Endstand
0:1
0:0, 0:1
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Rapid: "Die Einstellung von manchen ist zu hinterfragen!"

Torhüter Niklas Hedl hinterfragt nach der Partie die Einstellung so mancher Kollegen. Coach Kulovits ist verwundert über die Reaktion einiger auf die Pfiffe.

Rapid: Foto: © GEPA

Weiter Frust beim SK Rapid!

Nach dem Aus gegen Djurgarden in der UEFA Conference League bleiben die Hütteldorfer auch im vierten Ligaspiel in Folge ohne Sieg. Gegen den WAC, der weiter vom Double träumt, setzt es eine 0:1-Pleite.

Guter Rapid-Start

Dabei starten die Hütteldorfer gar nicht so schlecht ins Spiel, war man anfangs doch spielbestimmend, auch wenn die Chancen ausblieben.

"Die erste Hälfte sind wir gut gestartet. Wir hatten die Kontrolle im Spiel, haben trotzdem den ein oder anderen Konter zugelassen, wo wir besser stehen hätten können in der Restverteidigung", merkt Torhüter Niklas Hedl an.

"Es ist die Leichtigkeit, die im Moment fehlt. Wir wollen irgendetwas erzwingen in Situationen, wo es nichts zu erzwingen gibt."

Stefan Kulovits

Auch Interimscoach Stefan Kulovits, der die Mannschaft vom beurlaubten Robert Klauß erbte, meint: "Wir sind sehr gut ins Spiel hineingestartet", er weiß aber auch: "Es ist doch oft passiert, dass wir im Spielaufbau einfache Fehler gemacht haben. Es summiert sich leider, wir treffen zu viele falsche Entscheidungen im letzten Drittel."

Das Scheitern an der Königsdisziplin

Dabei hatte der 42-Jährige durchaus Ideen, wie es klappen sollte. Die Offensive sollte verstärkt auftreten. 

"Wir sprechen von der Königsdisziplin im Fußball, das ist Torchancen herausspielen. Es gelingt uns leider im Moment zu wenig, auch wenn wir schauen, dass wir mehr Personal Richtung Box bringen, uns besser positionieren, dass wir Gegenangriffe vom Gegner im Keim ersticken und die zweite Welle einleiten können", so Kulovits.

Erklärungsversuche gibt es dafür auch. "Es ist die Leichtigkeit, die im Moment fehlt. Wir wollen irgendetwas erzwingen in Situationen, wo es nichts zu erzwingen gibt", so der Rapid-Coach.

Schwache zweite Hälfte

Dann kommt noch hinzu, dass sich der Gegner aus Wolfsberg in der zweiten Halbzeit steigert.

"Wenn alle das Herz gehabt hätten vom Vincze, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen."

Stefan Kulovits

"In der zweiten Hälfte war es zu wenig. Wir haben zu wenig Chancen herausgespielt, und kriegen so leicht ein Tor und verlieren dann 0:1. Der WAC hatte bessere Chancen, wir haben gerecht verloren", so Hedl.

Pfiffe aus dem Block West

So bleibt am Ende ein Pfeifkonzert der Ultras aus dem Block West. Dabei darf auch die Charakterfrage gestellt werden.

"Ich bin verwundert, wenn man vom Block West ausgepfiffen wird, dass sich der ein oder andere Spieler sich noch wundert, dass das passiert", so Kulovits.

Fehlende Einstellung?

Hedl kritisiert seine Mitspieler.
Foto: © GEPA

Torhüter Hedl macht klar: "Die Einstellung von so manch einem ist zu hinterfragen." An Bundesliga-Startelfdebütant Dominik Vincze ist es nicht gelegen. In der Innenverteidigung machte dieser eine gute Figur. "Wenn alle das Herz gehabt hätten vom Vincze, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen", findet Kulovits klare Worte.

Klar ist: Für das Derby kommende Woche muss sich einiges ändern. Dank einer Blau-Weiß-Pleite hat Rapid immerhin noch Platz fünf inne, um diesen will man kämpfen. Er berechtigt für das ligainterne Europacup-Playoff.

"Wir müssen uns als Mannschaft zusammenraffen, jeder einzelne. Es beginnt von hinten und endet vorne. Wir müssen versuchen, mit dem Willen ein Tor zu schießen", so Hedl.

Mit Tacheles zum Derbysieg?

Kulovits hofft auf eine Reaktion aus der Mannschaft. "Es ist ein gutes Zeichen, wenn etwas aus der Mannschaft kommt. Das passiert eh leider viel zu selten. Da sind die Spieler in der Verantwortung, die Älteren, die bisschen mehr Erfahrung haben. Das ist der einzige Weg herauszukommen, Dinge knallhart anzusprechen. Und das nicht nur von uns, dem Trainerteam", so der Rapid-Übungsleiter.

Tacheles soll geredet werden, alles auf den Tisch gelegt werden. In den letzten drei Wochen gilt es die richtige Richtung zu finden.

Louis Schaub meint bei "Sky" auch: "Wir dürfen uns jetzt nicht selbst zerfleischen. Wir müssen unter der Woche richtig Gas geben, dass wir gute Trainingseinheiten haben."

Fakt ist: Im Derby gelten eigene Gesetze. Kann dieses gewonnen werden, würde Rapid zumindest die Fans einigermaßen versöhnen.

Das Ziel bleibt ein Europacupplatz 2025/26, dazu braucht es Platz fünf und Siege in einem Playoff. "Nächstes Jahr wollen wir wieder international spielen", hofft Hedl auf einen erfolgreichen Saisonabschluss.


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