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Michorl: "Trauner bleibt das Kopfball-Ungeheuer"

Doppelpack per Kopf! LASK-Trainer Thalhammer ist von Michorl "sehr überrascht":

Mit einer Körpergröße von 1,76 Metern zählt man im Profi-Fußball bei hohen Bällen wahrlich nicht als Anspielstation Nummer eins. Dass aber auch kleinere Spieler so manchen Kopfball im Netz versenken können, beweist Peter Michorl gleich doppelt beim LASK-Auswärtssieg in St. Pölten (Spielbericht >>>).

Seit seiner Ankunft beim LASK im Sommer 2015 zeichnet sich Michorl für die Standard-Situationen verantwortlich, womit die Athletiker bei ruhenden Bällen immer wieder für Gefahr sorgen. Doch anders als gewöhnlich taucht der 25-jährige Wiener nicht als Assistgeber sondern als zweifacher Vollstrecker im Spielbericht auf.

"Es wird nicht zur Gewohnheit werden", stellt Michorl nach dem Spiel im "Sky"-Interview klar. "Ein Kopfball-Ungeheuer bin ich nicht, aber ich bin froh, dass es geklappt hat."

Verkehrte LASK-Welt: Trauner assistiert Michorl

(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)

 

Vorbereitet wurde der erste Streich Michorls nämlich vom eigentlichen Kopfballspezialisten in der Linzer Reihe: Gernot Trauner. Der LASK-Kapitän verlängerte eine Ecke von Thomas Goiginger wuchtig ins Zentrum, wo Michorl goldrichtig stand und den Schädel nur noch hinhalten musste.

"Der Gernot hat ihn ja beim ersten Tor verlängert", schmunzelt der Ex-Austrianer: "Da war es dann auch nicht mehr so schwer." Den Titel "Kopfball-Ungeheuer" will Michorl seinem Kapitän trotz Doppelpack ohnehin nicht wegnehmen: "Gernot bleibt das Kopfball-Ungeheuer und ich werde in den nächsten Spielen wieder versuchen, ihn am Kopf zu treffen."

Nach dem 2:0 durch Philipp Wiesinger und dem starken Auftreten des LASK schienen über weite Strecken die drei Punkte bereits in sicheren Händen. Doch wie aus dem Nichts gelang Ahmet Muhamedbegovic der Anschlusstreffer zum 1:2, wodurch ordentlich Spannung aufkam.

Das Spiel hätten die Linzer laut Michorl "früher entscheiden müssen". Vor allem zwischen der 45. und 60. Minuten fanden die Linzer "zahlreiche Chancen vor". Doch anstelle des 3:0 verkürzte St. Pölten. "Wieder ein Defensiv-Standard der rein geht", ärgert sich Michorl. Nachsatz: "Heute haben wir es aber mit den Offensiv-Standards wett gemacht."

Neue Waffe für den LASK?

So war es der dritte Eckball, der am Mittwochabend in der NV-Arena den Weg ins Netz fand und beim LASK für Erlösung sorgte. Anders als beim Führungstor wanderte der Assist beim 3:1-Endstand durch Michorl direkt auf das Konto von Thomas Goiginger, der die Ecken von rechts tritt.

"Es ist eine neue Waffe für uns", lacht Michorl: "Nein, der 'Gogi' (Goiginger, Anm.) bringt die Eckbälle genauso gut wie ich. Heute haben wir mehr von der rechten Seite gehabt, ich war in der Mitte und hab' mir einen Raum gesucht, wo ich Tore machen kann. Heute sind es sogar zwei geworden."

Davon beeindruckt zeigt sich Dominik Thalhammer, der mit einem Doppelpack Michorls nicht gerechnet hätte. "Wir waren sehr überrascht", gibt der Cheftrainer zu. Mit der Leistung seiner Mannschaft sei er aber großteils zufrieden: "Es war in einigen Phasen richtig gut, aber in einigen Phasen waren wir nicht so stabil. Nach dem 1:2 können wir besser spielen, von daher nehmen wir einiges mit, was wir verbessern können."

Dafür haben die Linzer bis kommenden Sonntag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker) Zeit, ehe es zum Top-Duell gegen den Dritten Sturm Graz kommt.

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