Die Wiener Austria reagiert auf die Vorfälle nach dem 2:1-Sieg gegen die Admira in der Südstadt in der 22. Bundesliga-Runde.
Einige Rechtsextreme stürmten nach dem Schlusspfiff in Richtung Admira-Sektor, attackierten mehrere Personen und beleidigten Admira-Profi Josef Ganda rassistisch. LAOLA1 hat berichtet >>>
"Das sind keine Austria-Fans. Wir verurteilen diese Vorfälle auf das Schärfste und distanzieren uns klar davon. Das sind Menschen, die eine Plattform suchen, die wir ihnen nicht geben dürfen", so der Verein in einer Aussendung.
Vorstand Gerhard Krisch: "Wir brauchen einen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Inneres, der Exekutive, der Bundesliga und allen Vereinen: Wir können dieses gesellschaftliche Problem nur gemeinsam in den Griff bekommen. Das ist ein laufender Prozess, den wir jetzt noch vehementer vorantreiben werden."
Die Stellungnahme der Wiener Austria:
Leider kam es nach dem Schlusspfiff in der Südstadt zu untragbaren Vorfällen, zu denen wir als Verein klar Stellung beziehen und darüber hinaus gemeinsam mit unseren Fans ein Zeichen für Leidenschaft, Toleranz & Weltoffenheit setzen möchten.
Eine Gruppierung fiel am Sonntag bereits während des Spiels vielen Stadionbesuchern in der Südstadt negativ auf und lief dann nach Spielende maskiert in Richtung des Admira-Sektors, attackierte Personen und beleidigte einen Admira-Spieler rassistisch.
Das Austria-Präsidium und der Vorstand stellen klar: „Das sind keine Austria-Fans. Wir verurteilen diese Vorfälle auf das Schärfste und distanzieren uns klar davon. Das sind Menschen, die eine Plattform suchen, die wir ihnen nicht geben dürfen. Sie schaden der gesamten Fußball-Community.“
Der betreffenden Gruppierung wurde bereits vor Jahren der Fanclub-Status aberkannt, die Personen haben bei Heimspielen der Austria Hausverbot, auswärts wird ihnen der Zutritt zum Gäste- bzw. Austria-Sektor verwehrt. Die Austria war in der jüngeren Vergangenheit selbst mehrmals die Zielscheibe dieser Gruppierung: Ein Austria-Mitarbeiter wurde zusammengeschlagen, eigene Spieler wurden rassistisch beleidigt.
Sportdirektor Manuel Ortlechner entschuldigte sich am Sonntag umgehend in der Kabine bei Andreas Leitner und Josef Ganda, wohlwissend, dass diese Gruppierung nicht zu uns gehört. Wir möchten uns an dieser Stelle auch ausdrücklich bei der Admira, den Spielern & Betreuern, sowie bei allen Fußballfans entschuldigen. Wir sehen uns heute einmal mehr in der Verantwortung, klar Stellung zu beziehen und Flagge zu zeigen:
Austria Wien verbindet seit 1911 Leidenschaft, Toleranz und Weltoffenheit. - Der erste Satz aus unserem Leitbild sollte für jeden Austrianer eine Selbstverständlichkeit sein.
Uns erreichten seit dem gestrigen Vorfall zahlreiche Zuschriften & Anrufe von Fans, die unseren Weg mitgehen möchten und sich selbst proaktiv von der Gruppierung distanzieren. Um ein Zeichen für Leidenschaft, Toleranz und Weltoffenheit zu setzen werden wir unser Wappen in den nächsten Tagen auf unseren digitalen Kanälen in Regenbogenfarben präsentieren.
Das Präsidium und der Vorstand laden alle Veilchen ein, diesen solidarischen Schulterschluss mitzutragen, dafür bieten wir unser Wappen in Regenbogenfarben auf der Austria-Website und in der neuen App zum Download an.
Schulterschluss ist notwendig
Darüber hinaus müssen klare Maßnahmen ergriffen werden, um solche Vorfälle in Zukunft nach Möglichkeit zu verhindern: „Wir brauchen einen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für Inneres, der Exekutive, der Bundesliga und allen Vereinen: Wir können dieses gesellschaftliche Problem nur gemeinsam in den Griff bekommen. Das ist ein laufender Prozess, den wir jetzt noch vehementer vorantreiben werden“, erklärt Vorstand Gerhard Krisch.