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Ein "beschissener Tag" für den SK Sturm Graz

Die nächste Heim-Pleite! Die Grazer ärgert vor allem die Art und Weise.

Ein Foto: © GEPA

Sechstes Heimspiel im Kalenderjahr 2019, fünfte Niederlage - die vierte in Folge.

Das 1:3 gegen den FK Austria Wien bedeutet für den SK Sturm Graz einen neuen Tiefpunkt in der traurigen Entwicklung vor heimischem Publikum. Der Appell von Trainer Roman Mählich, die "Muttis" mit ins Stadion zu nehmen und die Mannschaft wie noch nie nach vorne zu peitschen, hat also zumindest ergebnistechnisch nichts genützt.

Noch bitterer: Durch die Pleite gegen die "Veilchen" und den gleichzeitigen Kantersieg des WAC gegen St. Pölten beträgt der Rückstand auf den angepeilten 3. Platz zwei Runden vor Schluss vier Punkte.

"Ein beschissener Tag für uns, aber wir geben das Ziel nicht auf, auch wenn es jetzt natürlich schwieriger geworden ist", erklärt Lukas Spendlhofer bei "Sky".

Ärger über unnötige Gegentore

Den Innenverteidiger, der diesmal rechts in der Viererkette aushelfen musste, ärgert vor allem die unnötige Art und Weise, mit der man die 1:0-Führung aus der Hand gab.

Der Ausgleich sei "ein Geschenk" gewesen: "Beim 1:2 verlieren wir dann fünf Mal in Folge einen Pressball, rennen über das gesamte Spielfeld hinterher und stellen uns extrem ungeschickt an - sicher war auch Pech dabei, aber das darf nie und nimmer passieren. Und zum Schluss ein Konter."

Die eigenen Möglichkeiten verwerteten die Grazer abseits des Treffers von Otar Kiteishvili nicht. "Ich muss das 2:2 machen, ganz klar", ärgert sich Spendlhofer über seine vergebene Top-Chance, "ich glaube nicht, dass die bessere Mannschaft das Spiel gewonnen hat, aber darum geht es in dieser Phase der Meisterschaft nicht."

Mählich: "Fußball ist manchmal grauslich"

Während den Verteidiger die "extrem unnötige" Niederlage ärgert, analysiert Mählich die Partie gewohnt nüchtern. "Fußball ist manchmal grauslich", erklärt der Coach und gratuliert der Austria dazu, die Fehler der "Blackies" ausgenützt zu haben.

"Ich denke, dass wir ein ganz gutes Spiel gemacht haben, was das Fußballerische und Spielerische angeht. Wir haben es eigentlich gut unter Kontrolle gehabt und sind aus meiner Sicht verdient in Führung gegangen. Dann haben wir den Gegner selbst wieder stark gemacht."

Nachsatz von Mählich: "Das passiert halt. Das ist möglicherweise der Preis der Jugend auf manchen Positionen."

Die Chancen auf das große Ziel Platz drei stünden nun natürlich schlechter als vor dem Spiel: "Aber sie lebt noch - und es hilft jetzt eh kein Jammern. Es sind noch sechs Punkte zu vergeben. Natürlich brauchen wir Unterstützung. Aufgegeben wird ein Brief. Wenn wir unsere Leistung weiter so bringen, ist uns schon zuzutrauen, aus den verbleibenden zwei Spielen sechs Punkte zu machen."

Ibertsberger: Die schlechtere Mannschaft

Hätte Sturm gewonnen, hätte man zumindest den vierten Platz fixiert und somit einen Europacup-Startplatz in der Tasche gehabt. Durch ihren Sieg ist die Austria mit Sturm gleichgezogen.

Durchatmen wolle man laut Trainer Robert Ibertsberger jedoch nicht: "Wir haben ja noch ein großes Ziel vor uns und müssen nächste Woche schauen, dass wir nachlegen, und dann werden wir auch nicht durchatmen."

Der 42-Jährige gesteht ein, dass diesmal nicht die bessere Mannschaft gewonnen hat: "Kompliment an die ganze Mannschaft, wie sie sich zurückgekämpft hat. Es war vielleicht nicht mal so eine gute Leistung von uns, vielleicht waren wir auch die schlechtere Mannschaft, aber heute hat einmal der Wille gesiegt."

"Top-Leistung" von Grünwald

Matchwinner war Alexander Grünwald, der die Begegnung mit einem Doppelpack gedreht hat. Ob die offensivere Positionierung dem Kapitän neuen Schwung verleiht?

"Ich glaube, dass er sich sowohl als Sechser, als auch als Zehner wohl fühlt. Er hat seine Top-Leistung mit zwei Toren belohnt. Man sieht einfach, wie wichtig er für unser Spiel ist - speziell für unser Umschaltspiel. Wenn er den Raum und die Zeit bekommt, die Bälle tief zu spielen, ist er extrem wertvoll, weil er einfach ein sehr gutes Passspiel hat."

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