news

Liendl übt erneut heftige Kritik an seinem Klub

"Kannst dich nicht so präsentieren!" WAC-Kapitän nach 1:4 gegen Salzburg stinksauer:

Michael Liendl ist der Spieler beim Wolfsberger AC, der Dinge, die seiner Meinung nach falsch laufen, klar benennt.

Von diesen gab es ob der momentanen Schwächephase der Lavanttaler zuletzt genug, und auch beim 1:4 gegen Liga-Krösus FC Red Bull Salzburg (Spielbericht>>>) ließen die Kärntner viel von dem vermissen, was sie in der laufenden Saison schon im Stande waren zu zeigen.

Im "Sky"-Gespräch nach dem Spiel schiebt Liendl zwar vor, nicht immer derjenige sein zu wollen, der eine Krisensitzung im Lavanttal anberaumt, nur um dann doch recht heftige Kritik an seiner Mannschaft zu üben.

"Es muss machbar sein, nach einer englischen Runde besser aufzutreten als heute. Wenn du den Anspruch hast, international zu spielen, wo wir auch englische Runden haben, dann kannst du dich nicht so präsentieren. Das haben wir schon erlebt, da wollen wir wieder hin. Dazu braucht es aber eine viel bessere Einstellung und Körpersprache", findet der Wolfsberger Kapitän erneut klare Worte.

Liendl nur Ersatz? "Ist zu akzeptieren"

Der WAC hatte offensichtlich große Probleme, vier Tage nach dem bitteren Aus im Elfmeterschießen im ÖFB-Cup gegen die Salzburger diesmal die richtige Abstimmung zu finden. Waren die Kärntner den "Bullen" am Mittwoch noch mindestens ebenbürtig, waren sie ihnen diesmal klar unterlegen.

Ein Resultat des aufopferungsvollen Cup-Spiels? "Ich bin kein Freund davon, Ausreden bei englischen Runden zu suchen. Salzburg hatte die gleichen Voraussetzungen", verneint Liendl diese Hypothese.

Der 36-jährige Leitwolf war einer von zwei Spielern, die diesmal zu Beginn eine Pause bekamen. Erst nach Seitenwechsel wurde Liendl eingewechselt und verhalf dem WAC dazu, eine gewisse Stabilität zu finden.

In der Vergangenheit war der Wolfsberger Kapitän von solchen Schonungsmaßnahmen zumeist wenig begeistert, wenn man etwa an den Disput mit Ferdinand Feldhofer von vor einem Jahr denkt, der dem jetzigen Rapid-Trainer schließlich seinen Job im Lavanttal kostete.

"Es war die Entscheidung des Trainers. Jeder weiß, dass ich gerne am Platz stehe und gerne gespielt hätte, aber das ist zu akzeptieren", gibt sich Liendl diplomatisch.

Dutt: "Haben Salzburg in die Karten gespielt"

Der angesprochene Trainer heißt Robin Dutt und analysiert die deutliche Pleite gegen Salzburg auf folgende Weise: "Wir haben schon in der Anfansphase sehr kleinteilig gespielt und sind aus den Pressingzonen nicht gut rausgekommen. Wir mussten immer dem Konter hinterherlaufen, das ist genau das, was gegen Salzburg nicht passieren darf. Das war am Mittwoch besser, da hatten wir den Druck. So haben wir Salzburg in die Karten gespielt."

Die Wolfsberger haben damit auch das zweite Spiel der Meistergruppe verloren, überhaupt setzte es für die im Herbst so starken Lavanttaler aus den letzten sechs Pflichtspielen fünf Niederlagen.

Von einer Krise will Dutt deshalb aber noch nicht sprechen: "Wir sind mitten in einer Saison, da gibt es nichts loszulösen. Es ist eine ganz normale Phase. In der Meistergruppe spielen immer die Besten gegen die Besten und dann noch gegen den Allerbesten: Salzburg. Da wird jedes Spiel knapp sein und du musst dich jedes Spiel aufs Neue beweisen. Ob das Spiel davor gut oder schlecht war, wird keine Relevanz haben."

Kommentare