Endstand
2:1
1:0, 1:1
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SCR Altach: Wie angezählt ist Damir Canadi?

In Altach wird bei einer Analyse auch die Zukunft des Trainers entschieden.

Sechste Niederlage in Folge, mit 13 Punkten als Tabellenletzter ins neue Jahr, nur magere zehn Tore in 18 Herbst-Spielen - die Situation ist trist beim SCR Altach.

Die 1:2-Last-Minute-Niederlage bei der SV Ried steht sinnbildlich für einen völlig verkorksten Verlauf der bisherigen Spielzeit. Da tröstet es auch nicht, dass nach 511 Spielminuten wieder einmal ein eigener Torerfolg bejubelt werden durfte.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie es im Ländle weitergeht. Konkret: Setzt man weiter auf Damir Canadi oder nicht?

Dass die Mechanismen des Fußball-Geschäfts greifen könnten, bestritt der Trainer schon vor dem Match im Innviertel nicht - und erst recht nicht nach dem Schlusspfiff bei "Sky":

"Sollte ich der sein, der vielleicht nicht derjenige ist, der die Mannschaft auf den richtigen Weg führen kann, wird das so sein. Aber ich denke, wir haben einen guten Austausch. Wir werden uns zusammensetzen und das analysieren."

Besagte Analyse soll im Laufe der kommenden Woche stattfinden, ohne die unmittelbare Emotionen nach einer erneuten Niederlage. Dies bestätigt auch Werner Grabherr.

Kein klares Bekenntnis

Der Sportchef vermeidet ein klares Bekenntnis zum Amtsinhaber, verdeutlicht jedoch gleichzeitig, wie schwer eine Trennung vom einstigen Erfolgscoach fallen würde.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Jeder weiß, wie eng Damir Canadi und ich arbeiten, wie eng wir verbunden sind, wie lange wir uns kennen und schätzen. Was die Zusammenarbeit betrifft, sind wir sehr klar, wir wissen, wo wir ansetzen müssen", erklärt der 36-Jährige und verweist darauf, dass die letzten Wochen ein sehr klares Bild im Hinblick auf die notwendige Ausrichtung für das Frühjahr ergeben hätten.

Ob man aus diesen Worten raushören könne, dass Canadi bleibt?

"Das sind die Fragen, die wir nicht beantworten müssen, weil wir selber wissen, dass uns diese Sätze drei Wochen später um die Ohren fliegen können", erklärt der Sportdirektor.

Möglichst schnell Klarheit schaffen

Wichtig sei jedoch, in den nächsten Tagen Klarheit zu schaffen - auch im Sinne Canadis: "Damir hat in Altach sehr viel geschaffen, steht für eine sehr erfolgreiche Zeit. Jetzt haben wir eine herausfordernde Aufgabe. Aber ich erinnere mich sehr gerne an die zweite Bundesliga-Saison mit ihm, als wir in der vorletzten Runde den Nichtabstieg geschafft haben - ein halbes Jahr später waren wir Winterkönig. Wir kennen uns sehr lange und wissen, was wir aneinander haben."

Canadis Feuer werde laut Grabherr weiter brennen: "Wenn ich Damir einschätze, dann weiß ich, dass spätestens in ein paar Tagen bei ihm wieder die Mechanismen zu arbeiten beginnen. Er ist sehr ehrgeizig und wird sicher bereit sein, mit uns diesen Weg zu gehen. Es wird wichtig, das in den nächsten Tagen zu klären."

Man darf gespannt sein, ob es nach der internen Herbst-Aufarbeitung tatsächlich ein Ja zum Chefcoach gibt, oder ob ein neuer Trainer das Ruder herumreißen soll.

Canadi: "Tut richtig weh"

Grabherr plädiert dafür, dass man die Negativserie auch richtig einordnen müsse. Im Herbst-Verlauf sei step by step die geplante Achse verletzungsbedingt weggebrochen. Dies hätten jüngere Spieler noch nicht zur Gänze kompensieren können. Dazu seien unter anderem Sperren und unglückliche VAR-Entscheidungen gekommen. Hinten raus sei man nicht mehr gut genug gewesen.

Nach der Analyse gelte es das Ganze "wieder aufzugleisen. Wir wissen, was wir zu tun haben. Dieses Bild haben wir in den letzten Wochen sehr klar bekommen."

Dass die Winterpause keinen Tag zu früh für den SCR Altach kommt, liegt auf der Hand. Mit einem guten Gefühl geht man jedenfalls nicht in selbige.

"Heute sind wir schwer getroffen, das tut richtig weh", meint Canadi zur Pleite in Ried, "die Mannschaft hat viel investiert, aber so ist der Fußball. Jetzt heißt es in die Pause zu gehen, zu schauen, dass wir uns neu aufstellen und es dann natürlich besser machen."

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