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Rot? Canadi beurteilt Ausschluss anders

Altach-Cheftrainer bewertet spielentscheidende Szene etwas anders.

Rot? Canadi beurteilt Ausschluss anders Foto: © GEPA

1:1 gegen Salzburg, 1:0 gegen den LASK und nun 0:2 gegen Hartberg (Spielbericht >>>). Der SCR Altach konnte den Schwung aus den fantastischen letzten Wochen nicht in den 13. Bundesliga-Spieltag mitnehmen.

Die Vorarlberger erwischten am Samstag nicht nur einen gebrauchten, sondern auch einen glücklosen Tag. Nach gerade mal 25 Minuten war die Canadi-Truppe dank Mitwirken des VAR sowohl mit 0:1 in Rückstand als auch mit einem Mann weniger am Platz.

Entscheidungen mit denen man sich nach genauer Betrachtung des Videomaterials durchaus anfreunden kann - zumindest wenn man nicht Damir Canadi heißt. Der Altach-Cheftrainer zeigt sich mit der Entscheidung von Schiedsrichter Stefan Ebner, Nosa Edokpolor Rot zu zeigen, alles andere als einverstanden.

"Wenn man sich in der Zeitlupe die Wiederholung und Wiederholung und Wiederholung nochmal anschaut, dann wartet man, bis die Berührung kommt. Er kommt zu spät, okay. Das kann man mit Gelb ahnden, denke ich", hält Canadi den Griff zu Rot für überzogen.

Canadi vermisst Führungsspieler im Altach

Danach war den Altacher natürlich nicht mehr allzu viel zuzutrauen: "Das macht sehr viel aus. Natürlich ist es dann schwierig, wenn du ab Minute 25 mit einem Mann weniger bist. Wir haben aber auch Chancen gehabt, auch diese Dinge müssen wir uns ankreiden. Hinten war das Fehlen von Netzer und Dabanli doch sichtbar. Da müssen wir besser werden."

Aktuell könne man das Fehlen solch erfahrener Spieler nicht kompensieren, das schlägt sich dann auch in den Gegentreffern, die die Altacher kassierten, wieder. "Es sind taktische Fehler, wegen Dingen, die wir verändern mussten, aufgrund dessen, dass zwei Spieler gefehlt haben, die wichtig waren für uns."

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

 

"Das sollen aber keine Ausreden sein. Wir müssen das einfach besser kompensieren. So weit sind wir aber noch nicht, wenn uns zwei wichtige Spieler ausfallen in der Innenverteidigung. Da haben wir im Moment noch nicht die Qualität", so Canadi.

Der Wiener vermisse derzeit richtige Leader-Typen in seiner Mannschaft: "Ich bin lange genug dabei, dass ich die Mannschaft einschätzen kann. Das Können ist da, es hat einfach was mit unsere Mentalität zu tun, mit unserem Charakter zu tun. Die Jungs, die wir am Platz haben sind eher ruhige und brave Spieler. Da fehlt einmal ein Spieler, der mal drübergeht und die Verantwortung an sich reißt. Heute haben wir uns ergeben."

Hartberg peilt Meistergruppe an

Während das Spiel für Altach nach dem Ausschluss von Nosa Edokpolor ein deutliches Stück schwieriger wurde, machten sich für Hartberg natürlich einige neue Türen auf.

"Eine Rote Karte ist natürlich unglaublich schwer, vor allem wenn man schon hinten liegt, läuft man noch mehr hinterher, man kommt nicht richtig zum Zug. Kompliment aber auch an unsere Jungs hinten, die haben richtig geduldig gespielt, haben den Ball gut gehalten und waren nicht nervös", beurteilt Hartberg-Profi Noel Niemann die Partie. 

Grundsätzlich können die Hartberger am Samstag durchaus zufrieden sein mit der Arbeit des VAR, der die Oststeirer unter anderem auch mit 1:0 in Führung hievte - ganz zur Überraschung von Vorlagengeber Jürgen Heil: "Ich war mir beim ersten Tor sicher, dass ich im Abseits bin. Keine Ahnung, wie es das nicht gewesen ist."

Mit acht Punkten aus den vergangenen vier Spielen haben sich die Hartberger mittlerweile auf Platz vier der Tabelle vorgekämpft. Die Erfüllung des großen Saisonziels - ein Platz in der Meistergruppe - rückt somit Stück für Stück näher.

"Das ist unser Ziel", erklärt Hartberg-Cheftrainer Kurt Russ. "Wenn du Top-6 bist und du kannst da überwintern, dann tust du dir nächstes Jahr einfach viel leichter. Dann kannst du viele neue junge Spieler einbauen, du verlierst ein bisschen den Stress, den man sonst auch hat. Aber es ist trotzdem so, mit einer Niederlage bist du wieder unten drinnen. Deswegen genießen wir es heute und schauen nach vorne."


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