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Nächstes Heimremis! Jaissle fehlt die Leichtigkeit

Die "Bullen" kommen momentan nicht wirklich vom Fleck und könnten kommendes Wochenende von Sturm überholt werden.

Nächstes Heimremis! Jaissle fehlt die Leichtigkeit Foto: © GEPA

Das Titelrennen in der Admiral Bundesliga spitzt sich zu!

Nachdem der FC Red Bull Salzburg am 25. Spieltag gegen den LASK zum dritten Mal hintereinander nicht über ein Heimremis hinauskam (Spielbericht>>>) und der SK Sturm parallel in Klagenfurt siegte (Spielbericht >>>), beträgt der Mozartstädter Vorsprung auf die Grazer sieben Runden vor Ende der Meisterschaft nur mehr zwei Zähler.

Als wäre diese Ausgangslage - für Bundesliga-Verhältnisse - nicht schon spannend genug, treffen die "Blackies" und die "Bullen" am kommenden Sonntag auch noch im großen Showdown aufeinander.

Sollte Sturm das Duell in der steirischen Landeshauptstadt für sich entscheiden und sich damit zum ersten Tabellenführer der Bundesliga-Meistergruppe seit der Einführung der Punkteteilung machen, der nicht Red Bull Salzburg heißt, käme das insofern nicht überraschend, da sich die Steirer zum einen in den direkten Duellen mit dem Serienmeister zuletzt prächtig verkauften, zum anderen, weil bei den Salzburgern zuletzt ungewohnt viel Verunsicherung zu spüren war.

Bereits in der Vorwoche, beim 3:3 gegen die Wiener Austria, ließen die "Bullen" viel von der Siegermentalität vermissen, die sie eigentlich auszeichnet, und auch am Sonntag gegen den LASK wirkte es bis auf die letzten 15 Minuten, als sie dank einer imposanten Schlussphase beinahe doch noch siegten, nicht so, als würden die Mozartstädter die Partie mit voller Überzeugung gewinnen wollen.

Woran liegt das, Matthias Jaissle?

Jaissle: "Brauchen in Graz wieder Leichtigkeit auf dem Platz"

"Wir hätten uns natürlich gewünscht, dass wir diese Geschlossenheit und diese Zielstrebigkeit aus den letzten 15 Minuten über größere Teile des Spiels auf den Platz kriegen. Nächste Woche müssen wir es definitiv um einiges besser machen, um gegen den Tabellenzweiten etwas mitzunehmen", weiß auch der RBS-Coach keine klare Antwort auf diese Frage.

Vor dem Schlüsselspiel gegen Sturm steht dem Deutschen und seiner Mannschaft nun eine entscheidende Trainingswoche bevor, "in der die Dinge, die heute weniger gut waren, analysiert und aufgearbeitet werden. Dann müssen wir im Trainerteam eine gute Balance finden, um den Jungs das nötige Vertrauen und den Mut - das ist eine Herausforderung bei dieser jungen Mannschaft - zuzusprechen, um in Graz wieder die Leichtigkeit auf dem Platz zu sehen".

LASK präsentierte sich erneut ebenbürtig

Die Leichtigkeit fehlte den Mozartstädtern am Sonntag auch deshalb, weil mit dem LASK ein brandgefährlicher Gegner zu Gast war.

Die Linzer forderten die Salzburger in dieser Saison nicht zum ersten Mal bis aufs Äußerste, verteidigten in der Red Bull Arena mit dem allerletzen Willen und hätten mit etwas mehr Genauigkeit im Umschaltspiel sogar als Sieger vom Platz gehen können.

"Großes Kompliment an den LASK, der versucht hat, mit großer Leidenschaft alles wegzuverteidigen", zieht Jaissle nicht zum ersten Mal in dieser Saison den Hut vor den Stahlstädtern und seinem Gegenüber, Dietmar Kühbauer.

Dieser tut dasselbige wiederum vor seiner Mannschaft: "Ich würde sagen, dass meine Mannschaft es heute wieder sehr gut gemacht hat gegen einen Gegner, der bis auf die letzten 20 Minuten viele Probleme hatte."

Einen Kritikpunkt hat der Burgenländer aber doch: "Wenn wir die Bälle in den Umschaltmomenten etwas genauer gespielt hätten, wäre auch eine Führung möglich gewesen."

LASK aus dem Titelrennen! "Haben uns nie damit beschäftigt"

Auch wenn Kühbauer mit dem Punkt gut leben kann, durch das Remis in der Red Bull Arena hat sich der LASK mit aktuell acht Punkten Rückstand de facto aus dem Titelrennen verabschiedet - falls er überhaupt jemals an diesem teilnahm.

Kühbauer dazu: "Wir waren letzte Saison Achter, wir wissen genau, welche Möglichkeiten Salzburg hat, auch Sturm hat unglaublich aufgerüstet. Wir haben uns mit dem Meistertitel nie beschäftigt." Entscheidender Nachsatz: "Das heißt aber nicht, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen wollen."

Ob der 52-Jährige nun einen Titelfavoriten hat? "Die Qualität spricht für Salzburg, aber Qualität bedeutet nicht, dass man automatisch Meister wird. Sturm hat erstmals die Möglichkeit, etwas Großes zu schaffen, da können schon Kräfte freigesetzt werden. Aber wenn Salzburg wieder in die Bahn findet und den Fußball spielt, den sie können, sind sie die beste Mannschaft."

Auch für Alexander Schlager bleibt der Serienmeister der große Favorit: "Ich glaube, es wird sehr viel um etwas gemacht, wo wenig ist. Sie sind nach wie vor Erster. Der Anspruch ist nicht, dass man sieben Runden vor Schluss 37 Punkte vorne ist", so der gebürtige Salzburger, der seit Monaten mit einem Wechsel in die Mozartstadt in Verbindung gebracht wird und am Sonntag mit tollen Paraden einiges an Eigenwerbung betrieb.

Wer wird Meister? Kühbauer: "Ist mir grundsätzlich wurscht"

Tatsächlich ist Salzburg in dieser bisherigen Saison alles andere als schlecht unterwegs. Momentan ist man in der Mozartstadt 23 Meisterschaftspartien in Folge unbesiegt - so oft hintereinander wie seit zehn Jahren nicht mehr.

Außerdem halten die Salzburg nach 25 Spieltagen erst bei einer Niederlage, das gelang seit dem Red-Bull-Einstieg erst drei Mal (2017/18 und 2018/19 unter Marco Rose und 2021/22 unter Matthias Jaissle).

Die Entscheidung um die Meisterschale zwischen Salzburg und Sturm wird wohl in den direkten Duellen fallen. "Dann wird die Mannschaft Meister werden, die mehr Leidenschaft auf dem Platz liegen lässt", glaubt Kühbauer.

Eine Sache ist dem Burgenländer aber wichtig zu betonen: "Aber eigentlich habe ich schon zu viel dazu gesagt. Wer Meister wird, ist mir grundsätzlich wurscht."

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