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Die neuen Rollen bei Rapid

So verändert Rapid Spielweise und Rollenverteilung durch Neue und Abgänge:

Der SK Rapid hat mit seinen Auftritten im ÖFB-Cup gegen Kufstein (5:0) und beim klaren 3:0 Auftaktsieg in der Bundesliga gegen Admira Ausrufezeichen gesetzt.

Obwohl die beiden Kontrahenten dankbare Gegner zum Hineinfinden waren, zogen die Grün-Weißen ihr neues Spiel konsequent durch.

Die bisherigen Auftritte zeugten von noch mehr Flexibilität, Schnelligkeit und direkteren Passwegen sowie einer vorbildhaften Integration der vielen neuen Spieler.

Eine neue Rollenverteilung war dadurch unumgänglich.

Der große Trumpf in der frisch gestarteten neuen Saison soll weiterhin die Offensive bleiben.

Die Abgänge von Louis Schaub, Giorgi Kvilitaia und die Langzeitverletzung von Philipp Schobesberger wogen im ersten Moment schwer. Doch es zeichnet sich ab, dass die Neuzugänge richtige Verstärkungen sein können.

"Fredy hat einen guten Job gemacht mit den neuen Spielern und wir haben wirklich einen großen Teil der Vorbereitung Wert darauf gelegt, dass wir die Neuen gut einbinden", ist Kapitän Stefan Schwab gegenüber LAOLA1 überzeugt.

Die Neuen:

Der Fußball, die Spielweise, die Ausrichtung hat sich dadurch aus Sicht von Trainer Goran Djuricin punktuell verändert: "Durch diese Spieler hat sich die Mentalität auch um einiges gebessert. Wir sind schneller geworden und offensiv vielleicht noch ein bisschen unausrechenbarer."

Gegen die Admira wurden diese Attribute besonders in den ersten 45 Minuten augenscheinlich. Lichtblick Andrei Ivan überzeugte auf links mit viel Dynamik, Ballbehandlung, Technik und viel Übersicht. Vor allem harmonierte er auch im Zusammenspiel mit seinem Hintermann Boli Bolingoli, beide trugen sich auch in die Torschützenliste ein.

Deni Alar konnte sich gegen Kufstein zwar schon als Torgarant beweisen, ging gegen die Admira aber leer aus. Durch seine Einbindung ins Kombinationsspiel bietet er Rapid jedoch neue Möglichkeiten, anders als zuvor mit Kvilitaia.

Dahinter zieht Christoh Knasmüllner die Fäden. Zwei Assists gegen Kufstein, zwei gegen die Admira - ein vielversprechender Start des einstigen Top-Talents, das bei Rapid an jene Leistungen bei den Südstädtern anschließen und seine durchwachsenen Auslands-Engagements vergessen machen soll.

"Bei Knasi weiß man ja, wie er Fußball spielen kann, dem muss man halt Freiheiten geben", erklärt Djuricin. Die bekommt er bei Rapid. Auch im Verhalten gegen den Ball zeigte er schon Verbesserungen und viel Einsatz, um die Lücke in der Zentrale nicht zu groß werden zu lassen.

Rapids zielstrebigere Spielweise:

Besonders auffällig in den ersten Pflichtspielen war die bereits fein abgestimmte Harmonie im Offensivspiel. Fünf Neuzugänge standen in der BSFZ-Arena auf dem Rasen, große Eingewöhnungsprobleme merkte man jedoch keinem der Beteiligten an.

Teilweise wurden die Angriffe in One-Touch-Football-Manier vorgetragen und auch die Spiellaune kam mit einigen Doppelpässen, Ferserln und gelungenen Spielzügen zum Vorschein.

"Wir waren sehr ruhig, haben den Ball richtig gut zirkulieren lassen", freute sich Djuricin über die bereits vorhandene Abgeklärtheit, sehr viel Ballbesitz (78 Prozent in Hälfte 1) sprachen ebenfalls eine klare Sprache.

Schwab erklärt die neue Ausrichtung mit vertikalen Pässen und wenig Verschleppung in der eigenen Hälfte: "Das hat man schon in Kufstein gesehen, auch wenn es ein Drittligist war. Wir kombinieren offensiv sehr gut, wir kommen zu zahlreichen Torchancen, wir spielen viel direkter, suchen noch mehr die Tiefe. Das machen wir jetzt sehr gut, mit dem Spielen, Nachgehen und Räume suchen. Das schaut ganz gut aus, ohne dass wir viel Ballbesitz in der eigenen Hälfte spielen, sondern weil wir wirklich direkt versuchen nach vorne zu spielen. Das hat gut funktioniert, aber die nächsten Wochen zeigen, wie weit wir jetzt wirklich sind, auch mit den Neuen."

Der Spaß im Zusammenspiel war den Offensivspielern durchaus anzusehen. Darauf angesprochen grinsten Murg, Schwab und Co. und stimmten zu. "Offensiv gibt es da nichts zu diskutieren. Ivan, Knasi, Deni – das sind offensiv Top-Spieler, das hat man schon in der Vorbereitung gesehen, in Kufstein, bei der Admira wieder. Wenn die Spiellaune entwickeln und wir sie dahinter im Gegenpressing gut unterstützen, dann kann das so ausschauen wie heute. Das müssen wir oft auf den Platz bringen. Dann können wir uns natürlich einiges erhoffen. Ich glaube, dass wir offensiv einfach noch mehr zugelegt haben. Der Schlüssel wird heuer sein, dass wir defensiv auch stabil sind. Dann können wir heuer angreifen", weiß Schwab.

Schwabs veränderte Rolle:

Dem etablierten Führungsspieler kommt bei dieser Aufgabe, die Defensive zu stärken, eine wichtige, neue, veränderte Rolle zu. Denn bei der Offensivkraft seiner Vorderleute, die bisher nicht gerade für ihre Stärke in der Rückwärtsbewegung bekannt waren, muss Schwab künftig seinen Offensivdrang zügeln.

Auf den ersten Blick etwas gewöhnungsbedürftig, war der Saalfeldner doch in der vergangenen Saison mit 12 Treffern Rapids bester Torschütze. Wie groß die Veränderung und die defensivere Rolle für Schwab selbst ist?

"Natürlich, wir haben jetzt offensiv sehr gute Spieler, die alle Tore erzielen können. Ich hoffe auch noch, dass ich meine Tore mache, aber im Grunde genommen geht es um die Mannschaft. Ich weiß, dass ich jetzt mit Dejan Ljubicic ein bisschen der Stabilisator im Mittelfeld bin und dass wir das alles auffangen sollen. Das hat schon gut funktioniert."

Doch auch für ihn wird es Möglichkeiten geben, weiterhin seine Torgefahr unter Beweis zu stellen. Auch in dieser Hinsicht werden die Positionen spontan getauscht, Rotation heißt das Stichwort. Das war schon gegen die Admira zu beobachten. Mal lässt sich Schwab als Sechser sogar hinter Ljubicic fallen, dann taucht er wieder in Zehner-Manier auf, da Knasmüllner oder Murg sich fallen lassen.

"Murg ist auch ein Spieler, der sich gerne die Bälle holt, auch Deni kommt ab und zu. Darauf müssen wir reagieren und die Räume einnehmen, wo die rausgehen. Deshalb bin ich auch das eine oder andere Mal weiter vorne zu sehen gewesen. So soll das sein. Mit dem Ball, vor allem bei viel Ballbesitz ist es gut, wenn wir rochieren und ein bisschen unausrechenbar sind."

Murg nimmt Schaubs Position ein:

Auch der angesprochene Murg findet sich in einem veränderten Umfeld wieder. Bisher meist als Zehner aufgeboten, rochierte er mit Spielern wie Louis Schaub oder Philipp Schobesberger.

Durch die Verpflichtung von Knasmüllner sind seine fußballerischen Qualitäten jedoch auf der rechten Außenbahn gefragt, da Knasmüllner der klassische Zehner ist, der nicht gerne auf die Seiten ausweicht.

Murg soll also Schaubs Abgang kompensieren. Durch seine Dribblings in die Mitte wird sich jedoch nicht allzu viel ändern. Bei seinem ersten Saisontor hat er unter Beweis gestellt, dass er auch von dort treffen kann, zudem bleibt es weiterhin so, dass er sich auch einmal ins Zentrum fallen lässt oder mit Ivan, Berisha und Co. die Seiten tauscht.

Auch Murg macht das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen und in seiner neuen Funktion Spaß, wie er bestätigt: Selbstvertrauen, Sicherheit, viele Ballkontakte - das haben wir gegen die Admira gehabt."

Zu seinen neuen Nebenspielern hält er fest: "Das sind einfach gute Spieler! Im Fußball ist es ziemlich gleich, wenn man am Platz seine Leistung bringt, wird man sowieso akzeptiert. Das sind auch so super Typen und passen gut bei uns rein. Und das sind Kicker, mit denen man gerne zusammenspielt."

Auf Defensive wartet Reifeprüfung erst:

Noch nicht allzu viel gefordert wurde Rapids Hintermannschaft gegen Kufstein und Admira - diese steht gegen die schwierigeren Aufgaben in den kommenden Wochen auf dem Prüfstand.

43 Gegentore in der Vorsaison waren nicht unbedingt ein Ruhmesblatt, mehr Ausgeglichenheit mit der Offensive und bessere Absicherung ist das angestrebte Ziel. Gleichzeitig hat man gegen tiefer stehende Gegner mit Bolingoli und Neuzugang Marvin Potzmann zwei Außenspieler, die viel Betrieb nach vorne machen und hoch stehen.

Der Ex-Sturm-Kicker fügte sich bisher gut ein, wirkte defensiv entschlossen und zeigte gegen die Admira auch offensiv, das mit seinen Flankenläufen zu rechnen ist. In der Innenverteidigung wirkt Mateo Barac als staubtrockener Innenverteidiger, der keine Kompromisse zulässt und seinen Körper einzusetzen vermag.

Mit zwei Heimspielen gegen Altach und WAC, dazwischen dem Auswärtsspiel in der Europa-League-Quali und dem Auswärtsspiel beim LASK steigert sich das Programm für die Hütteldorfer von Woche zu Woche.

Nicht gerade das schlechteste Vorzeichen, um Schritt für Schritt noch besser in die neuen Rollen hineinzuwachsen. Wie gut das Werkl jedoch tatsächlich ins Laufen kommt und ob man damit auch gegen Top-Gegner bestehen kann, wird man erst in ein paar Wochen und Monaten bewerten können.

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