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Austria Lustenau reitet auf der "Euphoriewelle"

Vorarlberger können ihr Glück nach perfektem Bundesliga-Comeback kaum fassen:

Austria Lustenau reitet auf der Foto: © GEPA

Der SC Austria Lustenau ist zurück - und wie!

Nach 22 Jahren in der Zweitklassigkeit feierten die Vorarlberger am Sonntag ihr langersehntes Comeback im österreichischen Fußball-Oberhaus - und dann auch noch mit einem Sieg.

Mit einem fast schon kitschigen 2:1-Heimerfolg gegen WSG Tirol (Spielbericht >>>) meldeten sich die Lustenauer eindrucksvoll zurück und verzückten dabei auch ihre Fans.

"Der Sieg bedeutet mir und der ganzen Region sehr viel. Man hat es heute im Stadion gesehen, was da los war", erklärt Pius Grabher, der seit seiner Jugend für Austria Lustenau kickt, im "Sky"-Interview, welchen Stellenwert dieser Sieg für den Verein hatte.

Für Grabher geht Kindheitstraum in Erfüllung

Der mittlerweile 28-Jährige war noch im Stadion, als die Lustenauer das letzte Mal Bundesliga-Luft schnuppern durften, war damals aber eher mehr mit dem Sammeln von Bierbechern beschäftigt, wie er heute zugibt.

"Das ist ein kleiner Kindheitstraum, der in Erfüllung geht - mit dem Heimatverein in der Bundesliga zu spielen. So einen Start haben wir uns gewünscht", strahlt der Vorarlberger über beide Ohren.

Dabei erwies sich Lustenau, im Gegensatz zum Gegner aus Wattens, auch gnadenlos effektiv. Bereits nach elf Minuten brachte Anthony Schmid Lustenau in Führung, Anderson ließ nach einer Stunde Tor Nummer zwei folgen. Der Anschlusstreffer der WSG kam letztlich zu spät.

Fast schon zu gut gelaufen? "Ehrlich gesagt egal"

Ob des Drucks der WSG mögen viele vielleicht von einem glücklichen Sieg der Lustenauer sprechen - was die Freude des Aufsteigers aber nicht mindert. "Es ist mir ehrlich gesagt egal, ob es zu gut gelaufen ist", erklärt Lustenau-Sportkoordinator Alexander Schneider nach Spielende.

"Natürlich ist es schon so, dass wir brutal effizient waren im Gegensatz zur WSG, aber ich glaube, so wie die Jungs für den Sieg gekämpft und sich aufgeopfert haben, ist es nicht zu gut gelaufen, sondern ich mache ihnen einfach ein Riesenkompliment, wie sie in die Saison gestartet sind", so Schneider.

Der Matchplan sei ganz einfach voll aufgegangen. "Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir der freche Aufsteiger sein, mitspielen und dem Gegner weh tun wollen im Umschalten und das ist uns voll aufgegangen", stellt Grabher klar.

Lustenau sucht noch Offensiv-Verstärkung

Siege wie diese bringen natürlich den Wunsch, in Zukunft noch mehr Dreier einzufahren. "Es gibt einem auf jeden Fall das Gefühl, dass man auch eine Liga höher mitspielen kann. Wir hatten viele Phasen im Spiel, in denen wir gut mitgespielt haben, das gibt Auftrieb und diese Euphoriewelle müssen wir reiten", erklärt Schneider.

Trotz eines perfekten Saisonstarts sehe man sich in Lustenau, was die Kaderplanung angeht, aber bei weitem noch nicht am Ende. "Wenn, dann müssen wir in der Offensive noch ein bisschen nachlegen", weiß Schneider, dass es etwas in der Breite fehlt.

Aber wen man auch präsentieren wird, jung und hungrig muss er sein. "Ganz egal auf welcher Position wir noch einen Spieler holen werden, es wird kein Routinier sein, sondern ein junger Spieler. Es sollen Spieler sein, die in Lustenau den nächsten Schritt in ihrer Karriere gehen und die sich dann für höhere Aufgaben empfehlen", hat Schneider ein ganz klares Profil im Kopf.

Schneider: "Haben nicht viele Schüsse mit unserem Budget"

Gut möglich, dass sich diese Spieler bei Kooperationsverein Clermont Foot finden lassen. "Wir verhandeln diese Leihspieler von Clermont genauso wie andere Neuzugänge. Wir haben nicht viele Schüsse mit unserem Budget. Das heißt, die Spieler, die wir verpflichten, müssen auch passen", so der Sportkoordinator.

Bis man allerdings weitere Spieler nachlegen kann, muss es die aktuelle Truppe richten - und die hat bereits gezeigt, dass sie in der Bundesliga mithalten und die "Euphoriewelle" reiten kann.

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