austria Klagenfurt so gut wie fixiert. Im schlimmsten Fall könnte sogar noch der direkte Abstieg in die Zweitklassigkeit folgen.

Die Frustration ist allen Beteiligten nach dem Abpfiff in der Generali-Arena ins Gesicht geschrieben. "Es tut sehr weh, dass wir heute nicht gewinnen konnten. Wir müssen nun hoffen, dass wir Relegation spielen können", so SKN-Cheftrainer Gerald Baumgartner im "Sky"-Interview nach der Partie in Wien Favoriten.

Der Salzburger hadert unter anderem auch mit einer Entscheidung des Schiedsrichters Alexander Harkam bzw. einer Situation, die der 39-Jährige nicht geahndet hat. Im Vorfeld des Siegestreffers durch Alexander Grünwald, brachte Christoph Monschein nämlich Daniel Schütz zu Fall, der den Konter womöglich noch verhindern hätte können. Harkam hatte seine Pfeife sogar schon im Mund, entschied sich dann jedoch gegen einen Foulpfiff.

"Das hätte geahndet werden sollen. Monschein touchiert Schütz hinten", positioniert sich Baumgartner klar. "Jeder weiß, dass im Vollsprint eine leichte Berührung reicht. Er wollte eh pfeifen, nur hat er es sich dann anders überlegt", ist sich auch der gefoulte SKN-Akteur Daniel Schütz sicher.

"Wenn's scheiße läuft, dann läuft's scheiße", resümiert der 29-jährige Mittelfeldmann sichtlich angeschlagen.

Den Kopf nicht hängen lassen

Auf der Suche nach positiven Aspekten muss SKN-Coach Baumgartner schon zum Spiel der vergangenen Runde gegen Altach zurückkehren. "Das Positive war das Altach-Spiel, da waren wir knapp dran den Sieg zu holen", so der 56- Jährige.

Ans Aufgeben denkt der Cheftrainer der "Wölfe" allerdings noch lange nicht: "Ich lasse nicht zu, dass hier irgendwer den Kopf hängen lässt. Wir werden versuchen, hier positiv rauszugehen. Sollte es eine Relegation geben, müssen wir bereit sein und das werden wir auch sein."

Ein Akteur, dessen persönliche Formkurve für das Wohl der Mannschaft wohl etwas zu spät wieder nach oben zeigt, ist LASK-Leihgabe Alexander Schmidt. "Durch die Leistungen im Frühjahr sind wir verdient auf dem letzten Platz. Im Herbst haben wir die Spiele auch noch gewonnen, da war mehr Leichtigkeit in der ganzen Mannschaft", resümiert der Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Weiters schöpft auch er Hoffnung für eine möglicherweise bevorstehende Relegation gegen den Abstieg. "Wir müssen versuchen, die Fehler abzustellen, die wir machen und an den Kleinigkeiten arbeiten. Abstieg ist für jeden scheiße. Wir alle geben 100 Prozent, um nicht abzusteigen", so der 23-Jährige.

Die Highlights im VIDEO:

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Zellhofer: "Frühjahr eine einzige Katastrophe"

Auch St. Pöltens Sportdirektor Georg Zellhofer, der zwischenzeitlich selbst interimistisch an der Seitenlinie stand, hadert mit der Saisonleistung der "Wölfe". "Es zieht sich wie ein roter Faden durch die Frühjahrsmeisterschaft. Wir haben phasenweise gute Szenen, machen Eigenfehler und kommen so auf die Verliererstraße. Wir hatten im Frühjahr genug Möglichkeiten, Spiele zu entscheiden, das haben wir aber nicht gemacht und darum stehen wir dort, wo wir jetzt sind", so der Niederösterreicher.

"Das Frühjahr war eine einzige Katastrophe. Wir haben den Bock nicht mehr umstoßen können und Tore bekommen, die bekommst du in 30-40 Jahren nicht", ist Zellhofer der Frust ins Gesicht geschrieben.

Kein "Jammern oder Lamentieren" mehr

Im Hinblick auf eine mögliche Relegation hat Zellhofer klare Vorgaben. "Wir müssen froh sein, dass wir diese Chance noch haben. Es gibt jetzt kein Jammern oder Lamentieren, wir müssen bis dahin alle Spieler möglichst fit bekommen. Wenn man in einer Situation ist, in der man hoffen muss und nicht selber entscheiden kann, ist das nicht zufriedenstellend", zeigt sich der 60-Jährige kritisch.

Als positiv sieht der SKN-Sportdirektor an, dass "man eine schlechte und enttäuschende Saison mit einem Hin- und Rückspiel noch ins Positive wenden kann und da liegt der Antrieb darin, die Mannschaft 100-prozentig darauf einzuschwören". Für seinen neuen Trainer hat Zellhofer auch noch etwas Lob über: "Das Trainerteam machts gut. Auch der Gerry (Anm. Baumgartner) ist in seiner kurzen Zeit immer motiviert und versucht die Burschen nach vorne zu treiben."

Tabelle/Spielplan der Qualifikationsgruppe >>>

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