"Wollen wir morgen nochmal drüber reden? Dann steht immer noch 2:1 da, haben wir immer noch drei Punkte in der Tasche und Rapid null. Da müssen wir keine riesige Geschichte draus machen", antwortete Frans Krätzig auf die Entgegnung, dass Red Bull Salzburg statistisch unterlegen war.
Wie es so ist mit Fußballspielen: Spätestens am Tag nach der Partie ist tatsächlich nur mehr das Ergebnis ausschlaggebend. Und das sprach für die "Bullen", die gegen die Hütteldorfer daheim einfach nicht verlieren können. Selbst, wenn die Wiener wenig falsch machen>>>.
Diabate und Kitano gnadenlos effizient vorne, Alexander Schlager gnadenlos abgebrüht hinten: Da war egal, was dazwischen passierte. Auch, wenn Krätzig "Kampf und Emotion" als Reaktion auf die jüngsten Vorstellungen schon zur Genüge verortete.
Wichtig war, dass die Salzburger mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause gehen durften. Und nebenbei nicht nur den Tabellenführer von der Spitze schubsten, sondern sich selbst auch in die Riege der ersten Verfolger von Sturm Graz einreihten. Ein Punkt fehlt dem Wolfsberger AC, Rapid und eben Red Bull Salzburg auf den Meister.
Stimmung wichtiger als das "Wie"
Thomas Letsch gab sich ähnlich erleichtert wie sein Spieler: "Was ich mitnehme? Endlich mal wieder eine Kabine, wo die Jungs lachen. Wo man sieht, dass Steine vom Herzen gefallen sind. Dass es kein souveräner, wunderschöner und vielleicht auch verdienter Sieg war, ist jetzt zweitrangig."
Er sah den Willen gegeben, auch wenn die Zweikämpfe in der ersten Halbzeit nicht passten. Es wurde gefährlich, denn "im Endeffekt machen wir zu einfache Fehler. Aber ist doch super: Wir haben einen Sieg und trotzdem viel, an dem wir arbeiten können."
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Dass dieser Sieg am Ende auf der Habenseite stand, war tatsächlich zu einem großen Teil Alexander Schlager zu verdanken, mit dessen Leistung Peter Stöger nicht umsonst haderte. Er zog zwar keinen "Unhaltbaren", war aber in allen heiklen Situationen am Ende Sieger.
"Ich freue mich, dass ich heute so eine Reaktion gezeigt habe. Aber ich weiß das auch nicht überzubewerten", so der ÖFB-Goalie, der zuletzt in Lyon auch nicht nur glücklich aussah.
Kein Schlager-Alleingang
Dass er so viel zu tun bekam und dadurch überhaupt erst glänzen konnte, grämte ihn nicht: "Man darf nie vergessen, aus was für einer Phase wir gerade kommen. Wir sind nicht die stabilsten momentan, genauso wie es Rapid war. Das hat man in dem Spiel einfach gemerkt, dass sich zwei Mannschaften treffen, wo es um sehr viel gegangen ist - und da darf man gewisse Situationen nicht überbewerten", hakte Schlager die Mannschaftsleistung ab.
Und seine gleich mit: "So ein Sieg ist eine Teamleistung. Wenn du keine Teamleistung auf den Platz bringen würdest, würdest du Rapid nicht schlagen."
Die Freude, die hatte das Team gemeinsam. Letsch machte klar: "Wir sind auch nur Menschen. Natürlich ist schon bei allen ein gewisser Druck am Kessel."
Der ist jetzt einmal weit genug abgelassen, die nächsten Tage etwas entspannter angehen zu können.