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Mader instinktiv: "Hatte da irgendwie so ein Bauchgefühl"

Nach dem Last-Minute-Ausgleich seiner Lustenauer gegen die SV Ried verrät Lustenau-Cheftrainer Mader, dass er den Treffer im Bauch gespürt habe.

Mader instinktiv: Foto: © GEPA

Was für eine irre Partie zwischen der SV Ried und der Lustenauer Austria.

In der 27. Runde der Admiral Bundesliga trennen sich die Nachzügler aus Oberösterreich gegen den Tabellenführer aus dem Ländle mit einem spektakulären 4:4 (der Spielbericht >>>).

Die Hausherren, die kurz nach der Pause einen 1:3-Rückstand aufholten, hatten in der Schlussphase sogar lange Zeit eine Hand am Sieg, ehe Michael Cheukoua quasi per Schlusspfiff den vielumjubelten Last-Minute-Ausgleich herbeiführen konnte.

Für den Trainer der Lustenauer kam das Tor zwar auch etwas überraschend, dennoch rechnete er instinktiv noch mit einem späten Treffer. "Ich gebe gerne zu, dass ich bis zum Ende noch an den Ausgleich geglaubt habe", so Mader bei "Sky".

"Das war irgendwie ein Bachgefühl"

"Deshalb bin ich in der 93. Minute sogar noch aufgestanden, weil ich mir gedacht habe: Wenn wir den Ausgleich schaffen, möchte ich stehen und gleich jubeln können. Das war irgendwie ein Bauchgefühl, das mich bestätigt hat", so der 54-Jährige.

Dennoch gab es für den Lustenauer Cheftrainer einiges am Spiel seiner Mannschaft zu bekritteln. Er betont aber die Spielstärke des Gegners, der laut Mader zu Unrecht ganz unten steht. "Wir haben heute den Faden aufgrund der gefährlichen Standards der Gegner verloren. Es ist nicht so einfach, wenn du mit einem komfortablen Vorsprung in die Halbzeit gehst, du aber weißt, dass die Partie noch nicht aus ist, da der Gegner über jede Menge Qualität verfügt", meint er.

"Das hat sich dann auch bewiesen, aus den ersten Standards fallen dann gleich die Tore, das haben wir nicht gut verteidigt, das müssen wir analysieren und nächste Woche besser machen. So kurz nach dem Spiel ist es schwer zu sagen, was heute gefehlt hat", sagt Mader nach dem aufregenden Spiel.

Ried habe "große Qualität" und stehe "zu Unrecht" am Tabellenende, da "sie sich immer wieder gute Möglichkeiten erarbeiten. Wir wussten, dass das eine schwere Aufgabe wird, nach der Pause waren wir auf einmal hinten, haben aber bis zum Ende weitergekämpft und eine unglaubliche Moral bewiesen."

"Solange es rechnerisch noch möglich ist, bin ich mir nicht sicher" 

Trotz des aufgeschobenen Klassenerhalts, den die Lustenauer bei einem Sieg bereits vorzeitig hätten fixieren können, bleibt Mader gelassen: "Der Klassenerhalt ist aufgeschoben, aber positiv ist, dass wir wieder einen Schritt da hin gemacht haben, wir freuen uns darum sehr über den Punkt. Dennoch, so lange es rechnerisch noch möglich ist, bin ich mir nicht sicher."

Auf der anderen Seite stehen die Rieder, die heute eine lang vermisste Tugend an den Tag gelegt haben: das Toreschießen. Denn vier ihrer bislang 23 Saisontreffer erzielten die Rieder in der heutigen Partie.

Umso bitterer gestaltete sich dann natürlich die Erkenntnis, dass es trotz spektakulärer Aufholjagd nicht zu einem Sieg gegen den Tabellenführer der Qualifikationsgruppe gereicht hat.

Rieds Plavotic mit Auftritt dennoch zufrieden 

"Es ist so bitter, das Tor fällt so spät, da schießen wir noch so kurz vor dem Ende das 4:3 und bekommen so kurz vor dem Ende noch den Ausgleich. Das spiegelt einfach unsere derzeitige Situation wieder", meint etwa Verteidiger Tin Plavotic.

Der Auftritt seiner Mannschaft macht ihm jedoch Mut für den weiteren Abstiegskampf: "Ich denke aber, dass auch die vier Tore heute Mut machen, denn wir haben lange darauf hingearbeitet, hätten aber noch ein fünftes gebraucht heute. Wenn wir so weitermachen, dann wird das auch noch etwas mit dem Toreschießen."

Zu einer ähnlichen Erkenntnis kommt auch sein Cheftrainer Maximilian Senft. "Die Saison wird am letzten Spieltag entschieden und nicht heute. Ich glaube, dass die Jungs immer Lust aufs Torescheßen haben, für mich ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir weiter solche Leistungen bringen, was die Tore angeht", so der SVR-Übungsleiter.

"Am Ende müssen wir aber immer um ein Tor mehr als der Gegner schießen, das ist uns heute einfach nicht gelungen, so ehrlich muss man sein", weiß auch er. Die Lust zum Verteidigen sei "absolut vorhanden, denn bis vor dem Spiel waren wir ja ein Bollwerk und haben wenig zugelassen. Ich bin mir sicher, dass wir nächste Woche leistungstechnisch die richtigen Hebel ansetzen werden", meint Senft weiter.

Senft von Youngsters überzeugt 

Von seinen Youngsters, die er zum Teil selbst mit in die Mannschaft gebracht hat, ist der 33-Jährige, trotz fehlender Dominanz der Mannschaft zu Beginn, überzeugt: "Ich denke, in der ersten Hälfte waren wir nicht dominant genug, dennoch war es dann so, dass unsere Akademiespieler Beganovic und Madritsch mit ihren Toren da gute Leistungen gezeigt haben. Zweite Halbzeit war dann sehr gut, ich denke man hat da gesehen, dass wir doch auf dem richtigen Weg sind. Das hab ich meinen Jungs im Mennschaftskreis vorhin auch gesagt."

Bereits kommenden Samstag steigt das Rückspiel zwischen den beiden Mannschaften (ab 17 Uhr/LIVE-Ticker >>>). Ob es erneut zu einem Torfestival kommt, wird sich zeigen. Für Spannung haben beide Mannschaften heute jedenfalls gesorgt. 





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