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"Wir schauen nicht auf die anderen Teams"

Wikinger-Coach hat an Punktgewinn und Elfertor in Salzburg geglaubt. Und an Klassenerhalt:

Die SV Ried lieferte in der 31. Bundesliga-Runde beim 1:1 beim überlegenen Tabellenführer Salzburg ein kräftiges Lebenszeichen im Abstiegskampf.

"Es ist keine Überraschung", kommt für Lassad Chabbi der Punktgewinn beim Meister nicht unerwartet. "Ich habe der Mannschaft die ganze Woche gesagt, dass etwas möglich ist. Wir mussten ihre Pässe durch die Schnittstellen verhindern."

Das gelang den Innviertlern vor allem in der ersten Halbzeit blendend.

Starker Kampf

Ried startete besser in die Partie in Wals-Siezenheim. Marcel Ziegl (4.) und Peter Zulj (5.), die starke Schaltzentrale der Gäste, machten früh klar, dass Ried diesmal nicht wie im letzten Duell (0:6) Kanonenfutter abgeben wollen würde.

"Ich muss den Riedern für ihre kämpferische Leistung gratulieren. Sie haben uns in der ersten Halbzeit mit ihrer Aggressivität überrascht", erkennt Valentino Lazaro bei "Sky" die ambitionierte Leistung des Schlusslichts an. Nachsatz: "Wir haben in der ersten Halbzeit nicht das Gelbe vom Ei gezeigt."

Elfer-Fluch beendet

Das zeigte sich auch beim Führungstreffer der Gäste, als Diadie Samassekou im Strafraum ungeschickt Zulj zu Fall brachte. Der gefoulte verwandelte sicher. Keine Selbstverständlichkeit für Ried, das zuvor zwei Strafstöße in Folge (Özgur Özdemir gegen den WAC, Dieter Elsneg gegen St. Pölten) verschoss.

Seither gilt ein einfaches Motto bei den Wikingern: "Der, der sich gut fühlt, soll schießen", bringt Chabbi das Erfolgsrezept auf den Punkt.


Özdemirs Elfer-Fehlschuss gegen den WAC:


Auf Gebauer ist Verlass

Erst in der zweiten Halbzeit konnte Salzburg wirkliche Druckphasen kreieren. Vor allem der wieselflinke Wanderson brachte nach seiner Einwechslung zur Pause Schwung ins Salzburger Spiel. Mehrmals verhinderte der im letzten Spiel pausierende Thomas Gebauer einen früheren Ausgleich.

"Ich habe Thomas vor dem Spiel gesagt. Bei Torhütern ist es wie bei Weinen. Je älter, desto besser", schmunzelt Chabbi, für den der Hausherren-Druck nicht überraschend kam: "Die Mannschaft hatte noch das letzte Duell im Kopf. Das ist normal."

Hoffnung lebt

Erst in der 78. Minute stellte Hee-Chan Hwang den Salzburger Punkt doch noch sicher. Ein Remis, mit dem Kapitän Gebauer - auch aufgrund zuletzt zehn Auswärts-Pleiten in Serie - leben kann: "Wir konnten nicht mit Punkten rechnen, weil Salzburg übermächtig ist. Wir können jetzt nicht so vermessen sein und mit dem einen Punkt unzufrieden sein."

Schmerzvoller als der späte Ausgleichstreffer sollten zudem vielmehr die Ergebnisse aus den anderen Stadien sein. Mattersburg punktete beim Wolfsberger AC, St. Pölten gegen Altach. Damit bleibt Ried trotz Punktgewinns beim alten und wohl bald neuen Meister vier Punkte hinter dem rettenden Ufer, dem Neunten St. Pölten.

Auch dieser Umstand kann Chabbi aber an diesem Samstag nicht die Laune verderben: "Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft ein Tor erzielt und Unentschieden gespielt. Ich will da nicht über die anderen Ergebnisse sprechen. Wir schauen nur auf uns und machen unser Spiel."

Wenn diese Spiele an jenes in Salzburg anknüpfen, ist der Abstiegskampf fünf Runden vor Schluss noch lange nicht entschieden.





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