Endstand
1:1
0:0, 1:1
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Schiri-Ärger! "Jede spielentscheidende Situation falsch"

Für Markus Hameter hagelte es vonseiten Rapids genauso Kritik wie von den Lustenauern. Um zwei Szenen gab es besondere Uneinigkeit mit dem Referee-Team.

Schiri-Ärger! Foto: © GEPA

Ein guter Schiedsrichter ist einer, der nicht auffällt.

Dass alle Beteiligten nach dem 1:1 zwischen dem SK Rapid und dem SC Austria Lustenau auch zu der Leistung von Markus Hameter und seinem Team befragt wurden, war daher ein schlechtes Indiz.

Noch schlechter für den Spielleiter: Dass eigentlich beide Seiten gleichermaßen unzufrieden mit dem Abgelieferten waren.

Mit dem frühen Gelb-Rot-Ausschluss gegen Rapids Terence Kongolo und der Elfmetersituation um ein Handspiel von Pius Grabher samt Rot für den Lustenauer gab es zwei konkrete strittige Szenen. Beim Platzverweis des Rapid-Verteidigers musste auch Co-Trainer Thomas Kraus auf die Tribüne wandern.

Darüber hinaus saß die Gelbe Karte generell locker: Neben den beiden Malen für Kongolo wanderte sie in acht weiteren Situationen aus der Tasche.

"Der Schiedsrichter hat jede spielentscheidende Situation falsch bewertet", ärgerte sich Robert Klauß.

"Das Gelb-Rot-Foul war eigentlich eines vom Lustenau-Spieler. Der Elfer war kein Handspiel auf der Linie, dafür in der gleichen Aktion davor schon (von Matthias Maak, Anm.). Die Rote Karte gegen Tommy war auch nicht korrekt. In Summe waren wir heute nicht gut, aber der Schiedsrichter auch nicht", fasste Rapids Trainer kritisch zusammen.

"Da brauchen wir keinen VAR dafür"

Natürlich ärgerte ihn besonders der Ausschluss gegen Kongolo. "Die erste Gelbe Karte war auch nicht einmal ein Foulspiel! Mit der Schulter gegen die Schulter des Gegners - er hat also im ganzen Spiel kein Foul begangen und fliegt mit Gelb-Rot vom Platz. Da erwarte ich von Schiedsrichtern in der Bundesliga, dass es einer der Vier richtig bewertet. Da brauchen wir keinen VAR dafür", war der Deutsche frustriert.

Als Gelbe Karte konnte der Ausschluss nämlich nicht vom Video-Team betrachtet werden.

Auch Lustenau war mit dem Abgelieferten der Unparteiischen nicht zufrieden, der Fokus vor allem auf dem Elfmeterpfiff.

"Bei den beiden Gelben tu ich mir schwer, da vertraue ich auch den Rapid-Jungs auf dem Platz, die sagen, dass die zweite nicht gerechtfertigt war", kommentierte Andreas Heraf die erste Szene.

"Und für mich war das kein Elfmeter und keine Rote Karte", so Lustenaus Trainer weiter.

Auch die Spieler unhappy

Die Spieler haderten mit der fehlenden Linie, die das Spiel hektischer machte, als es das Geschehen eigentlich von selbst vorgelegt hätte.

"Meines Erachtens war keine klare Linie vom Schiedsrichter zu erkennen. Dadurch sind hitzige Situationen entstanden. Hier eine Gelbe, dort nicht - das war für mich etwas unklar. Das ist unglücklich gelaufen", meinte etwa Lustenaus Torschütze Ben Bobzien.

Bei "Sky" durfte Elfmeter-Übeltäter Pius Grabher seine Szene noch einmal sehen und verwies danach auf die "T-Shirt-Regel" aus der Schiedsrichterschulung: "Dort heißt es, wenn man den Arm anlegt und der Ball geht auf das Shirt, ist es kein Handspiel."

Kongolo-Ausschluss wegen der geraubten Chance

Auch Schiedsrichter Hameter selbst durfte sich beim Sender erklären und gab zu: "Natürlich war das Spiel aufgrund des Spielverlaufs und der Einzelsituationen nicht leicht zu leiten."

Zum Ausschluss gegen Kongolo meinte er: "Für mich wird der Ball hoch nach vorne gespielt, Kongolo geht in den Zweikampf und bringt mit dem gestreckten Fuß seitlich den Gegenspieler zu Fall. Der Hauptkontakt war im normalen Zweikampfbereich, Gelb-Rot gab es nicht wegen der Intensität, sondern weil er durch das Vergehen einen erfolgversprechenden Angriff weiterzuführen verhinderte."

Die Elfmetersituation rechtfertigte er nach dem Spiel noch einmal und sah die Szene gegengleich zu Klauß: "Das passiert im Bruchteil einer Sekunde, ist sehr schwierig am Spielfeld. Da nimmst du wahr, dass der Oberarm weggestreckt ist, der Spieler mit seiner linken Hand aktiv vom Körper wegzieht. Wenn der Ball von der Schulter weggegangen wäre, wäre er nach oben gesprungen. Er ist aber Richtung Boden gegangen, dadurch lag für mich eine aktive Bewegung vor."

Das Maak-Handspiel zuvor sei hingegen nicht strafbar gewesen.

Am Ende mussten beide Seiten mit einer schwerwiegenden Entscheidung gegen sich leben.

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