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Tor nach Djuricins Leidenszeit: "War ein Schock"

Marco Djuricin meldete sich mit Tor zurück, ist aber noch lange nicht der Alte.

Tor nach Djuricins Leidenszeit: Foto: © GEPA

Wie wichtig Marco Djuricin für die Wiener Austria ist, ist hinlänglich bekannt.

Der 29-jährige Führungsspieler hat es beim 2:1-Auswärtssieg beim WAC (Spielbericht >>>) nur noch einmal fett unterstrichen. Sein Siegtor nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung war der beste Beweis für die Striker-Qualitäten des Stürmers.

"Das ist natürlich das Beste, was es gibt als Stürmer. Das habe ich lange nicht mehr gehabt, erster Ballkontakt, Tor!", freut sich der Goalgetter bei "Sky" und bestätigt damit das Goldhändchen von Trainer Manfred Schmid.

Der Dank geht auch an Assistgeber Andreas Gruber. "Leeres Tor, super von Andi gemacht, ich habe ihm aber auch extrem hysterisch geschrien. Er hat mich gut gehört", lacht Djuricin.

Verdacht auf Herzmuskelentzündung "war ein Schock"

Eigentlich wäre der Sohn von Stripfing-Trainer Goran Djuricin ein absoluter Fixstarter, doch Verletzungspech und andere Problemchen sorgten dafür, dass der Angreifer in dieser Saison erst zwei Kurzeinsätze aufzuweisen hat. "Es ist schleppend", fasst Djuricin seinen Saisonstart zusammen und schildert seine Leidensgeschichte.

Denn Gesundheit geht vor, deshalb war ein Verdacht einer Herzmuskelentzündung und COVID nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, in der Vorbereitung war kaum an Fußball zu denken.

"Ich habe nur eineinhalb Trainings gemacht, dann kam die Nachricht, dass der Herzmuskelwert doppelt so entzündet ist wie normal. Das war natürlich ein Schock", erinnert sich Djuricin an die Hiobsbotschaft.

"Ich habe dann sehr viele Untersuchungen gehabt, durfte drei Wochen nichts machen. Das habe ich noch nie in meinem Leben gehabt, dass ich drei Wochen gar nichts gemacht habe."

Schwierige Zeiten: "Es war nicht einfach"

Darunter litt natürlich auch der Fitnesszustand. Das Wichtigste jedoch ist, dass der Spieler schon wieder auf dem Fußballplatz stehen kann und die Strapazen der letzten Wochen und Monate ad acta gelegt werden können. Trotzdem wird es noch einige Zeit dauern, bis Djuricin wieder für längere Einsätze bereit steht.

"Wie viel man da verliert? Es war nicht einfach. Heute konnte ich der Mannschaft helfen, ich bin positiv geblieben, habe auch so eine nicht so einfache Zeit gehabt. Ich denke, das Wichtigste ist der Verein, der steht über allem und da will ich einfach Gas geben."

Doch wie viel fehlt Djuricin noch auf hundert Prozent, um wieder der Alte zu werden? Diese Frage nimmt der Stürmer im TV schon mit Humor: "Na gut, letzte Saison war ich ja nie so richtig, richtig fit. Das will ich dieses Jahr zeigen. Ich werde langsam schon älter, werde bald 30, aber ich habe noch viel drauf."

Dabei will sich Djuricin aber nicht durch die Saison schleifen, sondern sich lieber noch länger Zeit nehmen, um in einem Top-Zustand der Mannschaft helfen zu können. "So muss man immer Gas geben und ich will diesmal richtig fit sein, deshalb werden es noch mehr Einsätze von der Bank sein, aber wenn ich immer so ein Tor schießen kann, dann ist es okay."

Djuricin scherzt: "Kärnten ist mir vielleicht einfach sympathisch"

Gegen den WAC konnte Trainer Schmid aber fast gar nicht auf den Routinier verzichten, denn die Kärntner sind der absolute Lieblingsgegner des ambitionierten Offensivspielers.

In acht Einsätzen für die Austria traf er gleich sechs Mal gegen die Wolfsberger, auch diesmal war es wieder soweit. Was hinter dieser Vorliebe für Begegnungen gegen die "Wölfe" steckt?

"Ich habe keine Ahnung, Kärnten ist mir vielleicht einfach sympathisch", scherzt Djuricin, um dann nachzulegen: "Ich weiß es nicht. Es gehört auch immer ein bisschen Glück dazu. Jetzt bin ich gut nachgelaufen, Andi hat mich gut gesehen und so ist halt Fußball: Manchmal triffst du, manchmal nicht."

Schmid über Djuricin: "Von der Qualität fehlt ihm gar nichts auf die erste Elf"

Schmid freut sich auf jeden Fall schon, wenn Djuricin wieder öfter trifft, davor muss er allerdings fit werden. "Dass Marco Qualität hat, das wusste ich natürlich, das zeigt er mir immer wieder im Training. Aber Marco ist ein Spieler, der noch viel, viel mehr könnte, wenn er mal richtig fit wäre", so der Chefbetreuer.

"Er hat wenig trainiert in der Vorbereitung, körperlich fehlt ihm noch einiges. Aber ich sehe jetzt einen veränderten Marco Djuricin, der versucht zu arbeiten, für die Mannschaft zu arbeiten. Man hat gesehen, wie er nach hinten gearbeitet hat. Natürlich fehlt ihm noch einiges, aber von der Qualität her fehlt ihm gar nichts auf die erste Elf."

Alle sind davon überzeugt, dass sich das Blatt schon bald wieder wenden wird und Djuricin zum fixen Kader-Bestandteil wird. Sein Vertrag läuft noch bis 2024 - noch genug Zeit, um für die Austria alles in die Waagschale zu werfen.

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